Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
Vom Netzwerk:
mich an der Taille und zog mich an sich, so fest, dass ich seine Erektion an meinem Bauch fühlen konnte.
    Also hörte ich auf zu reden und tat, was jedes vernünftige Mädchen getan hätte: Ich küsste ihn.
    Es war, als würde ich in einen tiefen, warmen Brunnen stürzen. Er schmeckte nach Schokolade und Sonnenschein und Sex. Weich wie Samt legten sich seine Lippen auf meine, drang seine Zunge in meinen Mund ein. Als ein leises Stöhnen erklang, wusste ich nicht, von wem es gekommen war.
    Ich schlang die Arme um seinen Hals und vergrub die Hände in seinem seidigen Haar. Er zog mich an sich und ich schmiegte mich so eng an ihn, dass ich jeden Zentimeter seines Körpers spüren konnte. Anscheinend freute ihn das. Oh ja, und wie ihn das freute. Ich rieb mich an ihm, und als ein leises Grollen aus seiner Kehle drang, konnte ich ein schelmisches Lächeln nicht unterdrücken.
    Er neigte den Kopf und küsste mich aufs Schlüsselbein, dann strich er mit den Lippen über die zarte Haut an meinem Hals bis hinter mein Ohr. Es war unglaublich erotisch, und wenn es möglich gewesen wäre, hätte ich geschnurrt. Es gab nichts mehr außer seinem Mund, seiner Zunge und seiner Berührung.
    Und dann erstarrte Jack. Vollkommen reglos stand er da. Dann hob er langsam den Kopf und als sich unsere Blicke trafen, erkannte ich, dass der Hunger verloschen war. Stattdessen erkannte ich Grauen in seinen Augen. »Jack? Jack, was ist los?« Seine Hände fielen von meinem Rücken und er glitt in meinen Armen langsam zu Boden.
    Da sah ich den Dolch, der in seinem Rücken steckte. Er musste das Herz getroffen haben. Und dann sah ich Kabita hinter ihm stehen, mit finster entschlossener Miene.
    »Was hast du getan?« Ich hatte schreien wollen, aber irgendwie drangen die Worte nur sehr gedämpft aus meinem Mund. Als hätte der Schock meine Stimmbänder gelähmt oder so.
    Das konnte nicht wahr sein. Jack durfte nicht tot sein. Ich sank auf die Knie, strich ihm über das Gesicht und den Hals. Hatten Sunwalker einen Puls? Ich konnte keinen fühlen. Scheiße, da war kein Puls.
    »Morgan.« Kabitas Stimme riss mich aus der Benommenheit. »Es war unser Job , ihn zu exekutieren. Er wollte dich töten.«
    »Er wollte mich nicht töten, er hat mich geküsst, du Idiotin.« Ein Schluchzen stieg in meiner Kehle auf, doch ich schluckte es hinunter und umklammerte stattdessen den Griff des Dolches. Wenn jemand durchbohrt wird, soll man eigentlich nichts aus seinem Körper ziehen, aber Jack war kein Mensch. Er war … etwas anderes.
    Ich riss den Dolch aus seinem Rücken. Nichts. »Jack? Jack?« Nichts.
    Blut sammelte sich unter ihm, es glänzte im Mondlicht. Der schwere Kupfergeruch traf mich und mir wollte sich der Magen umdrehen. Ich versuchte, die Blutung zu stoppen, aber es gelang mir nicht.
    Es war mir egal, dass ich angeheuert worden war, um ihn zu töten. Das war schon längst keine Option mehr für mich gewesen. Was Kabita anscheinend nicht begriffen hatte. Und offensichtlich saß mein Schock viel tiefer, als mir bewusst war.
    Ich fühlte, wie Kabita an mir zog und versuchte, mich von ihm fortzuziehen, aber ich rührte mich nicht. Stattdessen klammerte ich mich nur noch fester an jene Hülle, die einst Jack gewesen war. Über neunhundert Jahre lang hatte er gelebt, und heute Nacht war er meinetwegen gestorben.

Kapitel dreizehn
    Ich wusste nicht, wie lang ich schon so dasaß und Jack im Arm hielt, während sein Blut mein T-Shirt tränkte, aber nach und nach drangen auch wieder andere Dinge in mein Bewusstsein. Kabita sprach leise in ihr Handy, dann nahm ich auch die übrigen Geräusche der Nacht wahr. Mein Rücken schmerzte vom Sitzen auf dem harten, kalten Boden, aber meine Brust war warm, fast heiß von dem Blut. Jacks Blut.
    Ich schmiegte die Wange an seinen Kopf, spürte das seidig weiche Haar an meinem Kinn. Ich wusste einfach nicht, was ich fühlen sollte. Gerade hatte ich ihn noch geküsst und jetzt war er tot. Eigentlich bin ich an den Tod gewöhnt. Verdammt, normalerweise bin ich diejenige, die ihn bringt, aber das hier war einfach zu viel für mich. Jack war kein Monster, er war … er war lebendig und gut. Okay, vielleicht war er auch nicht gut, aber sicher würde ich das niemals mehr erfahren, weil er tot war. Einfach fort. Ich konnte nicht begreifen, dass jemand, der mir wichtig gewesen war, jetzt leblos in meinen Armen lag.
    Vorsichtig legte mir Kabita eine Hand auf die Schulter. »Morgan?«
    »Wie konntest du das nur tun?« Es war, als

Weitere Kostenlose Bücher