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KISSED

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Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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eine Katze – Löffler, Ibisse, Reiher in verschiedenen Farben – weiß, rosa, blau und grau, aber mit den gleichen eckigen Flügeln und langen Hälsen. Sie erinnern mich an Schwäne. Ich habe den Schwänen versprochen, ihnen zu helfen, ihre Schwester zu finden. Aber im Moment kann ich nicht mal mir selbst helfen.
    »Hast du ein Bild von dem Frosch?«, fragt Meg.
    »Klar.« Ich mache den Reißverschluss von meinem Rucksack auf und krame darin herum, aber das erste Foto, das ich finde, ist nicht das vom Frosch, sondern eins vom Prinzen.
    »Wer ist das?«, fragt Meg.
    »Das ist der Prinz, bevor er zum Frosch wurde.«
    Sie greift nach dem Foto. »Wow, der ist ja toll!«
    »Findest du? Er hat dieses Geburtsmal-Dings auf der Stirn.« Aber ich muss zugeben, dass er gut aussieht mit seinem athletischen Körperbau, der vermutlich von irgendeinem prinzmäßigen Sport wie Polo kommt.
    »Ich würde ihn jederzeit durch einen Kuss wieder zum Prinzen machen«, sagt Meg.
    Endlich finde ich das Foto vom Frosch und lege es schnell auf das Prinzenfoto, bevor Meg noch weiter sabbern kann. »Ja, na ja, jedenfalls suchen wir hiernach. Nach einem Frosch. Nicht nach einem Kerl.«
    »Schon kapiert.« Sie betrachtet das Foto, dann tauscht sie es gegen das andere. »Macht es dir etwas aus, wenn ich das hier eine Weile in meiner Tasche aufbewahre? Er ist sooooo klasse.«
    Ich schüttle den Kopf. »Schön. Wenn du auf hirnlose Playboys stehst.«
    »Glaub schon – so wie du auf reiche, betrunkene Prinzessinnen.« Sie steckt das Foto in ihre Tasche. Und dann wird die Sonne wieder von einer gewaltigen Gestalt verdunkelt. Ich blicke nach oben.
    Ein Truthahngeier. Ich zeige auf ihn.
    Kurz darauf kitzelt mich eine der seltenen Brisen an der Nase und weht uns einen Geruch in die Nase.
    »Riechst du das?«, frage ich Meg.
    Sie nickt. »Mangroven. Sie stinken wie eine offene Jauchegrube, aber sie sehen hübsch aus.«
    Ich schüttle den Kopf. »Nicht die Mangroven. Etwas Totes, etwas Großes.«
    Irgendetwas veranlasst mich, aufzustehen und dem Geruch zu folgen. Dabei verlasse ich den Pfad und wate durch das Gras, obwohl es mir ins Gesicht schlägt und meine Arme zerkratzt. Eine Zeit lang verliert sich der Geruch im süßeren Duft des Ozeans, und ich frage mich, ob ich mich getäuscht habe, ob es nicht doch die Mangroven sind. Das hoffe ich, denn der Gestank, den ich gerochen habe, stammt von etwas Größerem als von einem Opossum oder einem Eichhörnchen. Was ich gerochen habe, könnte auch menschlich sein. Doch als ich es gerade endgültig den Mangroven zuschreiben will, rieche ich es wieder. Ich schiebe mich durch das hohe Gras und halte den Atem an, weil es so stinkt. Dann sehe ich es.
    Erleichtert atme ich aus. Ich gehe zurück zu Meg.
    »Es war nur ein Hirsch«, sage ich. Jetzt, wo ich weiß, was es ist, wird mir bewusst, was ich befürchtet hatte. Ich hatte gefürchtet, es wäre der Prinz.
    »Wer würde in einem Wildreservat einen Hirsch töten?«, fragt Meg. »Da stimmt doch was nicht.«
    Guter Einwand. Wir beschließen, dem Parkaufseher Bescheid zu sagen – wenn wir ihn jemals finden.
    Das rasiermesserscharfe Gras, durch das ich gelaufen bin, hat brennende Schnitte auf meinen Armen und Beinen hinterlassen. Meg greift nach meinem Rucksack. »Hast du da drin irgendetwas Nützliches, zum Beispiel eine Sonnenbrille oder Socken oder ein Erste-Hilfe-Set?«
    Verlegen nicke ich. »Ich wollte die Sonnenbrille nicht tragen, weil du keine hast.«
    »Wie wär’s damit«, sagt sie und zieht die Sonnenbrille heraus, »ich trage die Brille und tue dafür etwas für deine Schnitte.«
    Als Meg das sagt, fällt mir der Schwan wieder ein. Sie hat ihn gehalten, und es ging ihm besser. Hat Meg ihn irgendwie geheilt? Hat sie doch Zauberkräfte? Aber sie zieht das Erste-Hilfe-Set heraus, wischt die Schnitte mit Jod ab und klebt Pflaster drauf. Sie fühlen sich ein wenig besser an, aber geheilt sind sie nicht. Okay, ich bin einfach nur verrückt. Meg klebt ein paar Pflaster auf ihre Blasen.
    Bald darauf treffen wir auf Menschen – Wanderer und Strandgänger. Dann erreichen wir die Ranger-Station.

28
    »Wir suchen den Parkaufseher«, sage ich zu der Dame am Informationsschalter.
    »Ich kann euch auch weiterhelfen.« Sie wirft einen Blick auf die Tür hinter sich, auf der RANGER - BÜRO steht. »Was braucht ihr? Karten? Reiseführer? Tourinformationen?« Sie reicht mir von jedem Prospekt einen und wirft wieder einen Blick zur Tür. »Bitte schön.«
    »Ähm …

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