Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
Vom Netzwerk:
schneller den Gehweg entlang. Der Fluss flog vorüber. Der Alte auf der Bank regte sich nicht, aber die Jungs zuckten zusammen und einer von ihnen erstarrte vor Schreck. Ich spürte, wie sie sich wieder entspannten, als ich vorbei war, und wie der Nichtmenschliche erleichtert aufatmete. Und endlich erreichte ich das Paar, das sich in einer leidenschaftlichen und gierigen Umarmung umschlossen hielt.
    Ich packte die Frau mit der linken Hand und riss sie mit mehr Kraft, als ich eigentlich hatte, zurück, während ich den Vampir mit der rechten in Schach hielt. Aufschreiend stürzte sie zu Boden. Meine Sicht war leicht verschwommen, aber ich erkannte, dass ihre Kehle unversehrt war. Gut, ich war noch rechtzeitig gekommen.
    Mit schreckgeweiteten Augen sah sie zu mir hoch. »Geh«, fauchte ich. Dann wandte ich mich dem Vampir zu, während sie sich auf die Füße kämpfte und losrannte.
    Es war Terrance. Ich erkannte ihn sofort. Ein böses Lächeln umspielte meinen Mund. Er knurrte und entblößte die Reißzähne.
    Mit einem Ruck löste ich die Klinge aus dem Armband am linken Handgelenk und rammte sie Terrance in die Brust. Leider war ich mit links nicht ganz so treffsicher wie mit rechts und das Messer rutschte an seinen Rippen ab.
    Dann kam es noch schlimmer. Was auch immer mir vorhin die Kraft verliehen hatte, acht Blocks in weniger als einer Minute hinter mich zu bringen, schien sich jetzt zurückzuziehen. Die Schatten lösten sich auf und die Nacht war wieder nur eine Nacht wie jede andere. Ich war wieder nur ich selbst. Und Terrance war viel stärker.
    Mit einem Wutschrei riss er sich das Messer aus der Brust und schleuderte mich fort. Es krachte unschön, als ich bei dem Schiffsanker in der Mitte des Parks landete. Zum Glück auf dem Gras und nicht auf dem Anker, aber weh tat es trotzdem.
    Die Jungs starrten mich an und rannten dann davon. Der Nichtmenschliche hielt einen Augenblick inne, folgte dann aber seinen Freunden. Kluge Bürschchen.
    Stolpernd rappelte ich mich auf. Nichts gebrochen, nur übel durcheinandergeschüttelt. Terrance war sehr viel stärker, als ich erwartet hatte. Ich zog das Schwert aus der Scheide hinter meinem Rücken. Es war aus versilbertem Ultraleichtstahl und zerhackte Vampire mit Leichtigkeit. Bei diesem Kerl wollte ich lieber kein Risiko eingehen.
    Seine Augen glommen rot in der Dunkelheit und lachend warf er die blonden Haare zurück. »Dumme Jägerin«, rief er mir zu. »Glaubst du etwa, dein kleines Messer könnte mich verletzen? Du bist jämmerlich!«
    »Ach, komm schon, Terry«, reizte ich ihn. »Ich verstehe einfach nicht, warum ihr Vampire darauf besteht, euch über uns Jäger lustig zu machen. Ich meine, Herrgott, das klingt doch wie in einem schlechten B-Movie. Bram Stoker würde sich im Grab umdrehen.«
    Wütend fauchte er. »Gut. Warum töte ich dich dann nicht einfach?« Er ging auf mich los. Seine Augen waren eindeutig rot. Und das dürften sie eigentlich nicht sein. Wenn ein Mensch zum Vampir wird, dann verlieren seine Augen nur ein wenig an Intensität, so als würde ihnen mit dem Leben auch die Leuchtkraft ausgesaugt. Rot war eindeutig merkwürdig.
    »Was? Meinst du etwa so wie neulich?« Ich vollführte einen Halbkreis nach rechts, wobei ich das Schwert vor mich hielt und darauf achtete, außerhalb seiner Reichweite zu bleiben. »Ich wette, Kaldan war ganz schön wütend.«
    »Kaldan kann mich am Arsch lecken.«
    »Wittere ich da etwa Unstimmigkeiten in euren Reihen?«
    »Du kannst von mir aus wittern, was immer du willst, Jägerin. Wenn du tot bist, wird dir das nicht viel nützen.«
    Ich lachte. »Klar, so weit kommt’s noch.«
    Dann stürzte er sich auf mich, und obwohl ich darauf vorbereitet war, entging ich dem Schlag nur um Haaresbreite. Er war schneller als ich. Ich versuchte, das Schwert rasch genug hochzureißen, um ihn aufzuschlitzen. Er schrie – allerdings mehr aus Wut als aus Schmerz, nahm ich an.
    »Blöde Schlampe.«
    »Ach, na komm, Terry. Das ist aber nicht besonders einfallsreich, das kannst du doch sicher besser.« Einen zornigen Vampir zu reizen ist zwar gefährlich, aber ein Mädchen muss tun, was ein Mädchen tun muss. Wenn ich es schaffte, ihn aus der Reserve zu locken, würde er vielleicht einen Fehler machen.
    Wieder ging er auf mich los. Ich sprang zur Seite, schwang wieder mein Schwert und vertiefte die Wunde. Leider ließ meine Reaktionszeit allmählich nach und er versetzte mir einen Rückhandschlag, der mich zu Boden schickte. Kurz drehte

Weitere Kostenlose Bücher