Klappe, Liebling!: Roman (German Edition)
wenn man’s genau nimmt. Sex macht uns doch alle blöd. Und Liebe ist noch schlimmer.«
Das traf. »Das tut mir leid.«
»Was denn?«
Er rutschte auf seinem Sitz herum. »Wegen Nash und Stephanie.«
»Dass sie miteinander geschlafen haben?« Sie schüttelte den Kopf. »Den kann sie mit meinem Segen haben. Die beiden haben sich gegenseitig verdient. Aber so etwas hat sie nicht verdient, und sie hat auch nicht verdient, dass er sie so im Stich gelassen hat.« Sie blickte zu Wilder hinüber. »Ich will ihn unbedingt zur Strecke bringen. Ihn und Finnegan.«
»Ich arbeite daran.« Wilder schwang sich aus dem Jeep.
»Wie möchtest du das handhaben?«, fragte Lucy.
»Was?« Verdammt, er hörte sich schon wie Crawford an.
»Mary. Wie sollen wir vorgehen?«
Wilder überlegte. Seine Erfahrungen im Befragen von Personen hatte er an Orten gemacht, wo man aufeinander schoss und die Bösen keine Uniformen trugen. Vielleicht nicht die richtige Strategie, um sie bei Mary anzuwenden. »Äh, böser Cop, guter Cop?«
Lucy nickte. »Okay. Hör zu, ich bin noch immer ziemlich wütend auf dich, also spiele ich den bösen Cop.«
Wilder wollte etwas erwidern, aber Lucy war schon auf dem Weg zur Tür.
»Na gut, okay«, gab er nach und folgte ihr.
Die erste Gestalt, die Lucy in der Eingangshalle des Hotels für die Filmcrew erspähte, war Bryce, der versuchte, sich hinauszustehlen.
»Ich fass es nicht«, bemerkte sie zu J. T. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass er den Anfang der Nacht mit Althea verbracht hat.«
»Na ja, wenigstens wissen wir jetzt, dass Mary Make-up hier ist«, erwiderte J. T.
»Bryce«, rief Lucy, worauf der Schauspieler so heftig zurücksprang, dass er fast vom Boden abgehoben hätte. Dann lächelte er schwach und winkte ihr zu. Als sie das Winken nicht erwiderte, kam er zu ihnen herüber.
»Lucy«, begrüßte er sie und versuchte, so zu tun, als sei er entzückt.
»Und wie geht’s Mary?«, fragte Lucy und dachte dabei: Gibt’s noch irgendeinen Kerl um mich herum, dem das Blut nicht aus dem Gehirn gesackt ist?
»Ach, Lucy«, stammelte Bryce, »wissen Sie …«
»Was ich weiß«, unterbrach Lucy ihn streng, »ist, dass Althea etwas an Ihnen liegt, dass sie gern mit jemandem, den sie liebt, eine Familie gründen will, und dass Sie sie betrügen. Und was wissen Sie?«
Bryce blinzelte verwirrt. »Eine Familie gründen?«
Lucy seufzte. »Bryce, Sie könnten das amerikanische Traumpaar schlechthin sein. Hören Sie auf herumzuficken, und denken Sie mal über Althea nach.« Als er noch immer verwirrt dreinblickte, setzte sie hinzu: »Denken Sie an Ihre Karriere. Suchen Sie sich ein Magazin aus, das exklusiv über Ihre Hochzeit berichtet.«
»Ah.« Bryce bekam einen nachdenklichen Blick. »An die Reklame habe ich gar nicht gedacht. Ich dachte nur gerade daran, wie sich das auf den Erfolg an den Kinokassen auswirkt. Könnte schädlich sein.«
»Genauso wie eine öffentliche Diskussion darüber, warum Sie mit siebenunddreißig Jahren immer noch unverheiratet sind«, versetzte Lucy.
»Ah«, machte Bryce wieder und blickte noch nachdenklicher drein, was ihn offensichtlich anstrengte.
»Halten Sie sich an Althea«, riet ihm Lucy.
Bryce nickte und gestattete sich keinen Blick in Richtung von Marys Zimmer. »Danke, Lucy. Ich werde …«
»Da ist noch etwas«, unterbrach ihn Lucy, und Bryce plusterte sich ein wenig auf, wohl um sich darauf vorzubereiten, den wütenden Star zu spielen, falls sie zu weit gehen sollte. »Stephanie hatte einen Unfall mit Nashs Lieferwagen«, fuhr sie fort und sah, wie er sich wieder entspannte. »Sie liegt verletzt im Krankenhaus.«
»Mein Gott«, rief er aus, doch gleichzeitig konnte sie zusehen, wie sich die Rädchen in seinem Kopf drehten, während seine Miene Schrecken, Besorgnis, Kummer widerspiegelte, alle passenden Gefühle, die er auf die Schnelle hervorzaubern konnte. Er nahm ihre Hand. »Wissen Sie, Stephanie ist ganz wild auf diesen Film. Sie würde wollen, dass wir die Dreharbeiten fortsetzen.«
Na klar , dachte Lucy und befreite ihre Hand. »Tun Sie mir einen Gefallen. Fahren Sie zurück zum Hotel, in dem die Schauspieler untergebracht sind, und informieren Sie Althea und Rick, sobald sie aufwachen. Sie sind der Star, deswegen werden sie es von Ihnen hören wollen.«
Sie sah, wie ihm weiter die Brust schwoll.
»Wir drehen doch heute Abend, oder?«, fragte er. »Kann ich ihnen das sagen?«
»Ja«, sagte J. T.
»Ich glaube nicht«, erwiderte Lucy. »Wir
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