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Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer

Titel: Kinsey Millhone 15 - Gefaehrliche Briefe O wie Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sue Grafton
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Die Bettwäsche bestand aus hauchdünnem Stoff und die Wandbespannungen aus pastellfarbener Seide. Es gab zwei Bäder — seines und ihres — , auf jeder Seite des Raums eines. Das von Eric lag am nächsten. Es verfügte über eine rollstuhltaugliche Dusche und eine an der Wand neben der Toilette montierte Stange. Ich drehte mich auf dem Absatz um und betrat das zweite.
    Dixies Toilettentisch war eine viereinhalb Meter lange Marmorplatte, die sich die eine Wand entlangzog. An einer zweiten Wand standen Einbauschränke, außerdem gab es eine gläserne Duschkabine, eine schwere Wanne mit Whirlpool und ein abgetrenntes Ankleidezimmer mit einem zusätzlichen, U-förmigen Raum zum Kleideraufhängen. Ich schloss die Badezimmertür hinter mir und begann ihre Sachen durchzusehen. Dieser Schnüffelimpuls geriet langsam außer Kontrolle. Offenbar konnte ich meine Nase einfach nicht aus den Angelegenheiten anderer Leute heraushalten, je mehr Hindernisse, desto lustiger. Ich fand die Eau-de-Cologne-Flasche, umstanden von zehn anderen auf einem silbernen Tablett. An ihrer Unterseite klebte dasselbe zum Teil abgerissene Etikett, das ich in Mickeys Wohnung gesehen hatte. Ich schnupperte an der Spraydüse. Der Duft war zweifelsfrei der gleiche.
    Ich verließ das Badezimmer, kehrte ins Schlafzimmer zurück und trat ans Bett. Ich zog die oberste Schublade des ersten der beiden identischen Nachttische auf. Da lag die Schachtel mit dem Diaphragma. Ich konnte kaum fassen, dass sie es wieder mit Mickey trieb — oder womöglich immer noch ? Kein Wunder, dass sie nervös geworden war, sich durch den Garten zu meiner Wohnung geschlichen und mir Informationen über sein momentanes Befinden entlockt hatte. Sie musste sich über sein Schweigen gewundert und sich gefragt haben, wo er in der Nacht war, als sie ihre persönlichen Gegenstände abgeholt hatte. Hatte sie gewusst, dass er angeschossen worden war? Herrgott, sie hätte es auch selbst getan haben können, falls sie das mit Thea herausgefunden hatte. Vielleicht hatte sie mich nur ausgequetscht, um zu ergründen, was ich wusste — oder ob ich überhaupt etwas wusste. Ich dachte an mein Gespräch mit Thea im Honky-Tonk zurück. Nun fragte ich mich, ob sie das Diaphragma etc. gesehen hatte und davon ausgegangen war, dass es mir gehörte, während ich gemutmaßt hatte, dass es ihres war.
    Ich schob die Schublade zu und trat den Rückweg an. Ich verließ das Schlafzimmer genau in dem Moment, als Eric auftauchte und mit seinem Rollstuhl auf mich zufuhr. »Oh, hi«, sagte ich. »Tolles Badezimmer. Das Mädchen hat mich hier runter geschickt, weil das andere besetzt war.«
    »Ich habe mich schon gefragt, wo du geblieben bist. Ich dachte, du wärst gegangen.«
    »Ich hab’ mir nur die Nase gepudert«, sagte ich und warf einen Blick auf meine Uhr. »Aber jetzt, wo du’s erwähnst — ich muss wirklich gehen. Ich bin um acht mit jemandem verabredet, und es ist schon kurz vor acht.«
    »Du bist verabredet?«
    »Du brauchst gar nicht so erstaunt zu klingen.«
    Er schmunzelte. »Ich wollte nicht neugierig sein.«
    »Könntest du Dixie meinen Dank ausrichten? Ich weiß, es ist unhöflich, mich nicht persönlich zu bedanken, aber ich würde lieber verschwinden, ohne großes Aufhebens zu machen. Manchmal geht ein Gast, und ein wahrer Exodus beginnt.«
    »Na klar.«
    »Danke für die Einladung. Es war amüsant.«
    »Das müssen wir mal wiederholen. Was hast du denn nächste Woche für Pläne?«
    »Pläne?«
    »Ich dachte, wir könnten mal zusammen Mittag essen, nur wir zwei«, sagte er.
    »Ah. Aus dem Kopf kann ich dir das nicht sagen. Ich sehe nach, wenn ich im Büro bin, und rufe dich am Montag an.«
    »Ich erwarte deinen Anruf.«
    Ich merkte, wie ich innerlich zurückwich. Normalerweise bilde ich mir nicht ein, dass Männer mich anmachen wollen, aber sein Ton war aufreizend, und das gefiel mir nicht. Während ich mich davonmachte, wurde ich noch übertrieben redselig. Eric schien von meinem Unbehagen belustigt zu sein.

    Etwa eine Viertelstunde später betrat ich meine Wohnung und hörte gerade noch das Ende einer Nachricht, die auf meinen Anrufbeantworter gesprochen wurde. Jonah. Ich ließ meine Tasche auf den Fußboden fallen und griff nach dem Telefon, doch mittlerweile hatte er aufgelegt. Ich drückte den Abspielknopf und hörte mir seine kurze Mitteilung noch einmal an.
    »Kinsey. Jonah hier. Es sieht so aus, als hätten wir deinen Kandidaten gefunden. Ruf mich zurück, dann erzähl’ ich’s

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