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Kinsey Millhone 02- In aller Stille

Kinsey Millhone 02- In aller Stille

Titel: Kinsey Millhone 02- In aller Stille Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Leben lang Zusammenleben wollte, wie zwei Eulen.
    Er nahm gerade den ersten Happen des Paprikasalates. Sein Blick war nach innen gekehrt. Seine Miene ließ vermuten, daß die Paprika in der Mitte seiner Zunge lag, während er kauende Bewegungen drumherum machte. Das mache ich auch bei diesem kandierten Süßkartoffelpüree, auf den Leute zur Erntedankzeit bestehen. Wie kann man nur Marshmallows mit Gemüse zusammen essen? Esse ich vielleicht Lakritz auf Spargel oder Geleebananen auf Rosenkohl? Beim bloßen Gedanken zieht es mir den Mund zusammen.
    Jonah nickte philosophisch und begann, den Paprikasalat mit Genuß in sich hineinzuspachteln. Er mußte mindestens so gut schmecken wie der Kram, den Camilla ihm gekocht hatte. Ich stellte mir Schale für Schale gefrorener Thunfisch-Kasserole vor, mit zerbrochenen Kartoffelchips und vielleicht gefrorenen Erbsen in dem einen Fach und Karottenscheiben in dem nächsten. Ich wette, sie hat ihm Six-Packs mit Fruchtcocktaildosen zum Nachtisch dagelassen. Er schaute mich an.
    »Was ist los? Was soll dieser Ausdruck auf Ihrem Gesicht?« fragte er.
    Ich zuckte die Achseln. »Die Ehe ist ein Rätsel.«
    »Dem kann ich nur beipflichten«, sagte er. »Übrigens, wie entwickelt sich Ihr Fall?«
    »Nun, ich schnüffle immer noch herum«, erwiderte ich. »Im Moment mache ich gerade eine kleine Nebenuntersuchung eines ungeklärten Mordfalles. Ihre Nachbarin wurde nämlich in derselben Woche, in der sie ging, umgebracht.«
    »Das hört sich nicht gut an. Wo ist der Zusammenhang?«
    »Das weiß ich noch nicht. Vielleicht gibt es keinen. Es schien mir einfach eine interessante Abfolge der Ereignisse, daß Marty Grice ermordet wird und Elaine Boldt wenige Tage später verschwindet.«
    »Gab es eine positive Identifizierung?«
    »Bei Marty? Keine Ahnung. Dolan ist bei diesem Kram sehr zugeknöpft. Er wird mir gar nichts sagen.«
    »Warum werfen Sie nicht einen Blick in die Akten?«
    »Ach, hören Sie auf. Er wird mich kaum die Akten sehen lassen.«
    »Dann fragen Sie ihn nicht. Fragen Sie mich. Ich kann Kopien machen, wenn Sie mir sagen, was Sie haben wollen.«
    »Jonah, er wird Ihnen einen Tritt in den Hintern geben. Sie werden nie wieder arbeiten dürfen. Sie müßten für den Rest Ihres Lebens Schuhe verkaufen.«
    »Warum sollte er davon erfahren?«
    »Wie sollen Sie es verbergen? Er weiß alles.«
    »Scheißkram. Die Akten liegen in der erkennungsdienstlichen Abteilung. Ich wette, er hat ein zweites Paar in seinem Büro, so daß er die Originale wahrscheinlich nie anschaut. Ich werde einfach warten, bis er nicht da ist und dann alles, was Sie brauchen, fotokopieren. Dann lege ich sie zurück.«
    »Müssen Sie nicht Ihre Unterschrift hinterlassen, wenn Sie sie mit hinausnehmen wollen?«
    Er warf mir einen Blick zu, als gehörte ich zu der Sorte von Menschen, die niemals im Parkverbot parkten. Für jemanden, der so problemlos lügt wie ich, bin ich tatsächlich sehr ängstlich, wenn es um die Straßenverkehrsordnung oder um überzogene Bibliotheksfristen geht. Verletzungen des Gemeinwohls. Oh, klar, von Zeit zu Zeit knacke ich schon mal illegal ein Schloß, aber nicht, wenn die Möglichkeit besteht, daß ich geschnappt werde. Der Gedanke, offizielle Dokumente aus der Polizeiwache herauszuschmuggeln, zog mir den Magen zusammen, als stünde ich kurz davor, eine Tetanusspritze zu bekommen. »Oh, Mann, machen Sie’s nicht«, stöhnte ich. »Das können Sie nicht tun.«
    »Wie meinen Sie das, ich >kann nicht    »Das wär toll. Das würde mir sehr helfen.«
    Ich blickte schuldbewußt auf. Rosie stand da und wartete darauf, die Salatteller abzuräumen. Ich lehnte mich in die Nische zurück und wartete, bis sie fertig war. »Hören Sie mal, ich würde Sie niemals bitten, so etwas zu tun — «
    »Sie haben mich nicht gebeten. Ich habe mich angeboten. Jetzt werden Sie mal nicht zickig. Eines Tages können Sie mir umgekehrt mal einen Gefallen erweisen.«
    »Aber Jonah, er ist wirklich fanatisch in bezug auf undichte Stellen in seiner Abteilung. Sie wissen, wie er sein kann. Bitte, bringen Sie sich nicht in Gefahr.«
    »Übertreiben Sie nicht. Polizisten bei der Mordkommission sind eben manchmal Arschlöcher. Sie werden ihm den Fall schon nicht verpfuschen. Wahrscheinlich hat er nicht mal einen Fall, also was kümmert es uns?«
    Nach dem Essen brachte er mich nach

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