Kismet Knight
fürchterlichen Moment lang fiel mir dabei eine Szene aus diesem alten Science-Fiction-Film ein,
Der Tag, an dem die Erde stillstand
, der Moment, in dem der Roboter die Frau hochhebt und sie nicht flüchten kann. Bryce kam mir nicht weniger kalt und fremdartig vor.
Ich hatte nach wie vor keine Kontrolle über meinen Körper und musste mir eingestehen, dass diese Situation wahrscheinlich nicht auf die Art ausgehen würde, die ich selbst mir ausgesucht hätte.
»Lass mich los! Was machst du da?«, schrie ich, als er mich zu einem Sofa an der Rückwand trug. Die Bewegungen, die ich mit Armen und Beinen zustande brachte, waren vollkommen nutzlos. Ich hasse es, hilflos zu sein. Ich dachte an all die Gelegenheiten, bei denen ich einen Selbstverteidigungskurs hätte belegen können, und wie mir jedes Mal irgendeine Entschuldigungeingefallen war, damit ich es nicht zu tun brauchte. Ich weiß nicht, ob es mir gegen diese beiden Möchtegernvampire geholfen hätte, wenn ich jemals gelernt hätte, einen Typen mit einem Schaumstoffhelm auf dem Kopf zu Fall zu bringen, aber es wäre wahrscheinlich besser gewesen als gar nichts.
»Machen wir doch eine Therapiesitzung.« Er setzte sich auf das Sofa, wobei er mich auf seinem Schoß festhielt. Ich stemmte mich gegen ihn, zunehmend wütend über das, was er getan haben musste, um diese Lähmung auszulösen, aber seine Arme nahmen sich wie Stahlbänder aus. Der süßliche Kupfergeruch seines Atems kam mir stärker vor als zuvor.
»Was wollt ihr eigentlich? Warum seid ihr hergekommen?«, wollte ich wissen, wobei ich mir Mühe gab, selbstsicherer zu klingen, als ich mich fühlte.
»Vielleicht muss ich einfach einmal mit jemandem reden«, gab er in einem gespielt weinerlichen Ton zurück. Er öffnete den obersten Knopf meiner Bluse und strich mit seinem Finger über das bloßgelegte Stück Haut. »Vielleicht bin ich einfach nur ein einsamer Vampir auf der Suche nach einer Seelenverwandten. Was meinen Sie?« Er warf den Kopf zurück und lachte über seinen eigenen Scherz; dann fing er sich wieder. »Ich habe gehört, das du nicht an Vampire glaubst. Deshalb dachte ich, ich sollte dich eines Besseren belehren. Da, sieh’s dir an!«
Er zog die Oberlippe hoch, so dass ich die Zähne sehen konnte, und vor meinen Augen wurden die Eckzähne länger und länger, bis sie mindestens einen Zentimeter über die anderen Vorderzähne hinausragten. Dann zogen sie sich wieder in das Zahnfleisch zurück und schoben sich ein zweites Mal nach unten, als könnte er sie nach Belieben im Kiefer vor- und wieder zurückschieben. Er grinste mich an. »Wie erklärst du das?«
Ich schwieg, starrte seinen Mund an und versuchte dahinterzukommen, wie der Trick funktionierte.
Er lächelte; seine Augen funkelten. »Na los, berühr sie ruhig!«
Sie berühren? Ich hatte nicht vor, irgendeinem Psychopathen meine Finger in den Mund zu schieben. Wahrscheinlich würde er mich beißen. Und ich wollte mir gar nicht vorstellen, in was er mit diesen Zähnen vorher schon gebissen hatte.
»Nein.«
»Oh, aber ich bestehe darauf!« Er packte meine Hand und zwang sie zu seinem Mund hinauf, wo er die Spitze meines Zeige fingers auf einen seiner Reißzähne legte. Er zog sich zurück, während ich ihn noch berührte, und es gelang mir, meine Hand fortzureißen. Vielleicht war mein Instinkt doch stärker als die Lähmung, die er mir auferlegt hatte.
Er lachte. »Ich bin alt genug, um meine Zähne kontrollieren zu können, aber wenn du mich hinreichend erregst oder ärgerst, kommen sie auf ganz eigene Ideen. Und im Moment fühle ich mich gerade ziemlich erregt.«
Er griff wieder nach meiner Hand und zog sie in seinen Schoß hinunter, wo ich eine massive Erektion spürte. »Ich zeige dir noch etwas, das eigene Ideen hat.«
Mit einer einzigen schnellen Bewegung hatte er mich auf dem Sofa ausgestreckt und lag auf mir; seine Lippen pressten sich hart auf meine. Ich stemmte mich gegen ihn, als meine Muskeln sich endlich zurückmeldeten, aber er packte meine Handgelenke und hielt sie wie in einem Schraubstock über meinem Kopf fest, während er mir seine Zunge in den Mund zwang. Nach ein paar Sekunden spürte ich eine Reihe von Küssen an meinem Hals hinab und dann einen stechenden Schmerz, als er mich biss.
Ich schrie, trat um mich und versuchte, ihn von mir zu stoßen, lauter vergebliche Anstrengungen, als wollte ich einen unbeweglichen Gegenstand entfernen. Ich versuchte, ein Knie anzuziehen, um die einzige wirksame
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