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Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)

Titel: Klappe, Liebling!: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bob Mayer , Jennifer Crusie
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womit ich dir wehgetan habe.« Das sollte doch wohl genügen. »Weine nicht.«
    Lucy blieb stehen und wandte sich ihm zu, also schaltete er in den Leerlauf und hielt den Jeep an.
    »Ich weine nicht«, erwiderte sie mit fester Stimme. Eine Minute lang stand sie einfach da und schien zu verdauen, was er ihr gesagt hatte, es hin und her zu wenden und womöglich von beiden Seiten zu braten. Frauen. Es hatte schon einen Grund, warum er bei den Special Forces ausschließlich mit anderen männlichen Männern zusammen war. Dann stellte sie fest: »Okay. Ich bin wütend.«
    Das seh ich . Er nickte vorsichtig.
    »Ich weiß, dass ich übertrieben reagiere, aber …« Sie schüttelte den Kopf. »Nein, kein Aber. Ich reagiere übertrieben, Punkt. Du hast Recht, letzte Nacht, das war einfach nur letzte Nacht, und kein Grund, sich darüber aufzuregen.«
    Sie blickte ihn sehr direkt an, als wartete sie darauf, dass er etwas sagte, und er nickte wieder, denn er wusste nicht, was er sagen sollte, war sich aber ziemlich sicher, dass alles, was er sagen könnte, falsch wäre.
    Lucy drehte verärgert die Augen gen Himmel. »Ach, hör schon auf, mich so anzusehen. Ich weiß, du hast keine Ahnung, weswegen ich wütend bin.« Sie blickte ihn wieder sehr direkt an. »Lüge mich nicht noch einmal an.«
    Wilders Schultern entspannten sich. »Niemals.«
    »Denn, trotz deiner Exfrauen …« Sie holte tief Atem. »Ich vertraue dir wirklich, du Mistkerl.«
    Wilder nickte. »Das kannst du auch.«
    Sie schluckte. »Dieser Film. Und diese Leute alle. Meine Familie. Ich bin für sie alle verantwortlich. Das ist wie …« Sie zögerte. »Das ist meine Mission.«
    Wieder nickte Wilder.
    »Und deswegen lasse ich nicht zu, dass die CIA meine Dreharbeiten für ihre Zwecke benützt und mein Team in Gefahr bringt. Meine Leute sind mir wichtiger als ein CIA-Einsatz. Ich breche die Dreharbeiten ab, J. T.«
    Mist . »Steig ein, Lucy«, forderte er sie noch einmal mit sanfter Stimme auf.
    »Keine Lügen mehr.«
    »Ich habe nicht gelogen«, entgegnete er. »Ich habe dir nur nicht die ganze Wahrheit gesagt.«
    »Das zählt«, meinte sie und stieg ein.
    Er warf ihr einen raschen Seitenblick zu. »Dann hast du mich ebenfalls belogen.«
    Sie fuhr herum, um ihn anzusehen, und knurrte: »Ich habe dich nie …«
    »Daisy ist nicht deine Schwester«, unterbrach er sie, denn er wusste, dass sie es nicht sein konnte. Sie waren einfach zu verschieden.
    »Sie ist in jeder Hinsicht, die zählt, meine Schwester«, erwiderte Lucy kalt.
    »Adoptiert?«
    Lucy schluckte. »Das gleiche Waisenhaus.«
    Scheiße . »Tut mir leid.«
    »Muss es nicht.« Lucy blickte wieder geradeaus. »Es war ein gutes Heim. Niemand hat uns wehgetan. Es ging uns gut. Und sie ist meine Schwester. Sie ist absolut meine Schwester.«
    Klar , dachte Wilder. Und Waisenkindern geht’s ja so gut. Junge, Junge, das erklärt einiges . »Sieh mal …«
    »Daisy und ich, wir sind Schwestern, seit sie ein Jahr alt war und ich fünf. Das sind jetzt neunundzwanzig Jahre, und das ist für mich gut genug.«
    Also gut . »Schnall dich an«, bat er sie sanft.
    »J. T., es ging uns wirklich ganz gut«, bekräftigte Lucy und schnallte sich an, doch im gleichen Augenblick kam ihnen aus der Richtung des Basislagers ein schwarzer Wagen entgegen, schleuderte und kam quietschend quer vor ihnen zum Stehen, so dass er sie blockierte. Wilder erkannte Crawford hinter dem Steuer. Crawford in einem Anzug, und er wirkte älter als der Junge, den er in dem Imbissrestaurant getroffen hatte. Crawford starrte ihn mit einem kalten Blick an, ganz anders als der Ausdruck, den er vorher zur Schau getragen hatte.
    »Wer zum Teufel ist denn das?«, fragte Lucy.
    »Ich habe kei…« Wilder riss sich zusammen. »Mein CIA-Kontaktmann. Crawford.«
    »Was will denn der hier?«
    »Ich weiß es nicht.« Okay, die Sache mit der Wahrheit funktioniert ja so weit ganz gut . Er war ihr noch eines schuldig. »Hör mal, ich habe nicht gelogen, als ich hierher zu euch kam. Bryce hat mich wirklich angeheuert. Eine simple Geschichte, dachte ich. Aber in Wirklichkeit hatte die CIA das alles eingefädelt. Dieser Kerl …« – er wies mit dem Kinn auf Crawford, der jetzt auf sie zukam – »… hat mich völlig überraschend angerufen, um sich am Abend des ersten Tags mit mir zu treffen. Das war die Verabredung, zu der ich an dem Tag fuhr, als ich Pepper diese Wonder-Woman -Puppe mitbrachte. Und er hat mich über Finnegan informiert.«
    Lucy versteifte sich.

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