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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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Konflikt, aber wenigstens bin ich clean und nüchtern – ist Bedingung für meine Bewährung. Momentan gehe ich fünf- oder sechsmal die Woche zu Sitzungen. Nicht, dass ich gern mit Typen rumhängen würde, die von Kaffee und Zigaretten total überdreht sind, aber es ist allemal besser als im Knast.«
    »Was ist mit den anderen Männern, die in dieser Nacht in der Zelle waren? Können Sie sich da an irgendwas erinnern?«
    »Nö. Tut mir Leid. An dem Abend, wo sie mich aufgegriffen haben, war ich achtzehn Jahre alt, betrunken und bekifft. Mein zweiter oder dritter Blackout, ich hab vergessen mitzuzählen. Der dritte, glaube ich. Ich hätte mit Charlie Manson sitzen können und könnte es nicht beschwören.«
    Ich versuchte, ihn ein bisschen in Zugzwang zu bringen, indem ich behauptete, wir hätten einen Zeugen, der zur selben Zeit dort gewesen sei und ausgesagt hätte, dass Frankie mit einem Mord angegeben habe. Auch das erbrachte keine Reaktion. Dann reichte ich ihm das Päckchen Fotos, das er nachlässig durchblätterte. Er schüttelte den Kopf und reichte mir die Bilder zurück. »Die sehen alle wie Verbrecher aus.«
    Ich steckte die Bilder ein. »Ich weiß, dass mich das nichts angeht, aber was haben Sie gemacht, dass man Sie zu einer Haftstrafe verurteilt hat?« Seine Finger kamen zur Ruhe, und er zog an einem Büschel seines Bartes, das unter dem Kinn wuchs. »Warum fragen Sie?«
    »Einfach so. Reine Neugier.«
    »Das möchte ich lieber nicht sagen.«
    »Ah. Mein Fehler. Entschuldigen Sie. Das ist natürlich Ihre Sache. Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten.« Ich gab ihm meine Karte und sagte den Standardspruch auf: »Danke, dass Sie sich die Zeit genommen haben. Wenn Ihnen noch was einfällt, würden Sie uns dann bitte Bescheid geben?«
    »Klar.«
    »Darf ich noch eine Frage stellen? Glauben Sie, dass Sie für immer auf freiem Fuß bleiben?«
    Er dachte darüber nach und schmunzelte versonnen. »Da hab ich meine Zweifel.«
    Auf dem Weg in die Stadt fuhr ich kurz am Krankenhaus vorbei. Stacey lag wieder auf Station 6 Central, in einem anderen Einzelzimmer, ein Stück weiter den Flur hinunter als das Zimmer, das er zuvor gehabt hatte. Als ich hineinsah, war sein Bett leer. Daneben gab ein breites Fenster die Aussicht auf ein Stück Meer frei, das hinter den zerzausten Baumwipfeln vielleicht drei Kilometer weit entfernt liegen mochte. Hin und wieder tupfte ein rotes Ziegeldach das dichte Grün. Das Zimmer war geräumig – groß genug für einen runden Tisch mit über einem Meter Durchmesser und vier Lehnstühle aus Segeltuch, wo Dolan mit einem zerfledderten Exemplar von Road & Track saß.
    »Oh, hi. Wo ist denn Stace?«
    »Beim Röntgen. Müsste bald wieder da sein.«
    »Wie geht’s ihm?«
    »Weiß ich noch nicht. Was hat Rickman gesagt?« »Leider nicht viel.« Ich schilderte ihm das Gespräch. »Ich schätze, den können wir ohne Verluste abschreiben. Pudgie vermutlich auch. Er ist verschlagen, aber dumm, und der Mischung traue ich nicht. Also, was nun?«
    Dolan legte die Zeitschrift beiseite. Er trug eine dunkelblaue Windjacke und eine Baseballkappe der Dodgers. »Stacey hat es nicht mehr geschafft, Joe Mandel anzurufen, um nachzufragen, ob er die Sachen der Unbekannten besorgen kann. Sobald er dazu kommt, holt er es nach. Wir haben uns gedacht, Sie könnten vielleicht unterdessen telefonisch diesen C. K. Vogel befragen, von dem Johanson gesprochen hat. Sie können ja mal bei der Auskunft anrufen – «
    »Dolan, das ist mein Beruf.«
    »Ach ja, klar. Entschuldigung.«
    »Ich fahre mal runter in die Halle und schaue, ob es da ein öffentliches Telefon gibt. Soll ich Ihnen irgendwas mitbringen?«
    »Ich glaube kaum, dass sie im Geschenkeladen Camels haben.«
    »Das glaube ich auch nicht.« An der Tür zögerte ich. »Weshalb war Rickman im Gefängnis?«
    Lieutenant Dolan nahm die Zeitschrift in die Hand und feuchtete seinen Zeigefinger an. Er blätterte um und studierte aufmerksam eine ganzseitige Anzeige für einen Kraftstoffzusatz, die offenbar ohne die Abbildung einer Blondine im Badeanzug undenkbar gewesen wäre. »Hm, mal sehen. Belästigung, Anal- und Oralverkehr, obszöne und unzüchtige Handlungen an einem Kind. Es wundert mich, dass sie ihn im Gefängnis nicht umgebracht haben. Normalerweise haben Häftlinge nicht viel Verständnis für solche Typen.«
    Mann, und ich hatte mir einen kleinen Einbruch vorgestellt. Ich fuhr mit dem Aufzug nach unten und suchte mir durch das Labyrinth aus Korridoren

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