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Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Kiss and kill: Thriller (German Edition)

Titel: Kiss and kill: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Barton
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fehlenden zehn Jahre in seiner Biographie war und was mit ihm in der Zeit geschehen ist, stimmt’s?«, fragte Nic.
    »Ja, das weiß ich. Sanders und ich waren in der Zeit bei ihm.«
    »Ach ja?« Das war eher eine rhetorische Bemerkung als eine Frage.
    »Darf ich Sie etwas fragen?« Yvettes Stimme hatte einen sanften, beinahe hypnotischen Klang.
    Nic bejahte stumm.
    »Haben Sie heute Morgen mit Ihrem Vorgesetzten gesprochen?«
    »Ja, Doug war vorhin hier.«
    »Dann wissen Sie, welche Optionen Sie haben.«
    »O ja. Offensichtlich meinen alle, dass ich dringend psychiatrische Betreuung brauche. Was ich denke, scheint egal zu sein. Keiner glaubt mir, wenn ich sage, dass ich okay bin und es mir bestens gehen wird, sowie ich wieder an dem Jäger-Fall arbeiten kann.«
    »Dann finden Sie nicht, dass Sie psychiatrischen Rat brauchen?«
    »Rat vielleicht, aber den kann ich doch auch bekommen, während ich arbeite, oder nicht? Warum sehen Doug, Griff und die Ärzte nicht ein, dass die beste Medizin für mich ist, diesen Kerl zu jagen?«
    »Was vorerst gar nicht in Frage kommt, wie Sie wohl wissen. Bevor Sie keine Therapie gemacht haben, lässt man Sie nicht wieder arbeiten«, sagte Yvette. »Griffin bietet Ihnen an, sich bei ihm zu Hause zu erholen, und er möchte, dass ich dort mit Ihnen arbeite.«
    »Machen Sie immer alles, was Griffin möchte?« Prima, Nic, benimm dich ruhig wie eine eifersüchtige Kuh! »Ach, vergessen Sie, dass ich das gesagt habe.«
    »Schon vergessen«, versprach Yvette. »Denken Sie bitte über Griffins Angebot nach. In ›Griffin’s Rest‹ hätten Sie eine ruhigere Umgebung als in einem Krankenhaus. Und unsere täglichen Sitzungen wären weniger förmlich. Wir könnten uns auf Grundregeln einigen.«
    »Wie lange?«, fragte Nic.
    »Wie lange die täglichen Sitzungen dauern?«
    »Nein, wie lange diese Psychoanalyse dauert? Eine Woche? Zwei? Einen Monat?«
    »Das ist schwer zu sagen. Es hängt davon ab, wie gut Sie auf die Behandlung ansprechen.«
    »Ich schätze, Sie glauben mir nicht, wenn ich Ihnen sage, dass es mir gut geht.«
    »Niemand erlebt so etwas wie Sie und macht hinterher weiter, als wäre nichts gewesen«, sagte Yvette. »Sie glauben vielleicht, dass es Ihnen gut geht, aber …«
    »Verdammt, warum müsst ihr Psychiater immer alle gleich sein?« Nic sprang von ihrem Stuhl auf, stellte sich ans Fenster und blickte nach draußen in den blauen Himmel. Dann holte sie tief Luft und murmelte: »Entschuldigung. Ich glaube, ich werde hier drin noch verrückt. Ich will nach Hause. Ich will mein Leben zurück, wie es vorher war, bevor …« Heul ja nicht los! Du darfst Dr. Meng nicht den Eindruck vermitteln, du wärst instabil.
    Obwohl sie nicht gehört hatte, dass Yvette Meng aufgestanden und zu ihr gekommen war, spürte sie doch deren Nähe. Als sie sich umdrehte, stand die Frau direkt hinter ihr.
    »Ich habe etwas in meiner Tasche, das ich Ihnen gern zeigen würde«, sagte Yvette. »Nennen Sie es einen Anfangstest, wenn Sie wollen.«
    »Ich habe mich nicht bereit erklärt, Ihre Patientin zu sein.«
    »Nein, das stimmt. Und die Entscheidung liegt ganz allein bei Ihnen. Aber Sie sollten wissen, dass Griffin Ihnen bei Ihrem Erholungsprozess helfen will, und wenn Sie nach ›Griffin’s Rest‹ kommen …«
    »Vielleicht ist mir egal, was Griff braucht oder will. Vielleicht ist es mir weniger wichtig als Ihnen, ihn glücklich zu machen.« Du machst es schon wieder! Kannst du diese Anwandlung von Eifersucht nicht lassen? Guter Gott, Nic, die Frau hat dir gesagt, dass sie nichts mit Griff hatte. Und selbst wenn, was würde das ändern? Du und Griff hattet gerade mal eine gemeinsame Nacht. Ihr seid weder verheiratet noch verlobt – nicht mal verliebt.
    »Tut mir leid«, sagte Nic und wandte sich ganz zu Yvette um. »Okay, zeigen Sie mir, was Sie mir mitgebracht haben.«
    Yvette nahm ihre Lederumhängetasche von der Schulter, kramte darin und holte ein Foto heraus, das sie Nic hinhielt.
    Nic blickt eine geschlagene Minute auf Yvettes Hand, bevor sie das Foto nahm, es umdrehte und in die Augen des Irren sah, der sie drei Wochen lang gefangen gehalten hatte. Wie befremdlich normal Ross Everhart aussah.
    Nic wurde speiübel. Allein der Anblick des Monsters machte sie krank. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, ihre Hände begannen zu zittern. Sie hörte seine Stimme, die ihren Namen rief. »Nicole, du hast mich enttäuscht. Jetzt muss ich dich bestrafen.«
    Sie knüllte das Foto zu einem kleinen Papierball

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