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Kismet Knight

Titel: Kismet Knight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Hilburn
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hoffen, dass das nicht stimmte.
    Antibakteriell? Na ja, wahrscheinlich besser als gar nichts. Ich frage mich, ob es Medikamente gegen Möchtegernvampire gibt. Ein Analgetikum gegen untotes Ungeziefer? Wahrscheinlich sollte ich sicherheitshalber wenigstens eine Tetanusimpfung machen lassen. Jawohl. Und ich stehe hier und überlege mir dieses Zeug, als wäre das vollkommen normal! Lauter Verrückte!
    Ich tupfte etwas von der Salbe auf die Stelle und überlegte, ob ich sie abdecken oder offen lassen sollte. Ich entschied mich für Letzteres – vorläufig.
    Die Berührung an der Stelle hatte mich daran erinnert, wie Devereux’ Zunge über meinen Hals geglitten war, und ich empfand ein angenehmes Kribbeln. Dann fiel mir wieder ein, wie seine Lippen sich angefühlt hatten, und ich stellte fest, dass meine Brustwarzen hart und die Gegend zwischen meinenOberschenkeln warm und feucht geworden war. Ich gestattete mir einen kurzen mentalen Ausflug und stellte mir vor, wie es sich anfühlen würde, wenn das dort unten seine Hand wäre.
    Der menschliche Geist ist wirklich ausgesprochen widerstandsfähig. Woran denke ich, während ich die Spuren meiner Begegnung der dritten Art mit einem psychotischen Möchtegern-Bela-Lugosi verarzte? An Sex. Sex mit Devereux. Ich habe wirklich nicht genug geschlafen!
    Das Prickeln war noch angenehm präsent, als ich mein Haar trockenrubbelte, es mit einem glättenden Spray behandelte und dann den Kopf nach vorn kippte, so dass es mir als dicker Vorhang vor dem Gesicht hing. Ich begann es mit einem grobzinkigen Kamm zu entwirren und knurrte vor mich hin, während ich mit den Knoten kämpfte.
    Ich unterbrach mich mittendrin, als mir eine sehr einfache Lösung einfiel. Es drang schließlich doch noch zu meinem übermüdeten Hirn durch, dass ich Agent Stevens einfach hätte mitteilen können, dass es mir im Moment nicht passte und er später zu mir in die Praxis kommen sollte. Ich hätte in meinem warmen Bett liegen bleiben können. Es hatte durchaus seine Gründe, dass ich niemals Entscheidungen traf, bevor ich meine Koffeindosis zu mir genommen hatte. Offenbar hatten die Ereignisse des vergangenen Abends und der Dämonenalptraum dafür gesorgt, dass mein Hirn noch wattiger war als sonst. Der Ärger über meine eigene Dummheit veranlasste mich, meinen Kopf mit so viel Nachdruck zurückzuwerfen, dass das Gewicht meiner eigenen Haare mir fast ein Schleudertrauma verursachte.
    »Au! Verdammt noch mal!«
    Ich stiefelte in mein Schlafzimmer, riss die Tür zu meinem begehbaren Kleiderschrank auf und schlug dabei ein Bild von der Wand.
    Okay. Anfall abgeschlossen. Und jetzt?
    Ich stieg in meine ausgebeulten Lieblingsjeans, zog ein T-Shirt von der University of Colorado an und ging hinunter in die Küche, wobei ich bereits von meiner ersten Tasse Nirwana träumte.
    Nachdem ich die Kaffeemaschine angeworfen hatte, überprüfte ich den Anrufbeantworter, nur um zu sehen, ob Emerald mir vielleicht eine Nachricht hinterlassen hatte. Sie hatte nicht.
     

     
    Ich goss mir gerade den ersten Becher Kaffee ein, als Agent Stevens an die Tür klopfte. Normalerweise stehe ich nicht so früh auf, aber jedes Mal, wenn ich es tue, fällt mir wieder ein, wie sehr ich es liebe, die Sonne aufgehen zu sehen. Es bringt das wundervolle Gefühl eines neuen Anfangs und endloser Möglichkeiten mit sich. Und an diesem Morgen mehr als an jedem anderen wusste ich die Schönheit, das Licht und die Wärme der Morgendämmerung zu schätzen.
    Ich ließ Stevens ein und stand dann noch eine Weile in der offenen Tür, um zu verfolgen, wie das Licht sich über den Himmel ausbreitete, und um die frühherbstliche Brise zu genießen; ich fuhr zusammen, als er mich ansprach.
    »Hallo? Erde an Dr. Knight: Wo haben Sie die Kaffeebecher?«
    Ich starrte meinen Besucher entgeistert an. Er schien sich bereits vollkommen zu Hause zu fühlen; er schlenderte in der Küche herum, öffnete jede Schranktür und Schublade und bezog dann Position vor dem offenen Kühlschrank. »Heiliger Bimbam! Da drin ist nichts außer Zeug aus dem Schnellrestaurant. Können Sie eigentlich nicht kochen? Sie haben ja nicht mal Milch für meinen Kaffee!«
    Meint der Typ das ernst?
    Mich mitten in der Nacht aufzuwecken war schlimm genug, aber sich in mein Haus einzuladen und Meinungen über den Zustand meines Kühlschranks zu äußern, das ging zu weit. Der Kopf dröhnte mir, und ich hatte einfach nicht die Geduld, mich mit einem arroganten Bullen zu befassen. Wenn ich mir

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