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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Luft war kühl und frei von Zigarettenrauch, was Dolan sofort korrigierte, als er sich hinsetzte. Ich beschwerte mich gar nicht erst. Staceys Pfeifentabak und Dolans Zigarettenrauch überdeckten die leisen Schwaden der Giftgase aus der Ausgrabungsstätte draußen. Dolan nahm sich eine Hand voll Nüsse und warf sie sich eine nach der anderen in den Mund, während er mich ansah. »Was haben Sie rausgefunden?«
    »Es wird Ihnen nicht gefallen.« Ich schilderte ihm kurz meine Fahrten und berichtete dann von Cloris Bargo und der Lüge, die sie erzählt hatte.
    Stacey sagte: »Ich habe selbst zweimal mit ihr gesprochen, und sie hat nie ein Wort davon erwähnt.«
    »Das machen eben mein Charme und meine Raffinesse.«
    »Tja, Scheiße. Ich habe gar nicht gewusst, dass sie mit Joe Mandel verheiratet ist. Er hat mit uns an diesem Fall gearbeitet.«
    »Ich weiß. Ich habe mich an den Namen erinnert.« Dolan sagte: »Nicht zu fassen, dass sie uns auf den Arm genommen hat. Hat sie das ernsthaft zugegeben?«
    »Ja, schon. Sie hat gemeint, damals hätte sie kein Problem dabei gesehen.«
    »Vergessen wir sie einfach«, sagte Stacey. »Ist doch sinnlos, uns in ihre Angelegenheiten einzumischen. Was wir allerdings tun könnten, wäre, Joe zu fragen, ob er die Sachen der Unbekannten für uns ausgraben würde. Wäre nämlich gut, sich die mal anzusehen. Vielleicht kommt uns dann eine Idee. Ich rufe dort an und kläre es mit dem Sheriff ab. Ich glaube zwar nicht, dass er was dagegen hat, aber man weiß ja nie.« Er notierte sich etwas und wandte sich dann wieder mir zu. »Und sonst?«
    »Danach bin ich nach Lompoc gefahren und habe einen Abstecher zu dem Laden in Gull Cove gemacht. Er ist übrigens geschlossen.« Ich schilderte mein Gespräch mit Roxanne Faught, was sie gesagt hatte und inwiefern die Geschichte, die sie mir erzählt hatte, von dem abwich, was wir wussten. Um meine Aussagen zu illustrieren, zeigte ich ihnen die Zeitungsausschnitte. »Wahrscheinlich hat sie sich die Details hier rausgesucht, und das heißt, dass wir uns nicht auf sie verlassen können. Ich glaube ihr zwar, dass sie ein Mädchen gesehen hat, aber das war nicht unbedingt unsere Unbekannte.«
    »Ein Jammer. Klingt alles nach Sackgasse«, erklärte Dolan.
    »Sackgassen sind unvermeidlich«, sagte Stacey. »So läuft der Hase eben. Wir werden immer wieder auf welche stoßen. Das sagt uns nur, dass wir wieder zurückgehen und woanders weitersuchen müssen. Zum Glück haben wir es wenigstens jetzt erfahren und nicht erst, nachdem wir schon einen Haufen Zeit darauf verschwendet haben.« »Damit ist unsere Tramperinnentheorie jedenfalls beim Teufel«, schimpfte Dolan.
    »Vielleicht, vielleicht auch nicht. Sie hätte ja mit Bahn oder Bus nach Lompoc gefahren sein können und von dort weitergetrampt sein.«
    Ich fragte Dolan: »Was ist mit den Fahrzeugen, die dort in der Gegend gesehen worden sind? Kann man die überprüfen?«
    »Johanson hat irgendwas von einem Hippie-Bus gesagt. Wir könnten diesen Typen aufsuchen – wie heißt er gleich?«
    »Vogel.«
    »Genau den. Warum fragen wir ihn nicht mal, woran er sich erinnert?«
    »Es ist ziemlich weit hergeholt«, sagte ich.
    »Das ist auch alles andere, was uns bisher eingefallen ist.«
    Stacey überging diese Bemerkung und konzentrierte sich weiter auf seine ursprüngliche Frage danach, wo das Mädchen hergekommen war. »Eine weitere Möglichkeit wäre, dass sie mit einem Bekannten nach Lompoc gefahren ist und bei ihm gewohnt hat, bis sie sich erneut auf den Weg gemacht hat.«
    Dolan verzog missmutig das Gesicht. »Kannst du dich davon jetzt mal lösen? Das hatten wir doch schon. Wenn sie hier in der Gegend Freunde gehabt hätte, dann hätten die sich gefragt, was passiert ist, sobald sie verschwunden war.«
    »Nicht, wenn sie ihnen erzählt hat, dass sie unterwegs nach Norden ist. Stellt euch vor, sie bleibt ein paar Nächte in Lompoc und bricht dann mit dem Ziel San Francisco auf. Sie geht zur Tür hinaus, begegnet dem Teufel in Person und findet den Tod.«
    »Dann würden sie trotzdem eins und eins zusammenzählen, sobald der Mord bekannt wird.« Stacey rutschte gereizt hin und her. »Wir werden nicht auf jede Frage, die wir stellen, eine Antwort finden.«
    »Bis jetzt haben wir auf überhaupt nichts eine Antwort gefunden«, bemerkte ich.
    Stacey winkte ab. »Vielleicht liegt unser Fehler gerade in der Annahme, dass sie von woanders stammt. Nehmt mal an, sie ist von hier. Jemand bringt sie um und denkt sich dann

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