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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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ganz begeistert.«
    Er ließ seine Zigarette fallen und trat sie mit der Stiefelspitze aus. »Sie probieren es, ja?«
    »Ich rufe morgen Lieutenant Dolan an. Und an Ihrer Stelle würde ich ganz schnell wieder nach Hause fahren, bevor Ihr Bewährungshelfer Wind davon kriegt, was abläuft.« »Das mache ich. Und vielen Dank.«
    »Gern geschehen.«
    Ich schloss das Fenster und hatte es bereits wieder verriegelt, bevor Frankie am Auto angelangt war. Ich hörte, wie die Tür ins Schloss fiel und Iona aus der Parklücke stieß. Die Scheinwerfer beschrieben beim Davonfahren einen Schwenk über die Vorhänge. Ich schüttelte den Kopf. So ein Kindskopf. Verschwunden war der harte Typ, den ich beim ersten Mal kennen gelernt hatte. Was seine Geschichte anging, so wusste ich nicht, ob ich ihm glauben sollte oder nicht. Aufrichtigkeit hin oder her, er war zu jeder Manipulation imstande, wenn es seinen Zwecken diente.
    Am nächsten Morgen wechselte ich das Zimmer. Viel zu viele Leute wussten, wo ich war, und ich fühlte mich nicht sicher. Ich wählte eine unauffällige Lage im ersten Stock, mitten unter vielen anderen Zimmern. Kein Eiswürfelspender. Keine Getränkeautomaten. Kein Grund, dort oben zu sein, es sei denn, man war zahlender Motelgast. Im Erdgeschoss hatte ich das Gefühl, ein leichtes Ziel für Voyeure oder Leute mit einem Hang zum Schlösserknacken zu sein. Wenn hier oben das Zimmermädchen meine Tür stundenlang offen hielt, musste jemand trotzdem gute Nerven haben, um die Treppe hochzusteigen und so zu tun, als hätte er sich verlaufen. Aus dem ersten Stock hatte ich außerdem eine prima Aussicht auf den Parkplatz. Dolans Wagen hatte ich seitlich in einer ganzen Reihe von Autos geparkt, sodass man daraus keinesfalls schließen konnte, wo ich wohnte.
    Um Viertel nach neun rief ich bei Dolan an. Stacey nahm ab. Ich berichtete ihm von meiner Befürchtung, dass jemand in mein Zimmer eingedrungen war und einen scharfen Blick auf meine Notizen geworfen hatte. Er riet mir, das Zimmer zu wechseln, und ich sagte ihm, dass ich das bereits getan hätte. Dann berichtete er mir, dass Dolan gerade einen Termin bei seinem Kardiologen wahrnahm. Ich erzählte ihm von Medoras Haus, dem Zettel und Frankies nächtlichem Besuch. Er empfahl mir, auf der Hut zu sein, und ich versprach es ihm. Dann fügte er hinzu: »Wie ist denn die Ausbeute in Sachen Fingerabdrücke?«
    »Nicht besonders. Soweit ich gehört habe, ist Edna hingegangen, aber niemand von den anderen vier.«
    »Was soll das denn? Die sollen sich bloß nicht einbilden, dass sie uns ignorieren können. Gehen Sie noch mal hin und drohen Sie ihnen. Sagen Sie ihnen, es sieht schlecht aus, so als hätte einer von ihnen vielleicht etwas zu verbergen.«
    »Und wie hält sich Dolan?«
    »Gut. Ich würde sagen gut. Besser, als ich gedacht hätte.«
    »Glauben Sie, die neue Wohnsituation bewährt sich?«
    »Darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Wahrscheinlich könnte ich es schlechter treffen – obwohl der Mann offen gestanden eine Nervensäge ist. Aber natürlich sagt er das Gleiche über mich.«
    »Damit sind Sie das ideale Paar«, erwiderte ich. »Besser als so manche Ehe, die ich kenne.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr. Und was gibt’s bei Ihnen Neues?«
    »Ich habe nichts mehr gehört, seit ich gestern am Tuley-Belle war, aber ich kann mal kurz zum Sheriffbüro fahren und mit Lassiter reden.«
    »Tun Sie das und rufen Sie mich zurück. Ich habe auch schon versucht, ihn zu erreichen, aber bisher kein Glück gehabt. Unterdessen schauen wir mal, was wir darüber in Erfahrung bringen können, wo sich Frankie am Freitagabend aufgehalten hat.«
    »Prima. Grüßen Sie Dolan von mir. Sie beide fehlen mir richtig.«
    »Gleichfalls. Und passen Sie auf sich auf.«
    Ich nahm Dolans Wagen und fuhr die paar Blocks zum Sheriffbüro. Todd Chilton und eine Zivilangestellte waren offenbar als Einzige im Dienst. Er plauderte mit einer der Kirchendamen, die ich bei Edna gesehen hatte. Sie war Mitte siebzig und trug einen blassgrünen Freizeitanzug. Ihre Haare waren frisch frisiert und wirkten so flauschig und füllig wie eine Pusteblume. Sie hatte einen Strafzettel wegen Falschparkens auf den Tresen gelegt, und ich wartete höflich ab, bis sie ihren Scheck ausgeschrieben und aus der Hülle genommen hatte. Ich warf einen Blick darauf und las ihren aufgedruckten Namen ab: Adele Opdyke.
    »Wie geht es Ihnen, Adele? Wir haben uns am Sonntag bei Edna kennen gelernt. Freut mich, Sie

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