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Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht

Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht

Titel: Kinsey Millhone 11 - Frau in der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Serena Bonney«, sagte ich.
    Er nickte. »Tja. Das stimmt. Verstehen Sie, ich habe gewußt, daß Leda das Mikro dort installiert hat. Ich wußte von dem Band und wollte nicht, daß die Bullen es finden. Also habe ich die Tür aufgemacht, mich nach unten gebeugt und das Mikro vom Kabel geschnitten. Ich war nicht einmal eine Minute drinnen, deshalb bin ich auch nie auf die Idee gekommen, es zu erwähnen.«
    »Hat Lorna gewußt, daß sie abgehört wurde?«
    »Ich habe ihr nichts gesagt. Offen gestanden war mir Ledas Verhalten peinlich. Wissen Sie, ihre Einstellung. Sie war Lorna gegenüber ziemlich schroff. Sie ist jung und unreif, und Lorna hat mich sowieso schon ihretwegen angegriffen. Wenn ich ihr erzählt hätte, daß Leda uns nachspionierte, hätte sie sich entweder einen Ast gelacht oder wäre sauer geworden, und ich nahm nicht an, daß das ihr Verhältnis zueinander verbessern würde.«
    »Hatten sie ein schlechtes Verhältnis?«
    »Hm, nein. Nicht direkt schlecht, aber auch nicht gerade gut.«
    »Leda war eifersüchtig«, vermutete ich.
    »Ja, sie könnte ein bißchen eifersüchtig gewesen sein.«
    »Also, was wollten Sie mir nun mitteilen? Daß zwischen Leda und Ihnen eigentlich alles in Ordnung ist, und keiner von Ihnen einen Grund hatte, Lorna aus dem Weg zu räumen, stimmt’s?«
    »Das stimmt auch. Ich weiß, Sie glauben, daß ich irgend etwas mit Lornas Tod zu tun hatte...«
    »Wie sollte ich denn darauf kommen? Sie haben doch gesagt, Sie waren gar nicht in der Stadt.«
    »Das stimmt. Und sie war auch nicht da. Ich war mit meinem Schwager zum Fischen verabredet, und in letzter Minute hat sie beschlossen, mit nach Santa Maria zu fahren, als ich ihn abgeholt habe. Meinte, sie hielte sich lieber bei ihrer Schwester auf, als allein hierzubleiben.«
    »Warum wiederholen Sie diese ganzen Geschichten? Das begreife ich nicht.«
    »Weil man Ihnen anmerkt, daß Sie uns nicht glauben.«
    »Mein Gott, J. D., warum sollte ich Ihnen nicht glauben, wenn Sie einander schon so hübsche Alibis liefern?«
    »Das ist kein Alibi. Also, verdammt noch mal. Wie kann es ein Alibi sein, wenn ich nichts anderes tue, als Ihnen zu erzählen, wo wir waren?«
    »In wessen Fahrzeug sind Sie zum Lake Nacimiento gefahren?«
    Er zögerte. »Mein Schwager hat einen Geländewagen. Den haben wir genommen.«
    »Santa Maria liegt eine Stunde entfernt. Woher wollen Sie wissen, daß Leda nicht in Ihrem Auto zurückgefahren ist?«
    »Das weiß ich nicht sicher, aber Sie können ja ihre Schwester fragen. Die kann es Ihnen sagen.«
    »Bestimmt.«
    »Nein, ehrlich.«
    »Ach, kommen Sie schon. Wenn Sie schon für Leda lügen würden, warum sollte dann ihre Schwester nicht genauso lügen?«
    »Es muß sie auch noch jemand anders an diesem Samstag gesehen haben. Ich glaube, sie hat erzählt, daß sie an diesem Morgen eine Make-up-Party veranstaltet haben. Sie wissen schon, wo irgendeine Kosmetikvertreterin vorbeikommt und allen Gesichtsbehandlungen verabreicht, damit sie die Produkte von Mary Jane oder wie das heißt kaufen. Sie brauchen nicht wütend zu werden.«
    »Mary Kay. Aber Sie haben recht. Ich sollte nicht wütend werden. Ich habe Leda gesagt, daß ich das alles nachprüfen würde. Bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, also ist es meine Schuld und nicht Ihre.«
    »Sehen Sie? Ich begreife nicht, wie Sie das anstellen. Sogar wenn Sie sich entschuldigen, klingt es, als würden Sie es gar nicht so meinen. Warum sind Sie denn so unwirsch zu mir?«
    »J. D., ich bin unwirsch, weil ich in Eile bin und nicht verstehe, was Sie im Schilde führen.«
    »Überhaupt nichts. Ich bin nur vorbeigekommen, um das Band zu holen. Ich dachte, wo ich schon da bin, könnte ich... Sie wissen schon, mit Ihnen darüber reden. Schließlich haben Sie mich ja danach gefragt. Ich bin nicht von selbst darauf zu sprechen gekommen. Jetzt sieht es so aus, als hätte ich alles noch schlimmer gemacht.«
    »Okay. Das akzeptiere ich. Belassen wir es dabei. Sonst stehen wir noch die ganze Nacht herum und erklären uns einander.«
    »Okay. Hauptsache, Sie sind nicht wütend.«
    »Nicht im geringsten.«
    »Und Sie glauben mir.«
    »Das habe ich nicht gesagt. Ich habe gesagt, ich akzeptiere es.«
    »Oh. Na ja, dann ist es ja okay. Ich schätze, es ist okay.«
    Ich merkte, wie ich zu schielen begann.

    Es war zwanzig nach elf, als ich mir den Weg durch die Menge im Neptune’s Palace bahnte. An diesem Abend war die Illusion der Meerestiefen bestechend. Wäßrige blaue Lichter gingen

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