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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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gesorgt, dass mich Kaldan überwachen lässt, und Kaldan hat daraufhin Terrance geschickt. Nur hat Terrance so seine Probleme mit der Impulskontrolle.«
    Mit argwöhnischer Miene nippte er an seinem Kaffee. »Das hat Kabita nicht erwähnt.«
    »Ich habe es ihr ja auch gerade erst erzählt. Sie war ganz schön in Fahrt. Sie will definitiv, dass ich diesen Sunwalker umbringe. Ich habe sie noch nie so … beharrlich erlebt.« Ich kostete ebenfalls von meinem Kaffee und kippte noch einen Löffel braunen Zucker hinein. Schon besser.
    Mit gefurchter Stirn beugte er sich vor. »Was geht hier vor, von dem ich nichts weiß?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Kommt darauf an, was du so weißt. Wie steht es damit, dass Darroch Verbindungen hat? Zur Regierung zum Beispiel?« Er schüttelte den Kopf, also weihte ich ihn rasch in meine Unterhaltung mit Kabita ein. Seine blauen Augen funkelten so kalt wie Eiskristalle. Er war mehr als zornig. »Okay, Inigo, und was weißt du, von dem ich nichts weiß?«
    »Gar nichts«, winkte er ab. »Hör mal, ich habe einen großen IT-Auftrag, Morgan. Ich werde eine Weile weg sein. Kommst du mit allem klar, bis ich wieder da bin? Terrance jagen und den Sunwalker unter Kontrolle und am Leben halten?«
    »Äh … klar, kein Problem.« Na ja, der Teil mit der Jagd würde jedenfalls kein Problem werden, aber den Sunwalker unter Kontrolle zu halten war eine ganz andere Sache. Das würde ich jedoch nicht ausgerechnet mit Inigo erörtern. Jedenfalls nicht, bevor ich nicht meinen Kaffee ausgetrunken hatte. »Warum am Leben halten? Ich meine, mir ist klar, warum ich ihn nicht töten möchte, aber du hast den Typen doch nicht mal kennengelernt.«
    Ein merkwürdiger Ausdruck flog über Inigos Gesicht. »Ich bin nicht sicher. Ich weiß nur, dass sein Leben wichtig ist.«
    Jetzt wurde es also geheimnisvoll.

Kapitel acht
    Nachdem Inigo zu seinem IT-Job aufgebrochen war, sprang ich unter die Dusche. Es geht doch nichts über Kaffee und eine heiße Dusche, bevor man sich auf Vampirjagd macht. Ich schäumte mich mit meinem Lieblingsrosenduschgel ein. Okay, ich habe also eine mädchenhafte Schwäche. Verklagt mich doch.
    Ich trug ein bisschen Make-up auf, föhnte mir die Haare trocken und knetete dann etwas Haargel ein, damit es irgendwie windzerzaust aussah. Für die Jagd würde es reichen müssen. Ich habe längst gelernt, dass die volle Kriegsbemalung für solche Gelegenheiten absolut sinnlos ist. Vampire kümmern sich normalerweise nicht darum, ob man Eyeliner trägt, und nach einer Viertelstunde sieht man dann aus wie ein Waschbär. In dem Fall ist weniger mehr.
    Kurz darauf trug ich mein Standardoutfit, bestehend aus Jeans und T-Shirt, und stand vor meinem Schuhschrank. Ich habe eine gewisse Schwäche für Boots. Die meisten Mädchen kriegen beim Anblick hochhackiger Manolos oder bei Riemchensandalen von Jimmy Choo weiche Knie. Ich nicht. Für mich sind es Boots. Am liebsten kniehohe, lederne Waldbrandaustreter, mit denen man anderen kräftig in den Hintern treten kann. Dr. Martens mag ich besonders. Und wenn man noch ein Klappmesser im Schaft verstecken kann, umso besser.
    Ich entschied mich für mein Lieblingspaar. Sie sehen aus wie eine abartige Version von Armeestiefeln und werden bis zum Knie hochgeschnürt. Das Leder ist weich genug, um mir viel Spielraum zu bieten. Außerdem sind sie leichter, als sie aussehen. Ich kann also nicht nur den bösen Jungs einen Arschtritt verpassen, sondern auch rennen wie der Teufel, wenn ich muss. Aber Letzteres tue ich eigentlich nicht gerne. Rennen ist nicht so mein Ding.
    Dann betrachtete ich mich noch einmal kritisch im Spiegel. Falls irgendwo noch etwas herausschaute, das nicht herausschauen sollte.
    Allerdings war es nicht mein eigenes Spiegelbild, das mir entgegensah.
    Er trug ein Kettenhemd und einen schmutzig weißen Wappenrock mit einem dunkelroten Kreuz auf der Brust. Sein langes Haar war zerzaust und so staubverkrustet, dass es beinahe grau aussah. Blut sickerte aus einem Schnitt an seinem stoppeligen Kinn und er hielt ein blutverschmiertes mittelalterliches Malchus-Schwert – eine Schneide, breit, schwere Klinge – in der Hand. Die Schreie sterbender Männer gellten in meinen Ohren und der Gestank des Todes drang mir in die Nase. Ich schluckte schwer, als mich der Blick seiner Augen traf. Wie ein sonnendurchfluteter Ozean. Ich kannte diese Augen. Sie gehörten dem Sunwalker.
    Ich kniff die Lider zusammen, atmete tief durch und sah noch einmal hin.

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