Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
diesem Jahr ist der Herbst aber ganz besonders schön!«, meinte Louise. Mit lachendem Gesicht legte sie ein zweites Stück Kuchen auf den Teller von Markus. »Voriges Jahr konnten wir Anfang Oktober nicht mehr draußen sitzen, damals war’s schon huschekalt!«
Markus hielt sein Gesicht mit geschlossenen Augen in Richtung der Nachmittagsonne, die angenehm wärmte. Der Altweibersommer war endgültig vorbei, zum Schwimmen im Fluss war es zu kalt, seine Romanze war seit einem Monat beendet.
Zurück in Deutschland, hatten sich die Dinge seltsam entwickelt. Für ihn war es, als ob er sein Leben als unbeteiligter Beobachter betrachten würde, ohne Möglichkeit, lenkend einzugreifen.
»Komm Emmi, gehen wir rein und spielen Memory!«, schlug Louise ihrer Enkelin vor.
»Nein!«, schüttelte die Kleine den Kopf. »Ich möchte lieber bei Papi und Elke bleiben und im Garten mit ihnen Ball spielen!«
Markus grinste.
»Ach, lass die beiden doch auch mal ein bisschen alleine!«
»Wozu?«, wunderte sich Emma.
Doch sie wurde von der Großmutter bereits hochgehoben und ins Haus getragen. Die Kleine zeterte, hatte aber keine Chance.
Elke legte eine Hand auf Markus’ Unterarm, der auf der Lehne des bequemen Gartenstuhls ruhte.
»Ich freue mich, dass du hier bei mir bist«, flüsterte sie, »auch wenn ich weiß, dass es nicht einfach für dich ist ... wegen Lori und so ...«
Markus schaute sie an, bemühte sich um ein zaghaftes Lächeln. Ja, er sah seine geliebte Frau in den Gesichtszügen ihrer Schwester. Aber in seinem Denken geisterte Rebecca herum; tief in ihm flüsterte ihm jemand zu, dass dieses Kapitel noch nicht geschlossen war.
»Irgendwie muss ich der Ami-Tusse fast dankbar sein! Ich glaube, ohne sie hätten wir nicht zueinandergefunden!«
Ein Stich fuhr durch sein Herz.
Elke spähte auf ihre Armbanduhr. »Verdammt! Ich habe einen Termin beim Friseur!« Sie sprang auf. »Bis später! Heute läuft Topmodels außer Rand und Band im Fernsehen, das muss ich mir unbedingt angucken! Ihr bleibt doch noch, oder? Dann können wir später noch kuscheln! «
Markus nickte, ihr anzügliches Grinsen ignorierte er.
Einige Minuten lang saß er alleine auf der Terrasse, er hing seinen Gedanken nach. Ach, das bringt doch alles nichts, nur nicht zu viel nachgrübeln! Er ging ins Haus hinein.
»Emmi, wir waren schon lange nicht mehr zum Schwimmen! Morgen ist Sonntag, was hältst du davon, wenn wir am Vormittag ins Schwimmbad fahren?«
»Au ja, das wär fein!«
»Nichts da!«, fuhr Louise dazwischen. »Ich habe mit Elke vereinbart, dass ich morgen mit Emmi den Zoo besuche, und ihr beide könnt ins Kino!«
»Och!«, protestierte das Mädchen.
»Wir könnten auch gleich hinfahren!« Markus lächelte seine Tochter an.
»Geht leider auch nicht«, schüttelte Louise den Kopf. »Elke ist bald zurück; sie hat schon alles vorbereitet, um uns heute Abend was Nettes zu kochen!«
»Wir kommen rechtzeitig zurück, wir werden einfach ...«
»Jetzt hör mal auf mit dem Unsinn!«, unterbrach ihn Louise. »Vergesst doch das doofe Schwimmen!«
Markus nickte. Trotz der traurigen Augen seiner Tochter gab er nach. Dann eben Fernsehen.
64.
Dinner bei den Eltern. Früher hatte sich Rebecca darauf gefreut, jedoch seit Markus aus ihrem Leben verschwunden war, hasste sie diese Abende. Immer wieder wurde sie an die glücklichen Wochen im Sommer erinnert.
Wenn die ganze Familie anwesend war und Ben seine protzigen Reden schwang, fühlte sie sich besonders einsam. Als wäre sie der letzte Mensch auf der ganzen Welt.
Ihr Bruder John erhob das Glas: »Auf Ben und Becky! Dass die Zeit bis zur Hochzeit im Frühling schnell vergehen möge!«
»Hört, hört!«, murmelte der Vater, der auf die Familientradition derartiger Trinksprüche unheimlich stolz war.
Lilly blinzelte ihre Tochter und deren Verlobten mit zufriedenem Lächeln an. Ihre Augen teilten deutlich mit, wie froh sie war, dass die Episode mit dem um so viel jüngeren Mann Ges chichte war.
»Hast du mal was von Markus gehört?«, krächzte Großvater Theo. »Wäre neugierig, wie es ihm und seiner Kleinen geht!«
»Aber Vater!«, entrüstete sich Lilly. »Das interessiert hier niemanden!«
»Na, mich schon!«, kicherte der Alte.
Hans legte seine Hand auf den Unterarm des Großvaters: »Lass gut sein!«
Rebecca beobachtete die Szene, wie eine außenstehende Zuseherin. Außer Opa Theo schien dieses Thema jedem in der Familie unangenehm zu sein : Mutter und Meghan
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