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Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung

Titel: Kinsey Millhone 17 - Totenstille - Q wie Quittung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Grafton,Sue
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teilt uns nicht gern mit unseren Schwiegerfamilien, daher sorgt sie an Thanksgiving und Weihnachten dafür, dass ihre Türen offen stehen und die Festivitäten so üppig sind, dass ihnen niemand widerstehen kann. Was willst du sonst noch wissen? Frag mich alles, was du willst. Deshalb bin ich hier.«
    Ich dachte kurz nach und überlegte mir, wie weit ich zu gehen wagte. »Man hat mir gesagt, dass du und Tante Maura das Verhalten meiner Mutter missbilligt habt.« Bei dem Thema kam ich mir gemein vor, aber das war immer noch besser, als mich schwach zu fühlen. »Das waren Maura und Sarah, und die sind beide älter als ich. Maura war zwölf und Sarah fünfzehn, als ›der Krieg ausbrach‹, um es mal so auszudrücken. Beide haben sich auf die Seite von Grand gestellt. Ich war die Jüngste in der Familie, also konnte ich mir alles erlauben. Ich habe einfach so getan, als wüsste ich nicht, was los ist. Ich habe deine Mutter immer verehrt. Sie war so schick und exotisch. Wahrscheinlich habe ich schon erwähnt, dass ich neun war, als sie ihr Debüt hatte. Ich habe mich immer mehr für meine Lackschuhe interessiert als für die größeren Familienangelegenheiten. Ich bilde mir zwar ein, unabhängig zu sein, aber ich bin keine solche Außenseiterin wie deine Mutter. Sie hat Grand die Stirn geboten. Sie ist nie vor einer Konfrontation zurückgeschreckt. Ich benutze eher Ablenkungsmanöver – Charme, Irreführung. Ich finde, ich fahre besser, wenn ich vordergründig zustimme und dann tue, was mir passt, sobald ich außer Grands Reichweite bin. Das kann man mir vielleicht als Feigheit auslegen, aber es vereinfacht das Leben für alle Beteiligten – zumindest rede ich mir das ein.«
    »Aber was hatten Sarah und Maura gegen die Heirat meiner Mutter? Was ging es sie denn an?«
    »Tja, nichts. Es war auch weniger die Heirat als das, was es der Familie angetan hat. Als die Fronten abgesteckt waren, war Grand unerbittlich, und weder deine Mutter noch Virginia wollten nachgeben.«
    »Aber worum ging es eigentlich? Ich kapier’s immer noch nicht. Schließlich war mein Vater kein Penner.«
    »Ich glaube nicht, dass Grand irgendwelche persönlichen Vorbehalte gegen deinen Vater hatte. Sie fand den Altersunterschied problematisch. Wie alt war er noch, fünfunddreißig und deine Mutter achtzehn?«
    »Dreiunddreißig.« Susanna zuckte mit den Schultern. »Fünfzehn Jahre. Das ist wirklich nicht viel. Ich glaube, Grands Problem war, dass Rita so überstürzt geheiratet hat. Grand hat das auch getan – sie hat Daddy aus einer Laune heraus geheiratet, sobald sie siebzehn geworden war. Er war doppelt so alt wie sie, und ich glaube, sie haben sich nicht mal einen Monat gekannt. Ich vermute, sie hat ihre Eile bereut, aber Scheidung war damals keine Alternative, zumindest nicht für sie. Sie gibt nie gern zu, dass sie einen Fehler gemacht hat, also hat sie durchgehalten. Sie haben sehr aneinander gehangen, aber ich weiß nicht genau, wie lang ihre Verliebtheit angehalten hat. Sicher, es ist eine alte Geschichte, aber ich habe den Verdacht, dass Grand einen ungelebten Teil ihres Lebens durch Rita verwirklichen wollte.«
    »Das verstehe ich. Es klingt einleuchtend.«
    »Was ist es dann, was dich stört? Darauf wollte ich sowieso zu sprechen kommen.«
    »Ich bin sechsunddreißig … in drei Wochen siebenunddreißig, und ich habe mein Leben gelebt, ohne von all diesen Dingen etwas zu ahnen. Aus meiner Sicht finde ich, dass mir wirklich mal jemand hätte Bescheid sagen können. Ich habe es schon zu Tasha gesagt, und ich will wirklich nicht darauf herumreiten, aber warum hat sich nie jemand bei mir gemeldet? Tante Gin ist jetzt seit fünfzehn Jahren tot. Grand ist nicht mal zu ihrer Beerdigung gekommen – also was ist los?«
    »Ich bin nicht gekommen, um mit dir zu streiten. Was du sagst, ist wahr, und du hast vollkommen Recht. Grand hätte hierher kommen und sich bei dir melden sollen, aber ich glaube, sie hatte Angst, dir gegenüberzutreten. Sie wusste ja nicht, was man dir gesagt hat. Sie ist davon ausgegangen, dass Virginia dich gegen sie aufgehetzt hat, ja gegen die ganze Familie. Im Grunde ihres Herzens ist Grand ein guter Mensch, aber sie ist stolz und stur – na gut, sie kann manchmal unmöglich sein –, und Rita war genauso stur. Die beiden waren sich so ähnlich, dass es zum Lachen gewesen wäre, wenn es sich nicht so zerstörerisch ausgewirkt hätte. Ihr Streit hat die ganze Familie zerfetzt. Seit damals ist keine von uns mehr

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