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Kissed by Darkness

Kissed by Darkness

Titel: Kissed by Darkness Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shéa MacLeod
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Luft. Verwirrt hielt ich inne. Was zum …? Ich blinzelte und dann stand Jack über mir. Endlich erfasste mein Hirn, was ich gerade gesehen hatte: Jack war aus dem Nichts aufgetaucht, hatte den Vampir von mir heruntergerissen und ihn quer über den Rasen geschleudert.
    Der Vampir erhob sich taumelnd, schüttelte den Kopf und stieß einen inbrünstigen Schrei aus. Oh Mann, war der sauer. Er stürzte sich auf Jack, aber der zuckte nicht einmal mit der Wimper. Er stellte sich einfach vor mich und wartete. Obwohl ich gerade nur knapp mit dem Leben davongekommen war, kämpfte ich mich ebenfalls auf die Beine und zog meinen sehr praktischen versilberten Dolch hervor. Das hier war verdammt noch mal meine Beute.
    Der Vampir sprang, aber jetzt war ich schneller.
    Die Dunkelheit kräuselte sich in mir und meine Bewegungen verschwammen, als ich vor Jack trat und dem angreifenden Vampir den Dolch mitten ins Herz stieß.
    Ihm blieb nur ein Augenblick, um zu begreifen, was geschehen war, dann zerbarst er und wurde zu Asche. Dieses doppelte Wunder aus Impuls und Gravitation ist schon erstaunlich. Ist Physik nicht schön?
    Dann stand ich einfach nur da und versuchte, wieder zu Atem zu kommen. Ich griff mir an den Hals, spürte dort jedoch nur glatte Haut. Er war nicht dazu gekommen, mich zu beißen. Ich wandte mich Jack zu und der Ausdruck auf seinem Gesicht ließ mich erstarren.
    Hunger. Pures, grenzenloses Verlangen. Aber es war keine Blutgier, das konnte ich mit meiner reichlichen Erfahrung beurteilen. Jack wollte mich. Er verzehrte sich nach mir. Nicht nach meinem Blut, sondern nach meinem Körper. Keuchend holte ich Luft, während mir das Herz gegen die Rippen hämmerte.
    Jack trat zu dem Pärchen, das regungslos auf der Picknickdecke lag. Er kniete sich hin und fühlte ihren Puls. »Sie leben noch.«
    »Wie sehr?«
    »Dem Jungen geht es gut. Er hat einen hässlichen Biss abbekommen, aber nicht viel Blut verloren. Er wird es schaffen. Das Mädchen … Ihr Puls flattert leicht, aber wenn sie schnell medizinisch versorgt wird, kommt sie durch.« Was bedeutete, dass sich das Pärchen nicht verwandeln würde.
    »Gut. Ich rufe Kabita an.« Sie würde veranlassen, dass man die beiden verarztete, und sich besonders ihren Erinnerungen widmen. Theoretisch kann man das Gedächtnis durch das Manipulieren von Quantenenergie zwar nicht beeinflussen, aber es gibt andere Methoden, wie zum Beispiel Hypnose oder Neurolinguistische Programmierung. Später würden sich die beiden nur daran erinnern, dass wilde Tiere oder eine Gang oder so sie angegriffen hatten. Zum Knutschen würden sie ganz sicher nie wieder nach Pittock Mansion kommen.
    Nachdem wir die Wunden der Kids mit Verbänden aus meiner Jagdausrüstung versorgt hatten, erhob sich Jack. »Mehr können wir nicht für sie tun. Sie werden durchkommen, bis Hilfe eintrifft.« Seine Stimme war tief und rau und ich spürte ein Ziehen in meinem Unterleib.
    Na, das war doch mal eine angenehme Wendung der Ereignisse.
    Ich sah hinab in die Gesichter der beiden Teenager. Sie waren so unglaublich jung. Es war gut, dass sie später nichts mehr von dem Vorfall hier wissen würden. Daran mussten sie sich wirklich nicht erinnern.
    Jack sah sie nicht einmal mehr an. Langsam, wie ein Raubtier, das seine Beute paralysiert, kam er auf mich zu. Aber ich hatte keine Angst und ließ mich auch nicht so einfach paralysieren. Na ja, gut, vielleicht ein ganz kleines bisschen.
    Ich wich nicht zurück und sah ihm direkt in die Augen. Das war vielleicht nicht besonders klug, aber was soll ich sagen? Meine Libido war völlig außer Kontrolle und es war mir egal, was für komische magische Sunwalker-Kräfte er hatte.
    »Jack.« Meine Stimme klang beschämend hauchig. »Warum bist du hier?«
    Er lächelte mich an. »Ich habe dich gehört.« Das klang rau und so unglaublich sexy.
    »Mich gehört? Wie meinst du das?«
    »In meinem Kopf. Du warst in Schwierigkeiten. Du hast mich gerufen und ich bin gekommen.«
    Er war mir jetzt ganz nahe. Nahe genug, um ihn berühren zu können. »Ich habe dich nicht gerufen.« Mir war ja kaum Zeit zum Nachdenken geblieben, ganz zu schweigen davon, mein Handy herauszukramen und meinen netten Sunwalker von nebenan anzurufen. »Moment, was hast du da gesagt? Du hast mich in deinem Kopf gehört?«
    »Auf mentaler Ebene.«
    »Aber ich bin kein Medium. Ich hätte nicht …«
    »Genug geredet«, befahl er und in seinen Meeraugen sah ich wieder diesen Hunger und andere, dunklere Dinge. Er packte

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