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Kismet in Kairo

Kismet in Kairo

Titel: Kismet in Kairo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zu uns. »Es gibt hier einen zweiten Raum, eine kleine Küche. Holen Sie ein Glas Wasser.«
    Ich machte mich auf den Weg und hörte noch, wie Hogland zu Suko etwas vom innerlichen Austricksen sagte. Der zweite Raum war nur wesentlich kleiner als der erste. Eine Küchenzeile war vorhanden, der Rest wurde von Regalen eingenommen, in denen sich die Bücher stapelten. Sogar ein kleiner Schreibtisch hatte noch seinen Platz gefunden. Er war übersät mit Papieren und aufgeschlagenen Folianten.
    Man konnte erkennen, daß Hassan Forscher war.
    Gläser standen auf der Spüle. Ich ließ das Wasser aus dem Kran laufen.
    Es sah mir trübe aus. Für uns Mitteleuropäer, mit den empfindlichen Mägen, nicht eben zu empfehlen, aber Hassan würde es trinken können, das stand fest.
    Mit dem gefüllten Glas ging ich wieder zurück. Mir wehte das Stöhnen des Mannes entgegen. Dieses Geräusch erinnerte mich an das eines sterbenden Menschen, der in den letzten Augenblicken seines Lebens unwahrscheinlich viel zu leiden hatte.
    Hoffentlich hielt er durch!
    Hassan war nicht in der Lage, das Glas selbst zu halten, auch wenn er beide Hände in Anspruch nahm. Der Professor mußte ihm schon helfen, und wir schauten zu, wie er sich um Hassan kümmerte. Wie der Vater um seinen kranken Sohn.
    Er hatte den Kopf des Mannes angehoben, damit er wenigstens etwas trinken konnte, und Hassan schlürfte jeden einzelnen Tropfen in sich hinein.
    Wir mußten uns in Geduld fassen, auch wenn es uns schwerfiel. Wir waren beide davon überzeugt, daß Hassan dem Professor einige Informationen geliefert hatte, aber Hogland wollte erst reden, nachdem der andere das Glas geleert hatte.
    Er schaffte es nicht. Das Wasser war noch zur Hälfte vorhanden, als er einen Rest ausspie, dann hustete und davon so durchgeschüttelt wurde, daß wir Angst um sein Leben bekamen. Zum Glück fing er sich rasch wieder.
    Ich sprach Hogland an, der mir nicht zugehört hatte, den Kopf schüttelte und sich auf Hassan konzentrierte. Mit ihm geschah etwas, das sahen auch wir.
    Der Körper bäumte sich auf. Es sah so aus, als würden sich unter der Kleidung dünne Äste bewegen. Der Atem rasselte aus seinem Mund, und urplötzlich fing er an zu schreien. Wie jemand, der unter einer Folter litt. Er bewegte sich unruhig, die Beine zuckten. Hassans Kopf drehte sich mal nach links, dann wieder nach rechts, und wenig später war alles anders. Da konnte er nicht mal mehr wimmern. Er sackte zusammen, sein Körper wurde dabei noch schlaffer, und so blieb Hassan auch liegen.
    »Er hat es überstanden«, flüsterte Walter Hogland. Die Worte hörten sich so an, als hätte er sich bereits mit dem Tod seines ägyptischen Kollegen abgefunden.
    »Aber er ist nicht tot«, sagte Suko.
    »Nein, noch nicht.«
    »Was heißt das?«
    »Ich denke, daß er den Abend nicht mehr erleben wird.«
    »Fatima?« fragte ich.
    »Ja, sie.«
    »Was hat er Ihnen erzählt?«
    Walter Hogland gab noch keine Antwort. Zuvor stand er auf und nahm eine Wanderung auf. Er schaute durch das Fenster, blieb dort aber nicht stehen, sondern ging schnell vorbei, wie jemand, der Angst davor hatte, daß im nächsten Augenblick die Scheibe zerbrechen und das Grauen ins Zimmer strömen könnte.
    Er blieb so stehen, daß er uns anschauen konnte, hielt den Blick jedoch auf seine zusammengelegten Hände gesenkt. »Hassan hat von ihr gesprochen, von dem Succubus, der ihn besucht hat. Fatima war also bei ihm, und sie hat auch ihm die Jugend, das Leben und die Kraft ausgesaugt. Ähnlich wie bei mir, nur hat es ihn härter erwischt, denn er war greifbar, da ich das Land verlassen hatte.«
    »Warum tat sie das?«
    Der Wissenschaftler hob die Schultern.
    Das wollte ich nicht akzeptieren.
    »Kommen Sie, Professor, Sie wissen bestimmt Bescheid, weshalb Fatima ausgerechnet zu Ihnen und auch zu Hassan kam.«
    »Man kann es nicht genau sagen«, lenkte er ein.
    »Was nehmen Sie denn an?« fragte Suko.
    »Nun ja, ich berichtete Ihnen davon, daß wir uns unter der Pyramide umgeschaut haben, und dort haben wir ihre Anwesenheit genau gespürt. Wir konnten sie uns nicht erklären, aber sie war da. Ihr Geist, der so lange Zeit überdauert hatte, aber auch ihr Körper…« Er schüttelte den Kopf. »Verdammt noch mal, ich kriege es nicht in die Reihe, tut mir leid.«
    Ich deutete mit dem Finger auf ihn. »Sie wollten aber in der oder unter der Pyramide die Reste einer alten Kultur finden.« Das gab er zu.
    »Und was haben Sie statt dessen gefunden?«
    »Nichts«,

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