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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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aufhielt, als sie angefallen wurde? Haben Sie etwas gesehen?«
    Ich gab die Fragen mit einem Blick an Midnight weiter. Sie schüttelte den Kopf. »Ich habe gestern Abend gedacht, Emerald wäre zu Hause geblieben, und ich bin selbst erst am frühen Morgen zurückgekommen. Ich weiß also nicht, was passiert ist. Es tut mir so leid, dass ich nicht für sie da war!«, wimmerte sie, und die Tränen liefen ihr über die Wangen.
    Ich legte ihr den Arm um die Schultern. »Dr. Mitchell, wann rechnen Sie mit den Testergebnissen? Ich würde gern so schnell wie möglich Bescheid wissen.«
    »Ist die Patientin auch eine Patientin von Ihnen?«
    Ich wollte schon nein sagen, aber dann fielen mir die verstörten, verletzten Augen der jungen Frau ein, die wir hierhergebracht hatten, und ich beschloss zu lügen. Ich war mir nicht sicher, wie weit ich hier mit professioneller Höflichkeit kommen würde, und ich wollte nicht der nächste Mensch sein, der Emerald im Stich ließ.
    »Ja. Wir haben gerade erst angefangen.«
    »Morgen früh müsste ich eigentlich etwas wissen. Ich kann Sie anrufen, wenn die Ergebnisse da sind, falls Sie das wünschen.« Er lächelte und legte den Kopf zur Seite.
    Flirtete der Typ am Ende mit mir? Ich musste in irgendeine Art von Zwischendimension geraten sein, denn so etwas passierte mir in der Regel einfach nicht. Erst verpasste der Möchtegernvampir mir weiche Knie, und jetzt lächelte mich der attraktive Arzt auf höchst einladende Art an. Ich hätte wetten können, die Kombination aus dem Lächeln und dem zur Seite gelegten Kopf funktionierte immer. Ich konnte persönlich für die Wirksamkeit dieser Methode garantieren.
    »Ich wäre Ihnen wirklich sehr verbunden.« Etwas verwirrt gelang es mir endlich, eine meiner Karten herauszuholen und ihm zu geben. »Hinterlassen Sie mir einfach eine Nachricht, ich rufe Sie zurück.«
    Hätte nicht gerade eine Beinahe-Patientin von mir mit einem Liter Blut zu wenig in ihren Adern hier im Krankenhaus gelegen, hätte ich vielleicht meine eigene Lächeln-Kopfneigen-Kombination auf ihre Wirksamkeit getestet. Aber unter den gegebenen Umständen setzte ich mein Therapeutinnengesicht wieder auf und nahm mich zusammen.
    »Besuche bei der Patientin werden heute nicht mehr möglich sein, also wäre es wahrscheinlich am besten, wenn Sie morgen Vormittag wiederkämen«, erklärte der Arzt, während auch er wieder hinter seinem professionellen Gesicht verschwand. »Aber machen Sie sich keine Sorgen. Wir werden gut auf sie aufpassen.« Er zwinkerte mir zu, lächelte und verschwand.
    Das entscheidet die Sache. Ich bin in ein Paralleluniversum geraten.
    Ronald ging das Auto holen, und Midnight machte sich auf die Suche nach einer Damentoilette. Ich setzte mich wieder auf einen der unbequemen Stühle, schloss die Augen und ließ den Kopf kreisen, um meine verspannten Nackenmuskeln zu lockern. Nach ein paar Sekunden spürte ich jemanden in meinemRücken und drehte mich um, um diesen Eindruck zu überprüfen.
    Wow, ich bin gestorben und im Paradies der Mädchenträume gelandet!
    Ein großer und unglaublich attraktiver Mann schob sich in meine Richtung, während er zugleich wild in ein Notizbuch kritzelte, offenbar ohne die geringste Ahnung, dass ich ihn anstarrte. Aber er musste gespürt haben, dass er meinen Stuhl erreicht hatte, denn er begann zu reden, den Blick immer noch in sein Buch gerichtet.
    »Dr. Knight? Ich bin Special Agent Stevens«, stellte er sich vor und sah mich schließlich doch noch an. »Ich wollte mich nicht anschleichen. Es sieht so aus, als könnte ich wirklich keine zwei Dinge auf einmal tun – gehen und etwas anderes zum Beispiel. Ich konnte nicht anders, als die Unterhaltung mitzuhören, die Sie da mit dem Arzt geführt haben. Das Opfer ist Ihre Patientin?«
    »Special Agent Stevens? Sie sehen nicht wie ein Agent aus.« Ich hatte festgestellt, dass er Jeans und ein weißes T-Shirt trug. »Für wen arbeiten Sie denn?«
Und woher hätte ich wissen sollen, dass die gutaussehenden Männer sich alle hier im Krankenhaus herumtreiben?
    »
Tut mir leid. Ich war schon zu Hause und hatte mich umgezogen, als ich Bescheid gekriegt habe, dass es wieder zu einem Überfall kam.« Er zog seine Dienstmarke aus der hinteren Hosentasche und gab sie mir.
    Federal Bureau of Investigation, Special Agent Alan Stevens. Ich sah von dem Foto zu seinem Gesicht und wieder zurück. Das Bild wurde ihm nicht gerecht. Es konnte nicht einmal andeutungsweise die Intelligenz und Tiefe seiner

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