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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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Wahrheit berichtet, denn das tut es normalerweise.« Dann hellte sich seine Miene auf. »Aber manchmal hat es auch einfach seinen eigenen Kopf.«
    »Klar. Aber rein theoretisch: Wenn einige der Tempelritter überlebt haben, dann könnte das doch auch einem Sunwalker gelungen sein, oder?«
    Er lächelte mir verschmitzt zu. »Theoretisch schon. Falls tatsächlich einige der Ritter überlebt haben, ist es durchaus möglich, dass es auch noch einen Sunwalker gibt. Auch wenn man wohl annehmen kann, dass es dann Gerüchte gegeben hätte.«
    »Dann glauben Sie also nicht, dass er sich einfach seit siebenhundert Jahren versteckt halten könnte?«
    Er lachte. »Das kann ich mir kaum vorstellen.« Dann wurde er nachdenklich. »Allerdings könnte er seinen Blutdurst auch als Vampirattacken tarnen, falls es Sunwalker denn überhaupt nach Blut verlangt. Und wenn er darauf achtet, niemanden zu verwandeln, wäre die Sache noch unauffälliger. Niemand weiß, wie die Gabe der Sunwalker weitergegeben werden kann, wenn das überhaupt möglich ist. Manche glauben, dass es sich bei ihnen um eine ganz eigene Spezies handelt, die nichts mit den Vampiren zu tun hat, obgleich das Buch etwas anderes sagt.«
    Ich seufzte. »Okay, also, wie finde ich diesen Typen, falls es ihn denn überhaupt gibt? Schlage ich einfach in den Gelben Seiten nach? Oder soll ich eine Anzeige in der lokalen Tageszeitung aufgeben?«
    Er warf den Kopf zurück und sein Lachen klang so melodisch, dass es fast magisch wirkte. Auf jeden Fall angenehmer für das Ohr als das Gedudel aus seiner Stereoanlage. »Tja, das wäre doch mal interessant. Aber nein, ich glaube nicht, dass es so funktioniert.«
    »Wie dann?«
    Er strich sich über die Unterlippe. »Nun ja, mit den gewöhnlichen Mitteln der Vampirjagd kommen Sie wohl nicht weiter, da er sich – falls es ihn tatsächlich gibt – schließlich im Tageslicht bewegen kann.« Dieser Kerl hatte es wirklich drauf, das Offensichtliche festzustellen. »Aber Ihre Idee ist vielleicht gar nicht so schlecht.«
    »Eine Anzeige aufgeben?«
    Er schmunzelte. »Natürlich nicht genau das, aber so etwas in der Art. Stellen Sie sich einmal vor, Sie wären eine uralte mythische Kreatur, die sich seit Jahrhunderten erfolgreich verborgen hält. Und dann taucht plötzlich irgendeine neugierige Person auf und beginnt, überall unangenehme Fragen zu stellen. In diesem Fall würden Sie vielleicht nervös werden und befürchten, diese Nachforschungen könnten in gewissen Kreisen auf hellhörige Ohren stoßen und Ihre Existenz gefährden. Was würden Sie dann tun?«
    »Diese Person zum Schweigen bringen.«
    Er lächelte. »Genau.«
    Toll. Dann würde ich also mal losstiefeln und einem jahrhundertealten Sunwalker gegen das Schienbein treten. Manchmal würde ich diesen Job wirklich am liebsten hinschmeißen und professionelle Donut-Testerin werden.

    Mein nächster Halt war Inigo. Wenn man einem uralten Fabelwesen auf die Nerven gehen will, holt man sich dafür besser Rückendeckung.
    Zum Glück war bei seinem IT-Job gerade nichts los und auch Kabita hatte keine Aufgabe für ihn, also hatte er Zeit und konnte den Bodyguard spielen.
    »Wohin?«, fragte Inigo auf dem Weg zu meinem Auto.
    Ich seufzte. »Weiß ich auch nicht so recht. Ich muss irgendwie in der mystischen Unterwelt verbreiten, dass ich einen Sunwalker suche. Ich habe keine Ahnung, wo ich da ansetzen soll. Ich meine, normalerweise töte ich die Typen und halte keinen Kaffeeplausch mit ihnen ab.«
    Seine Brauen verschwanden fast unter dem Haaransatz. »Wie bitte? Versuchst du etwa, diesen Kerl so richtig sauer zu machen?«
    »Yep. So was in der Art.«
    Er seufzte. »Du scheinst ja nicht sehr an deinem Leben zu hängen.«
    »Cordelias Kontakt – übrigens ein echt interessanter Typ – glaubt, dass ich ihn nur so aus seinem Versteck locken kann.«
    »Ja, da bin ich mir sicher, er ist ja auch nicht derjenige, der hier als Kanonenfutter herhalten soll«, knurrte Inigo. Ich mochte es nicht, wenn Inigo knurrte. Oder besser, ich mochte es ein wenig zu sehr. Es machte irgendetwas mit mir.
    Ich räusperte mich. »Wie auch immer, wir müssen irgendeinen guten Ort finden, um unsere Geschichte zu verbreiten. Kennst du eine gute Mystikerbar oder so?«
    »Friedhof.«
    Ich blinzelte. »Was?«
    »Friedhof. Du wärst überrascht, wen man so alles auf dem Friedhof trifft.«
    »Ist das wieder so eine Hellsehergeschichte?« Er kommt dauernd mit irgendwelchen verrückten Ideen an, die er dann auf seine

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