Kindergärtner küssen besser! - GESAMTAUSGABE - Liebesroman (German Edition)
sahen sich mit verdrehten Augen an, John blickte vorwurfsvoll zum Vater, als ob er erwarte, dass dieser etwas unternehmen müsse. Ben tat, als gehe ihn die ganze Diskussion überhaupt nichts an. Nur Opa Theo schaute sie freundlich an, er schien auf eine Antwort zu warten.
»Nein, ich habe nichts mehr gehört ...«
»Der scheint dich ja nicht gerade zu vermissen!«, ätzte Meghan mit schneidender Stimme.
Rebecca starrte auf die Tischplatte. Ihr hingegen fehlte er.
Natürlich vermisst du ihn nicht, warum auch? Immerhin hat er dich belogen und betrogen, von Anfang an! , meinte Abigail entschlossen. Sie grinste selbstzufrieden unter ihrem dämlichen Spitzenhäubchen hervor.
Am liebsten hätte Becky ihr eine geknallt, aber das funktionierte nicht einmal in ihrer Fantasie. Verdammt, wer hatte hier eigentlich das Sagen?
Was er wohl gerade macht? , fragte Pam. Sie blinzelte in die Sonne, eine Meeresbrise wehte durch ihr Haar, in ihren Gedanken war keine Schwermut, sondern liebevolle Erinnerung an den Deutschen. Du weißt doch gar nicht, ob er an dem ganzen Schlamassel überhaupt Schuld hatte!
Rebecca fühlte ein seltsames Ziehen in der Herzgegend. Zum ersten Mal seit einigen Tagen dachte sie an die Ereignisse am Black Bear Pond. Gleichzeitig fiel ihr Bens Wissen über Elke wieder ein.
Nach dem Abendessen zerstreute sich die Familie. John fuhr zu seinen Schwiegereltern, wo seine Frau Susan mit den beiden Kindern auf ihn wartete. Meghan besuchte mit den Eltern die Cocktailparty eines Geschäftspartners, der ein riesiges Haus in wenigen Meilen Entfernung besaß. Auch Rebecca und ihren Verlobten wollten sie dazu überreden; Ben war sofort begeistert, denn in der illustren Runde waren zwei Senatoren anwesend. Eine derartige Gelegenheit konnte er sich natürlich nicht entgehen lassen.
Rebecca klagte über Magenschmerzen. Wahrscheinlich ha be sie einfach zu viel von dem köstlichen Hummersalat verspeist, da bleibe sie lieber zuhause. Jedoch bestand sie darauf, dass Ben ihre Eltern begleitete; sollte er sich doch amüsieren, sie wäre ohnehin keine unterhaltsame Gesellschaft heute Abend. Stöhnend zog sie sich in das Gästezimmer zurück. Irgendetwas stimmte nicht mit ihrem Bauch, derartige Krämpfe hatte sie noch nie gehabt.
Bald waren alle verschwunden. Rebecca wartete eine Stunde lang auf dem Zimmer, danach schlenderte sie die Treppe hinunter. Sie holte sich ein Glas mit drei Eiswürfeln aus der Küche; in der Bar füllte sie es zur Hälfte mit Bourbon. Der alkoholische Geruch verstärkte jedoch ihre Übelkeit. Also schüttete sie den Drink in den Ausguss und kochte sich einen Kräutertee. Hm, das war deutlich besser!
Ruhelos spazierte sie im Haus herum, hatte keine Lust , fernzusehen oder zu lesen. Schlafen konnte sie nicht, den Computer wollte sie nicht einschalten. Unweigerlich hätte sie sich bei Facebook eingeloggt, um nachzusehen, ob es bei Markus etwas Neues zu lesen gab. Zuvor musste sie erst nachdenken, ob das gut war. Ob das ihre Sehnsucht nicht bis zu einem unerträglichen Ausmaß schürte.
Sie trat auf die Veranda. Es war dunkel, in der Ecke machte sie ein dunkles Bündel aus, von dem Rauchschwaden aufstiegen. Opa Theo, der eine Pfeife schmauchte.
Rebecca setzte sich in die Hängeschaukel neben ihm, sie wippte vor und zurück.
»Habe ich einen Fehler gemacht? Was denkst du?«
Sie hörte, wie er an der Pfeife sog, kurz innehielt, danach den Rauch in die Luft blies.
Er räusperte sich.
»Als ich so um die fünfundzwanzig war, lernte ich eine junge Frau kennen.« Wieder das Geräusch der Pfeife, ein Schwall des würzigen Duftes nach Tabak und Süße. »Sie war wunderbar. Lustig, liebevoll und blitzgescheit! Und der Sex, ach, das sollte ich meiner Enkelin besser nicht sagen, aber auch ich war mal jung! Ja, der Sex war kolossal! Maria war völlig anders als deine Großmutter, die schon damals ein bisschen herb und dominant war. Allerdings stand der Hochzeitstermin bereits fest ...«
»Was ist mit euch passiert?«
»Nichts. Ich habe geheiratet, bald darauf wurde deine Mutter geboren ...«
Rebecca starrte nachdenklich in die stockdunkle Nacht, kurz glaubte sie, Opa Theo sei neben ihr eingeschlafen, doch in dem Moment räusperte er sich leise. »Ich denke jeden Tag an Maria. Seit damals. Was meinst du? Habe ich einen Fehler gemacht?«
Sie drehte sich zu ihrem Großvater. Er war in eine dicke Decke gehüllt, der schwache Lichtschein vom Haus erleuchte te seine rechte Gesichtshälfte. Auf der Wange
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