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Kinderkrankheiten von A–Z

Kinderkrankheiten von A–Z

Titel: Kinderkrankheiten von A–Z Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dr. med. Isabella und Christian Schellenberg
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wird nicht verbraucht und vom Körper als Fettreserve gespeichert. Doch die »schlechten Zeiten« unserer Vorfahren lassen heute auf sich warten, die Pfunde summieren sich. Eltern sind Vorbild, ungünstiges Verhalten beeinflusst: Warum soll ich Sport treiben, wenn Papa nur Fußball guckt, statt selbst zu spielen? Warum soll ich Fahrrad fahren, wenn Mama immer das Auto nimmt? Doch auch Veränderungen von Lebensmittelangebot und Nahrungsmittelproduktion, der Einfluss von Medien und Werbung, Wohnumfeld, Ausbildung und Sozialstatus der Eltern sind wichtig. Das Forschungsinstitut für Kinderernährung zeigt, dass Kinder mit Arbeitslosengeld nicht ausgewogen ernährt werden können – wen wundert dann Übergewicht in Familien mit niedrigem Sozialstatus! [ 190 ] Außerdem scheint durch Diät- und Light-Produkte das natürliche Gespür für den Kaloriengehalt der Nahrung verloren zu gehen – so werden evtl. hochkalorische Produkte als kalorienarm eingestuft und es wird mehr davon gegessen. [ 191 ] Auch eine schnelle Gewichtszunahme in der frühen Kindheit scheint das Risiko für späteres Übergewicht zu erhöhen, [ 192 ] Stillen wiederum schützt offenbar vor Fettpolstern. [ 193 ]
    Bewegung und eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung sind wichtige Eckpfeiler für gesunde Kinder mit normalem Gewicht
Und die Folgen?
    Ein »dickes Fell« mag zwar wie ein schützender Panzer wirken, macht aber auf Dauer krank. Falsche Ernährung, Bewegungsmangelund Fettreserven setzen Stoffwechselprozesse in Gang, die zu einer verminderten Ansprechbarkeit der Körperzellen auf Insulin und damit zur Zuckerkrankheit (→ S. 398 ) führen, daneben ist starkes Übergewicht ein Risikofaktor für Arterienverkalkung (Arteriosklerose ), hohen Blutdruck, Leberverfettung und Gicht. Außerdem führt die ständige starke Gewichtsbelastung zu Schäden an Knochen und Gelenken. Spätestens dann beginnt der Teufelskreis aus Bewegungsarmut und Gewichtszunahme.
Was Sie für Ihr Kind tun können
    Säuglinge sind selten tatsächlich übergewichtig – der Babyspeck ist eine sinnvolle Reserve und wächst sich meist mit dem steigenden Bewegungsradius als Kleinkind aus. Allerdings sollten Sie Ihr Kind nicht überfüttern, indem Sie ihm bereits beim kleinsten Murren die Brust geben oder gar die Flasche zur ständigen Selbstfütterung überlassen. Übergewicht bei Ihrem Kind sollten Sie konsequent entgegensteuern – die Wahrscheinlichkeit, dass ein übergewichtiges Kind auch als Erwachsener zu viele Pfunde mit sich herumschleppt (mit all den Nachteilen ) ist sehr groß.
    ZUM WEITERLESEN
    Buchtipp
    Thomas Reinehr: Abnehmen mit Obeldicks und Optimix. Der Ratgeber für Eltern übergewichtiger Kinder. Heyne, München 2007
    Reinehr ist Arzt und beschäftigt sich seit vielen Jahren in Wissenschaft und Praxis besonders mit Übergewicht bei Kindern. Er stellt hier ein leicht umsetzbares Programm vor, das die Schwerpunkte auf spielerische Bewegung und alltagstaugliche Rezepte setzt und allen Beteiligten Spaß macht.
Gemeinsam sind wir stark
    Das Wichtigste: mit gutem Beispiel vorangehen, am besten gemeinsam den natürlichen Bewegungsdrang ausleben und als Alltagsroutinen einbauen (Fahrrad statt Auto, Treppensteigen statt Aufzug ) und für eine ausgewogene Ernährung der ganzen Familie sorgen. Körperliche Bewegung (→Aktivität fördern, S. 400 ) ist tatsächlich die wirksamste Waffe gegen krank machendes Übergewicht: Der Energieverbrauch wird erhöht und überschüssige Kalorien werden verbraucht. Daneben werden Glückshormone ausgeschüttet und es kommt zum Abbau von Aggressionen; das Gehirn bleibt in Schwung und die Konzentrationsfähigkeit steigt.
Auf die Ernährung achten
    Vermeiden Sie – wo immer möglich – industriell hergestellte Lebensmittel und Fertiggerichte, insbesondere »Kinderprodukte«. Deren wichtigste Kriterien sind Haltbarkeit (häufig auf Kosten der Verträglichkeit ), geschmackliche Gefälligkeit (oft mit minderwertigen Nahrungsmitteln sowie starken Gewürzen oder Zucker ) und der günstige Preis (z. B. mithilfe von hoch konzentriertem Fruchtzucker, der die Leber zur Produktion schädlicher Fette animieren kann ). So enthält ein kleiner bunter Fruchtjoghurt nicht nur Konservierungsstoffe, sondern Geschmacksverstärker und große Mengen Zucker, dafür aber kaum Obst. Greifen Sie besser zu einem Naturjoghurt und peppen diesen mit frischen Früchten auf. Das ist gesünder, verdirbt nicht die kindlichen Geschmacksnerven, hat weniger allergene

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