Kiss and kill: Thriller (German Edition)
gut zu. Ihr Hinweis ist« – er legte eine Pause ein, um die Spannung zu steigern – »Hush … hush, Thomas Wolsey.« Damit beendete er das Gespräch.
Was? Noch ein Name? Er kam ihr bekannt vor, auch wenn sie nicht sagen konnte, woher. Vielleicht etwas Historisches.
Sobald sie das Telefon abgelegt hatte, sah sie Griff an. »Mein Hinweis ist ein Name. Und es ist einer, den ich kennen sollte.«
»Welcher?«
»Er sagte: ›Hush, hush, Thomas Wolsey.‹«
»Thomas Wolsey?«
»Ja. Woher kenne ich den Namen?«
» Der Thomas Wolsey war ein mächtiger englischer Staatsmann zur Zeit Heinrichs VIII.«, sagte Griffin. »Und es gab auch einen Kardinal gleichen Namens, in der römischkatholischen Kirche.«
»Aha, na das hilft uns doch allemal, die Hinweise zusammenzufügen und herauszufinden, wer sein nächstes Opfer sein wird und wo sie wohnt.« Nic stöhnte. Wieder einmal mussten sie die Hinweise des Mörders entschlüsseln, und wieder einmal arbeitete die Zeit gegen sie.
»Er spielt mit uns, indem er uns Tipps gibt, die uns nur indirekt zum Opfer führen, selbst wenn wir das Rätsel knacken. Und er weiß, auch wenn wir richtig raten und am Ende recht behalten wie bei Amber Kirby, wird es zu spät sein, um sie zu retten.«
»Trotzdem müssen wir es versuchen«, sagte Nic. »Wir müssen unser Bestes geben.«
»Ja, und das weiß er.«
Kapitel 11
Während Griff Sanders anrief, um ihm die jüngsten Hinweise vom Skalpierer durchzugeben, damit sein Team sich ans Entschlüsseln machen konnte, hatte Nic mit Doug Trotter telefoniert und ihn auf den neuesten Stand gebracht.
»Wie es aussieht, kriege ich jetzt doch, was ich will«, sagte sie, nachdem sie aufgelegt hatte. »Schon Mitte nächster Woche könnte ich die offiziellen Mordermittlungen leiten.«
Griff wusste, dass sie genau darauf gehofft hatte, und er bezweifelte nicht, dass sie dem Job gewachsen war. Nic war klug und unglaublich entschlossen, wenn sie sich erst mal in eine Sache verbissen hatte. Dennoch sorgte er sich um sie. Schon jetzt war sie viel zu sehr von dem Gedanken besessen, diesen Killer zu finden. Aber wieso kümmerte ihn das? Was interessierte ihn Special Agent Nicole Baxter?
Über Jahre war die Frau eine wahre Nervensäge gewesen, während sie beide in den Beauty-Queen-Morden ermittelten. Vom Moment ihrer ersten Begegnung an hatte sie ihn nicht ausstehen können und alles getan, um es ihn deutlich spüren zu lassen. Griff brauchte damals nicht lange, bis ihm klar war, dass diese Dame gewaltigen Ballast mit sich herumtrug und ein Problem mit Männern im Allgemeinen und mit ihm im Besonderen hatte. Solange ihr früherer Boss Curtis Jackson noch das Sagen hatte, war sie gezwungen, ihre Feindseligkeit zu zähmen. Griff hatte Curtis gemocht, den altmodischen Haudegen. Aber nachdem Curtis in den Ruhestand ging und Nic die Leitung in den Mordermittlungen übernahm, änderte sich das Klima schlagartig. Von einer fast freundschaftlichen Beziehung, wie Griff sie zu Curtis unterhalten hatte, durfte er bei Nic nicht einmal träumen. Sie hatte ihn sofort wissen lassen, dass seine Einmischung in die Ermittlungen unerwünscht und nahezu illegal war.
»Sie sind aber sehr still«, sagte Nic.
»Hmm … Ich denke nur nach«, antwortete Griff, hob die Arme und streckte sich.
»Und? Ist Ihnen was eingefallen?«
»Nein.« Er sah auf seine Uhr. »Es ist nach eins. Ich glaube nicht, dass wir heute noch viel zustande bringen. Vielleicht sollten wir es gut sein lassen und morgen früh ausgeruhter weitermachen.«
»Klar, wenn Sie wollen. Sie dürfen jederzeit in Ihr Hotel fahren.« Nic stand vom Sofa aus, rieb sich mit beiden Händen den Nacken und stöhnte. »Ich setze eine Kanne Kaffee auf und …«
Griff fasste sanft ihre Arme und zog sie herunter. Die unerwartete Berührung machte sie erschaudern. Als er ihre Hände in seine nahm, blickte sie ihn misstrauisch an.
Immerzu in der Defensive, selbst wenn sie keinen Grund dazu hatte.
»Was ist?«, fragte sie und entwand ihm ihre Hände.
»Sie sind vollkommen erledigt und sollten ein bisschen schlafen. Das Letzte, was Sie jetzt brauchen, ist Kaffee. Setzen Sie sich, entspannen Sie, und wir gehen alles noch einmal durch.«
»Ich dachte, Sie wollten gehen?«
»Ich verschwinde, wenn Sie ins Bett gehen.«
»Dann sind Sie eventuell noch zum Frühstück hier.« Sie setzte sich wieder hin, verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn trotzig an.
Griff nahm den Notizblock hoch, in dem er gekritzelt hatte, während
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