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Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht

Titel: Kinsey Millhone 14 - Kopf in der Schlinge - N wie Niedertracht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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zwischen dem Rainbow Cafe und Nota Lake Cabins ein. Rafer schaltete auf Parken und öffnete seine Tür. »Kommen Sie. Ich lade Sie zum Frühstück ein. Meine Tochter arbeitet hier.«
    Ich kämpfte mit dem Türgriff und gab schließlich auf. Ich blieb sitzen, während er ums Auto herumging und mir die Tür öffnete. Er hielt mir sogar die Hand hin, als ich ausstieg. »Danke. Ich merke jetzt schon, dass das nervig wird.«
    »Das tut Ihnen ganz gut«, meinte er. »Es zwingt Sie, sich mit Ihren Abhängigkeitsproblemen auseinanderzusetzen.«
    »Ich habe keine Abhängigkeitsprobleme«, entgegnete ich bestimmt.
    Rafer lächelte nur. Er hielt mir die Tür zum Café auf, und ich ging vor ihm hinein. Das Lokal war gut besucht, allerdings ausschließlich von Männern, zweifellos allesamt Frühaufsteher - Rancher, Polizisten und Arbeiter auf dem Weg in die Fabrik.
    Drinnen war es wie gewohnt überheizt, und es roch nach Kaffee, Speck, Würstchen, Ahornsirup und Zigaretten. Nancy, die braunhaarige Kellnerin, nahm an einem Tisch voller Männer in Arbeitskleidung die Bestellung auf, während sich Barrett hinter der Theke auf eine Bratfläche voller garender Pfannkuchen und Omelettes konzentrierte. Rafer ging voraus und fand eine freie Nische für uns. Als wir an den anderen Tischen vorbeikamen, bemerkte ich, dass wir zahlreiche Blicke auf uns zogen. Vermutlich hatten die Buschtrommeln bereits die Nachricht von meinem Überfall verbreitet.
    »Was hat Sie eigentlich nach Nota Lake verschlagen?« fragte ich, als wir uns setzten.
    »Ich habe in der Telefonzentrale der Polizei von Los Angeles angefangen und abends für mein Studium gearbeitet. Nach dem Abschluß habe ich mich an der Polizeischule beworben. Ich wurde in San Bernardino angenommen und schließlich dem Dezernat für Raubüberfälle zugeteilt, aber als Barrett zur Welt kam, begann Vick mich zu bearbeiten, dass wir von L.A. wegziehen sollten. Sie war als Notfallschwester im Queen of Angels angestellt und hat das Hin-und Herfahren gehaßt. Selbst mit zwei Gehältern konnten wir uns kein Haus in einer der Gegenden leisten, die uns gefallen hätten. Dann habe ich gehört, dass hier oben eine Stelle im Sheriffbüro frei war. Vick und ich sind an einem Wochenende hergefahren und haben uns in den Ort verliebt. Das war vor dreiundzwanzig Jahren. Tom war schon da. Er ist in Bakersfield aufgewachsen.«
    Zwei Tische weiter entdeckte ich Macon, den Blick auf mich fixiert. Er beugte sich vor und machte irgendeine Bemerkung. Der Mann bei ihm am Tisch wandte sich ganz beiläufig um, indem er so tat, als sähe er sich nur im Raum um, während er in Wirklichkeit mich beäugte. Ich nahm eine Speisekarte zur Hand und tat so, als bemerkte ich nicht, wie er so tat, als bemerkte er mich nicht. Es war Margarets Ehemann Hatch.
    »Wissen Sie schon, was Sie möchten?« fragte Rafer. »Ich gönne mir das volle Programm. Andauernd fasse ich gute Vorsätze, aber ich halte sie einfach nicht durch.«
    »Ich bin dabei«, sagte ich. »Ihre Tochter heißt Barrett?«
    »Das war Vicks Idee. Ich weiß gar nicht, wo sie es herhatte, aber irgendwie paßt es. Der Job hier ist übrigens nur vorübergehend. Sie hat sich für ein Medizinstudium beworben, weil sie gern Seelenklempnerin werden möchte. Auf die Art kann sie zu Hause wohnen und ihr Geld sparen, bis es losgeht.«
    »Wo hat sie ihr Grundstudium absolviert? An der U.C.L.A.?«
    »Wo sonst?« fragte er lachend zurück. »Und Sie?«
    »Ich habe Schulen gehaßt«, antwortete ich. »Die High-School habe ich gerade noch auf den allerallerletzten Drücker geschafft, aber dann habe ich aufgehört. Na ja, ich habe noch drei Semester Junior College angehängt, aber das fand ich auch gräßlich.« »Wie das? Sie wirken doch intelligent.«
    »Ich bin zu aufsässig«, sagte ich. »Die Polizeischule habe ich allerdings abgeschlossen, aber das war eher eine Art Straflager als eine Hochschule.«
    »Sie sind Polizistin?«
    »Ich war's mal. Dazu war ich auch zu aufsässig.«
    Nancy kam mit der Kaffeekanne an unseren Tisch. Sie war Anfang Vierzig und trug die Haare weit zurückgekämmt und zu einem glatten Knoten geschlungen, über den sie ein Netz befestigt hatte.
      Sie hatte große braune Augen, einen Schönheitsfleck hoch oben auf der rechten Wange und die Art von Körper, angesichts dessen es Männern schwerfällt, die Hände bei sich zu behalten. Sie trug ein T-Shirt, weitgeschnittene Hosen und braune Halbschuhe mit einer zweieinhalb Zentimeter dicken Kreppsohle. »Sie

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