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KISSED

KISSED

Titel: KISSED Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ALEX FLINN
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über all die Dinge nach, die in den letzten paar Tagen passiert sind, und wünsche mir, ich könnte die Zeit an den Punkt zurückdrehen, als sich bei mir alles um Rechnungen drehte, um harte Arbeit, als ich noch nichts von sprechenden Tieren, Hexen oder Riesen wusste, als Meg meine beste Freundin war und nicht die künftige Königin von Aloria.
    Ich frage mich, wie viele Menschen ihr Leben schon dann für schwierig halten, wenn sie in Wirklichkeit noch eine ganze Ecke schlechter dran sein könnten. Ich frage mich, wie viele Leute gar nicht wissen, wie gut sie es eigentlich haben.
    »Ich kann nicht glauben, dass das gerade passiert«, sagt Caroline neben mir.
    »Ja, ich auch nicht.«
    Doch dann wird mir klar, dass sie von den Schwänen redet, davon, dass sie mit ihren Brüdern und Schwestern vereint sein wird. Ich nehme an, die ganze Sache hat auch ihr Gutes. Nur nicht für mich.
    »Ja, das ist großartig«, sage ich. »Lasst uns gehen.«
    Die Lobby liegt ruhig da, verlassen. Der Nachtportier starrt auf seinen Computerbildschirm. Caroline schaut sich beeindruckt um, als wir mit den Blumenhemden eintreten. »Wow. Hier leben sie?«
    »Es ist ziemlisch unter Niveau, nischt wahr?«, sagt der Prinz, und bevor ich mich zusammenreißen kann, erkläre ich ihm, dass er gefälligst die Klappe halten soll.
    »Was? Was hat der Bauer da zu mir gesagt?«
    »Hey, Loser, ich habe viel Zeit damit verbracht, nach dir zu suchen. Ich habe es für deine Schwester getan, weil sie fast verrückt vor Sorge ist. Im Gegensatz zu dir ist sie nämlich nett. Das Mindeste, was du tun kannst, ist, mal zwei Minuten lang die Fresse zu halten.«
    »So lasse isch nischt mit mir reden! Isch bin ein Prinz!«
    »Ohne mich wärst du noch immer ein Frosch. Ein toter Frosch.«
    Meg drückt ihren Finger an Philippes Lippen. »Ärger dich nicht, Liebling. Er ist nur neidisch auf unsere Liebe.«
    Ich schwöre, dass sie lächelt, als sie das sagt.
    Philippe ist entzückt. »Ah, du hast ja so rescht, mein kleiner Seeigel.«
    Währenddessen hat Caroline den Springbrunnen entdeckt, das Schwanenhaus. »Oh, mein Gott! Sind sie das?« Sie rennt zu ihnen, die Blumenhemden flattern.
    Ihr Kreischen ist so laut, dass sich der Nachtportier von seinem Bildschirm losreißt. »Kann ich Ihnen helfen?«
    Ignoriere uns. Ignoriere uns wie immer. »Oh, schon okay. Sie gehört zu mir.«
    »Sag ihr, dass es verboten ist, die Schwäne zu streicheln.«
    Ich blicke Caroline an, und genau das tut sie gerade. Sie berührt sie, spricht mit ihnen, obwohl sie keine magischen Ohrstöpsel hat. Die Schwäne umringen sie, recken ihre Hälse in alle Richtungen und machen glückliche Schwanengeräusche.
    »Sag es ihr!«, befiehlt der Nachtportier. Er packt sein Zeug zusammen, die Schlüssel, seine Zeitschriften. Ich schaue auf die Uhr, und mir wird klar, warum er überhaupt hochgeguckt hat. Weil er jetzt geht. Was nur bedeuten kann …
    Farnesworth!
    Ich gehe auf Caroline zu, als sie gerade das erste Blumenhemd nimmt. »Warten Sie!«, sage ich. »Vielleicht müssen Sie warten, bis …«
    Die Schwäne fliegen um Caroline herum, ihre langen Hälse umringen sie wie Schlangen. Die Drehtür dreht sich, und herein kommt Farnesworth.
    »Was machen Sie mit meinen …?«
    Aber es ist zu spät. Sie hat das Blumenhemd bereits über den Kopf des ersten Schwanes gestülpt. Seine Flügel geben unter dem Gewicht nach. Sein Hals verschwindet in der Hemdöffnung, und einen Moment lang sieht es so aus, als wäre er nicht mehr da.
    Dann erhebt er sich. Erst ein Fuß, dann zwei, und schließlich steht da ein Mann, ein ausgewachsener Mann mit halblangen Haaren. Er trägt eine abgewetzte Jeans, ein Hawaiihemd und Sandalen.
    »Hey, Schwesterherz«, sagt der Schwan, der jetzt ein Mann ist. »Ich bin Jimmy.« Er nimmt Caroline ein Hemd ab und zieht es über den Kopf eines Geschwisterschwans. Ich weiß, dass es Harry ist, denn er hat eine schmale heilende Wunde unter seinem Flügel. Auch dieser Schwan faltet sich zusammen und erhebt sich dann als kleinerMann mit grauem Haar und Brille. Caroline stülpt ein weiteres Hemd über den dritten Schwan, und der gleiche Mann erscheint.
    »Natürlich!« Ich lache. »Harry und Truman! Zwillinge!«
    »Nein! Was macht ihr denn da? Wo sind meine Schwäne?« Farnesworth rennt auf Caroline zu und versucht, ihr die Hemden aus der Hand zu reißen, aber die übrigen drei Schwäne jagen ihn weg. Sie schnappen mit ihren schwarzen Schnäbeln nach ihm, bis er zurückweicht. In der Lobby

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