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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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Anzeige erstatten und das solltest du auch tun. Allerdings erwähnst du dabei lieber nicht das Wort Vampir, sonst sperren sie dich zu deiner eigenen Sicherheit noch ein.«
    Das schien zu wirken. Aber nur kurz. »Also, hey«, rief er eifrig und hastete hinter mir her. »Das war echt ein toller Abend. Ich würde dich gerne wiedersehen. Wie wäre es mit morgen?«
    Ich schloss die Autotür auf, stieg ein und warf die Tür hinter mir zu. Aber als er unverdrossen gegen das Fenster klopfte, ließ ich es doch noch einmal herunter.
    »Also, wie wär’s? Hast du Zeit?«
    »Klar. Wenn die Hölle zufriert.«

    »Na, wie war dein Date?« Kabita ließ sich mir gegenüber in unserem Lieblingsrestaurant auf einen Stuhl fallen. Das Urban Turban ist der einzige Inder in diesem Viertel und die Besitzer sind irgendwie um zehn Ecken mit Kabita verwandt, weshalb wir hier relativ geschützt über unsere Arbeit sprechen können. Mittlerweile ist der Laden praktisch unser zweites Zuhause. Die Bhangramusik, die aus der Küche dudelte, ließ mich wehmütig an London denken.
    Ich quittierte ihre Frage mit einem entnervten Blick und griff nach einem Chapati. »Frag lieber nicht.«
    Sie hob eine Braue.
    »Okay, also gut. Er war ein behämmerter Buchhalter, der sich für was Besseres gehalten hat, bis ich vor seinen Augen einem Vampir in den Hintern getreten habe.«
    »Verdammt, das hast du nicht. Du müsstest es doch wirklich besser wissen, als vor irgendwelchen Zivilisten auf Vampirjagd zu gehen. Bitte sag mir, dass du eine gute Ausrede parat hattest.«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Ich konnte nichts dafür. Der Vamp hat mich angegriffen. Was sollte ich denn tun? Hab versucht, dem Typen weiszumachen, es wäre nur ein Straßenräuber gewesen, aber jetzt hält er mich für die schärfste Versuchung seit Xena.«
    Kabita schnaubte. »Macht euch bereit! Morgan, die Kriegerprinzessin ist da!« Sie griff in den Korb mit den Papadams und brach sich ein Stück ab.
    »Sei doch still. Jedenfalls hat er mich seit gestern Abend schon fünfmal angerufen, obwohl ich ihm erklärt habe, dass ich mich lieber bei lebendigem Leib von Feuerameisen verspeisen lassen würde, als noch einmal mit ihm auszugehen.«
    Jetzt verschwand eine ihrer schwarzen Brauen fast unter den Haaren. Sie hörte auf, an ihrem Papadam zu knuspern. »Das hast du zu ihm gesagt?«
    Ich rutschte unbehaglich auf dem Stuhl herum. »Ähm, nein. Nicht genau.«
    »Und was genau hast du gesagt?«
    Ich seufzte. »Ich habe gesagt, er solle gehen und sich mehren«, murmelte ich, den Mund voller Curry. Das war ein hübscher britischer Euphemismus für fuck off , aber leider schien man diese Form des Sarkasmus diesseits des Atlantiks nicht besonders gut zu verstehen.
    »Morgan«, stöhnte sie. »Wir sind hier nicht mehr in London. Einem Amerikaner kannst du so was doch nicht sagen. Die nehmen das wörtlich.«
    Ach nee. So viel hatte ich inzwischen auch begriffen. Aber sie musste ja nicht erfahren, dass er seine Anstrengungen noch verdoppelt hatte, nachdem ich ihm mit diesem Spruch gekommen war. Manche Leute verstanden einfach nichts von Ironie.
    »Wenn ich ihn nie zurückrufe, begreift er es bestimmt.« Das klang sogar in meinen eigenen Ohren bekloppt.
    Ich fragte mich, ob einem die Augen bei zu starkem Rollen wohl aus dem Kopf springen konnten. Falls ja, wäre es bei Kabita sicher gleich so weit. »Morgan Bailey! Du bist einfach schrecklich. Du bist ein Feigling. Du bist … du bist …« Zornig sah sie mich an. »Wie kann man nur einerseits ständig Untote zerhacken und andererseits mit Normalsterblichen so unfähig sein?«
    Da hatte sie nicht ganz unrecht. Nur dass es mir ja nicht mit allen Normalsterblichen so geht. Nur mit den männlichen. Ich habe einfach keine Ahnung, was ich mit ihnen anfangen soll. Sie … verwirren mich. Wenn sie untot sind, kann ich sie umbringen. Das ist leicht. Wenn sie Verwandte, Freunde oder Klienten sind, komme ich auch klar. Aber wenn ich mit ihnen ausgehen soll, bin ich ein hoffnungsloser Fall.
    In meiner Kindheit hatte es nicht viel männlichen Einfluss gegeben, weil mein Vater schon vor meiner Geburt starb, vielleicht hat es damit etwas zu tun. Aber die Wahrheit ist wohl, dass ich einmal geliebt habe und damit auf die Nase gefallen war. Ich verstehe einfach nicht, wie man jemandem erzählen kann, dass man ihn liebt, und ihn schon im nächsten Moment behandelt wie einen Haufen Müll. Der Angriff hat mich zwar mit Superkräften ausgestattet, aber leider nicht mein

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