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Kinsey Millhone 08 - Sie kannte ihn fluechtig - F wie Faelschung

Kinsey Millhone 08 - Sie kannte ihn fluechtig - F wie Faelschung

Titel: Kinsey Millhone 08 - Sie kannte ihn fluechtig - F wie Faelschung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Kinn.
    »Niemand wird das Geld zurückverlangen. Mich interessiert nur die Höhe der Summe.«
    »Zweitausend«, flüsterte sie. Großer Gott, dachte ich. Eine naive Frau und ein Mann ohne einen Funken Verstand! Für zweitausend Dollar sein Leben aufs Spiel zu setzen!
    »Ist Ihnen eigentlich klar, dass die Schrotpatronen mit grobem Steinsalz gefüllt waren?«
    Erneut musterte sie mich vorsichtig. »Tap hat gesagt, dass auf diese Weise niemandem was passieren würde.«
    »Außer ihm selbst.«
    Der etwas unterbelichteten Dame schien allmählich was zu dämmern. »Oh!«
    »War es sein Schrotgewehr?«
    »Nö. Tap hat nie eine Waffe gehabt. In einem Haus voller Kinder hätte ich das nie zugelassen.«
    »Haben Sie denn irgendeine Ahnung, mit wem er dieses Geschäft abgeschlossen haben könnte?«
    »Mit irgend ‘ner Frau, habe ich gehört.«
    »Wirklich?«, sagte ich überrascht.
    »Jemand hat die beiden zusammen im Billardsalon gesehen. Am Abend davor.«
    Es dauerte den Bruchteil einer Sekunde, bis ich begriffen hatte. »Mist, das bin ich gewesen. Ich habe versucht, an Informationen über diesen Bailey Fowler ranzukommen, und wusste, dass die beiden befreundet gewesen waren.«
    »Oh! Ich dachte, er und eine andere Frau...«
    »Ausgeschlossen«, wehrte ich ab. »Er hat den halben Abend von seiner Familie erzählt und mir Fotos gezeigt.«
    Sie wurde rot, und Tränen traten in ihre Augen. »Schade, dass ich Ihnen nicht helfen kann. Sie sind so nett.«
    Ich zog eine Visitenkarte aus der Tasche und schrieb die Telefonnummer des Motels auf die Rückseite. »Unter der Nummer können Sie mich die nächsten Tage erreichen. Rufen Sie mich an, wenn Ihnen etwas einfällt.«
    »Kommen Sie zur Beerdigung? Morgen Nachmittag in der Baptistenkirche. Es wird voll werden. Tap mochten nämlich alle.«
    Ich hatte da zwar meine Zweifel, aber offensichtlich war der Gedanke tröstlich für sie. »Ich werde zusehen, dass ich kommen kann, aber möglicherweise habe ich zu tun.« Der Gedanke an Reverend Haws ließ mir meine Teilnahme als sehr unwahrscheinlich erscheinen, aber ausschließen mochte ich nichts. In den letzten Monaten war ich auf zahlreichen Beerdigungen gewesen, und ich glaubte nicht, eine weitere überstehen zu können. Seit meinem fünften Lebensjahr machte ich aus meiner Abneigung gegen organisierte Religionsausübung, damals für mich personifiziert in der Sonntagsschullehrerin mit Mundgeruch und schwarzen Haarbüscheln in den Nasenlöchern, keinen Hehl. Die Presbyterianer hatten für mich die Bibelstunde der Congregational Church am Ende der Straße empfohlen. Da man mich schon bei den Methodisten rausgeworfen hatte, hatte meine Tante jegliche Hoffnung aufgegeben. Ich persönlich freute mich lediglich auf eine neue Version jener Hafttafeln, an denen man das Jesuskind, mit Papierflügelchen versehen, von dem Himmel aus Filztuch lösen konnte, um es dann im Sturzflug in die Krippe niedersausen zu lassen.
    Joleen ließ ihren Jüngsten, an der Couch balancierend, zurück, während sie mich zur Tür brachte. Im selben Augenblick, als sie öffnete, klingelte es. Auf der Schwelle stand Dwight Shales und machte ein ebenso überraschtes Gesicht wie wir. Er blickte von Joleen zu mir und wieder zurück. Dann nickte er Joleen zu. »Ich wollte nur mal nach dir sehen.«
    »Danke, Mr. Shales. Das ist nett von Ihnen. Das ist...«
    Ich streckte die Hand aus. »Kinsey Millhone. Wir kennen uns bereits.«
    »Ja, ich erinnere mich«, sagte er, und wir schüttelten uns die Hand. »Ich bin gerade im Motel gewesen. Wenn Sie einen Augenblick warten, könnten wir uns noch ein bisschen unterhalten.«
    »Gern«, erwiderte ich und wartete auf der Veranda, während er kurz mit Joleen sprach. Ich schloss aus ihrem Gespräch, dass sie vor nicht allzu langer Zeit seine Schülerin in der Highschool gewesen war.
    »Ich habe gerade meine Frau verloren und weiß, wie dir zu Mute sein muss«, begann er. Von der herablassenden Art, die er mir gegenüber an den Tag gelegt hatte, war nichts mehr zu merken. Sein eigener Schmerz war ihm so deutlich anzusehen, dass Joleen unwillkürlich erneut die Tränen kamen.
    »Vielen Dank, Mr. Shales. Wirklich. Mrs. Shales ist eine so nette Frau gewesen, ich weiß, dass sie schwer krank war. Möchten Sie reinkommen? Ich könnte uns Tee machen.«
    Er sah auf die Uhr. »Im Augenblick nicht, danke. Ich bin schon spät dran. Aber ich komme wieder. Ich wollte dir nur sagen, dass wir an der Highschool an dich denken. Kann ich irgendwie

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