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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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bevor er auf der Fahrerseite einstieg.
    Die Sitzbezüge des Autos bestanden aus einem schmuddeligen beigen Stoff, der es einem schwer machte, auf dem Sitz herumzurutschen. Also blieb ich wie festgeklebt sitzen. Ich drehte mich um, um Stacey anzusehen, der mit einem ins Kreuz gestopften Kopfkissen auf der Rückbank hockte. Die rote Strickmütze hatte er fast bis zu den Augenbrauen heruntergezogen. »Hab mir das Kreuz verrenkt«, erklärte er. »Beim Kistenschleppen letzte Woche. Ich hätte wohl lieber beherzigen sollen, was meine Mutter immer gesagt hat, nämlich die Dinger aus den Knien heraus anzuheben.«
    Dolans Wanderstiefel waren voller Lehm, und davon abgefallene, waffelartig geformte Stücke lagen auf der Fußmatte auf seiner Seite. Er verstellte den Rückspiegel, um mit Staceys Spiegelbild zu sprechen. »Die hättest du mir überlassen sollen. Ich hab dir doch gesagt, dass ich mich darum kümmere.«
    »Hör auf, die Glucke zu spielen. Ich bin nicht hilflos. Es ist eine Muskelzerrung, weiter nichts. Mein Ischias macht eben Ärger. Auch gesunde Leute können sich verletzen, weißt du. Es ist kein Drama.«
    Im harten Tageslicht sah ich, dass seine Haut trotz der Bluttransfusion einen Graustich hatte, und durch die Flecken unter den blassen Brauen schienen seine Augen in den Höhlen zu versinken. Er war rustikal gekleidet: eine braune Cordhose, Wanderstiefel, ein rot kariertes Wollhemd und eine Fischerweste.
    »Möchten Sie hier vorn sitzen?«
    »Ich bleibe lieber, wo ich bin. Ich weiß vorher nie genau, wann ich mich hinlegen muss.«
    »Sagen Sie einfach Bescheid, wenn Sie die Plätze tauschen wollen.«
    Ich zerrte an meinem Sicherheitsgurt, der irgendwo klemmte. Es kostete mich unverhältnismäßig viel Zeit, den Mechanismus dazu zu bringen, ein Stück Gurt freizugeben, das lang genug war, dass ich es einhaken konnte. Unterdessen ließ Dolan den Wagen an, und wir fuhren los. Der Innenraum roch nach Nikotin und Hund. Dolan kam mir eigentlich nicht wie ein Hundeliebhaber vor, aber ich wollte nicht fragen. Der Fußraum war übersät mit Tankquittungen, leeren Zigarettenschachteln und mehreren Zellophantüten, die einst Kartoffelchips, Käsecracker und andere herzgesunde Knabbereien enthalten hatten.
    Wir tankten direkt neben dem Freeway, dann lenkte Dolan den Wagen in den Verkehr hinaus und in nördlicher Richtung die 101 entlang. Sowie wir eine konstante Reisegeschwindigkeit erreicht hatten, drückte er auf den Zigarettenanzünder und griff nach dem Päckchen Camel, das er auf dem Armaturenbrett liegen hatte.
    Stacey rief: »Hey! Reiß dich zusammen. Du hast einen Krebspatienten auf dem Rücksitz.«
    Dolan verstellte erneut den Rückspiegel, damit er Staceys Gesicht sehen konnte. »Das hindert dich aber offensichtlich nicht daran, deine Pfeife zu rauchen.«
    »Die Pfeife dient nur der Entspannung. Aber bei den Unmengen, die du rauchst, stirbst du noch vor mir.«
    »Schwachsinn«, knurrte Dolan, ließ die Zigaretten aber liegen.
    Stacey tippte mir auf die Schulter. »Sehen Sie? Der Typ passt auf mich auf. Das würde man nie von ihm denken.«
    Dolans Lächeln war kaum wahrnehmbar, doch es machte seine Gesichtszüge weicher.
    Hinter Colgate verliefen Eisenbahngleise und Landstraße parallel zum Meer. Im Norden ragten düster und grau die Santa Ynez Mountains auf, die dicht mit niedriger Vegetation bewachsen waren. Es gab kaum Bäume, und die Umrisse der unteren Hänge beschrieben ein welliges Grün. Ein Großteil der Topographie war durch massive Erdrutsche gekennzeichnet, und Sandstein und Schieferreste erstreckten sich meilenweit. Dolan und Stacey führten ein Gespräch, das aus Jäger- und Anglerlatein bestand – endlose Schilderungen all der Kreaturen, die sie geschossen, gefischt, gefangen und geschnappt sowie ausgenommen, gehäutet und nach Hause geschleppt hatten. Männer finden so was ja unheimlich anregend.
    Wir fuhren an der öffentlichen Strandanlage entlang, wo es Campingparzellen aus nebeneinander liegenden Asphaltrechtecken gab, die verdächtig an Parkplätze erinnerten. Wohnwagen und Wohnmobile standen ordentlich in Reih und Glied wie Klaviertasten, während ihre Besitzer Picknicktische und -stühle aus Aluminium aufklappten und ihre tragbaren Grills anheizten – das alles auf Flächen, die wesentlich kleiner waren als die Gärten, die sie zu Hause hatten. Die Kinder würden sich mit Hot Dogs und Kartoffelchips voll stopfen, im Meer herumtollen und sich dann mit klebrigen Haaren und Körpern, die

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