Kiss and kill: Thriller (German Edition)
Zentimeter kleiner als Nic, zwischen fünfundzwanzig und fünfunddreißig Jahre alt, wahrscheinlich dreißig, und trug eine dunkelblaue Hose und eine leuchtend gelbgrüne Bluse.
Nic konnte verstehen, warum sich die Männer zu ihr hingezogen fühlen dürften.
»Morgen, alle miteinander«, sagte die Frau, deren Blick durch die Küche wanderte, bis er auf Nic verharrte. »Hi, Sie müssen die berüchtigte Nic Baxter sein.« Lächelnd kam sie auf Nic zu und hielt ihr die Hand hin. »Ich bin Maleah Perdue, Powell-Agentin und diese Woche für ›Griffin’s Rest‹ eingeteilt.«
Nic erwiderte das Lächeln. Merkwürdigerweise war sie erleichtert, dass sie das Frühstück doch nicht mit Griffs jüngster Eroberung zusammen einnehmen musste. »Aha, ich bin hier also berüchtigt?«
»O ja, durchaus«, versicherte Maleah. »Während der Ermittlungen zu den Beauty-Queen-Mordfällen war Ihr Name hier quasi ein Synonym für den Leibhaftigen.«
»Das soll mir nur recht sein, vor allem bei Griffin Powell. Glauben Sie mir, sein Name gilt in meinem Büro nach wie vor als Schimpfwort.«
Nic und Maleah lachten, als Griff in die Küche kam. Er sah von einer Frau zur anderen und nickte ihnen zu. »Wieso habe ich das Gefühl, dass die morgendliche Fröhlichkeit auf meine Kosten geht?«
»Tja, das könnte wohl sein«, gestand Maleah.
Sanders brachte Griff eine Tasse Kaffee und sagte: »Das Frühstück wird sofort serviert.«
Griff zeigte auf den Tisch. »Meine Damen.«
Er wartete, bis beide sich hingesetzt und Barbara ihren Rollstuhl vor eines der Gedecke gefahren hatte, bevor er selbst am Tisch Platz nahm.
Dann wandte er sich zu Maleah, die links von ihm saß. »Hast du heute Morgen schon weitere Informationen erhalten?«
Sanders brachte Maleah eine Dose Coca-Cola und einen Strohhalm. Sie öffnete den Deckel und steckte den Trinkhalm hinein. »Ja, ein paar Sachen gingen über Nacht ein. Ich habe sie noch nicht ausgedruckt, aber ich kann euch aus dem Gedächtnis eine Zusammenfassung geben.«
»Was für Informationen?«, fragte Nic. »Über die beiden Opfer?«
Maleah nickte. »Allein auf Basis der Namen und einiger Eckdaten konnten wir einige recht persönliche Infos kriegen. Das Internet macht unser aller Privatleben zu einem offenen Buch.«
»Hatten die Frauen noch anderes gemeinsam, außer dass sie auf ähnliche Weise getötet wurden?«, fragte Griffin.
»Hmm … ich würde sagen, ja und nein. Was den Hintergrund der beiden betrifft, gibt es keinerlei Verbindung. Sie wurden in unterschiedlichen Bundesstaaten geboren, lebten an unterschiedlichen Orten und wurden auch in unterschiedlichen Städten entführt. Eine war katholisch, die andere methodistisch. Kendall Moore war eine gebürtige weiße Amerikanerin aus der oberen Mittelklasse. Gala Ramirez’ Eltern kamen aus Mexiko in die Staaten, bevor sie geboren wurde, und waren bettelarm.«
Sanders stellte eine Auflaufform auf den Tisch, was Nic und die anderen kaum bemerkten.
Griff sah an Maleah vorbei zu Barbara Jean. »Bist du sicher, dass du dir das mit anhören möchtest?«
Sie nickte. »Ja, ganz sicher. Falls Cary Maygarden einen Partner hatte, will ich alles über den Mann wissen. Schließlich könnten wir dann nicht mehr genau sagen, wer von ihnen beiden meine Schwester umgebracht hat.«
»Auf Cary Maygarden passte deine Beschreibung des Mannes, den du gesehen hattest«, erinnerte Griff sie.
»Ich weiß. Es ist nur … nur …« Ihre Stimme bebte und versagte dann ganz.
Sanders stellte eine Platte mit Brötchen auf den Tisch, ging dann zu Barbara Jean und legte ihr sanft beide Hände auf die Schultern. Nic bekam es lediglich aus dem Augenwinkel mit. Weder sie noch sonst jemand sah Sanders direkt an.
»Okay, jetzt wissen wir, worin sich Gala Ramirez und Kendall Moore unterschieden«, sagte Griff. »Erzähl uns, was die beiden gemein hatten.«
Alle Augen richteten sich auf Maleah. »Tja, zunächst einmal waren sie beide brünett und wuchsen in den Südstaaten auf, vorausgesetzt, wir sind uns einig, dass Texas noch zu den Südstaaten zählt.«
»Ist das alles?«, fragte Nic.
»Da ist noch etwas. Beide Frauen waren Sportlerinnen. Gala Ramirez war Tennisprofi und stand mit einundzwanzig ganz am Anfang ihrer Karriere. Sie hatte gute Chancen, zum nationalen Star aufzusteigen«, erzählte Maleah. »Und Kendall Moore, die neunundzwanzig war, hatte als Langläuferin Silber bei der Olympiade gewonnen.«
Schweigen.
Niemand sprach ein Wort, und einzig das Ticken einer Uhr
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