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Klappohrkatze auf Reisen

Klappohrkatze auf Reisen

Titel: Klappohrkatze auf Reisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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Platz zwei, und Norton ging, natürlich, als Erster durchs Ziel.
    In Seattle, Portland (es war Nortons erste Reise in den pazifischen Nordwesten) und San Francisco lief alles so glatt, wie es sich nur denken lässt. Vor den Toren San Franciscos, in Larkspur, traten wir in einer wunderbaren Buchhandlung namens A Clean Well-Lighted Place for Books auf. Der Abend wurde vom dortigen Tierschutzverein gesponsert. Ich redete, Norton saß an meiner Seite und übersetzte wie üblich, und mehrere Katzen fanden ein neues Zuhause. Also war der ganze Abend ein rauschender Erfolg. (Ich will mich ja gar nicht selbst loben, aber ich finde es doch bewundernswert, dass ich in diesem ganzen Buch und auch in meinem ersten niemals der Versuchung erlegen bin, Sachen zu schreiben wie »a purrfect success« (to purr = schnurren). Ich wollte das nur betonen, weil es Leute gibt, die finden, dass Katzen in den meisten Büchern einfach unerträglich niedlich dargestellt werden. Andererseits habe ich keinerlei Skrupel, Geschichten von anderen Leuten zu erzählen, die angesichts von Norton zu übermäßiger Putzigkeit neigen. Als ich einmal in Philadelphia war, bestellte ich nach einem anstrengenden Tag, an dem ich für Funk, Fernsehen und Presse charmant und witzig sein musste, beim Zimmerservice mein Dinner. Als die Frau vom Zimmerservice mir mein Essen brachte, bemerkte sie Norton und gab ihm ein paar freundliche Streicheleinheiten. Sie ging, kam aber fünfzehn Minuten später wieder. Dieses Mal mit einer Schale Katzenleckerli und einem kleinen Katzenminzeball. Diesen Geschenken lag ein Brief bei. Der Umschlag war adressiert an Kitty Cat Gethers , und der Brief lautete:
»Dein Aufenthalt bei uns ist hoffentlich pu-u-urfect!«
    Unterschrieben war er mit »die Katzenliebhaberinnen vom Zimmerservice«.
    (Sie haben doch nicht wirklich geglaubt, dass ich ein ganzes Buch von dieser Art schreiben konnte ohne wenigstens eine von diesen »pu-u-urfecten« Anekdoten, oder? Werden Sie endlich erwachsen!)
    In Seattle hatte ich das blödeste Erlebnis der gesamten Tour. Die Leute sollten begreifen, dass Autoren zwar begeistert sind, wenn sie Gelegenheit haben, für ihr Buch zu werben, da dies die einzige Möglichkeit ist, die ihnen Aussicht auf Tantiemen bietet, aber Spaß macht es eigentlich nicht. Das liegt nicht daran, dass die meisten Talkmaster und Interviewer, mit denen man spricht, das Buch nicht gelesen und keine Ahnung haben, was einen eigentlich zu ihnen führt. Bei einem Zeitungsinterview in San Francisco ging ich ins Büro des Reporters, setzte mich, und nachdem er sich vorgestellt hatte, sagte ich, wer ich bin, zeigte dann auf den Sack über meiner Schulter und sagte:
    »Und das ist Norton.«
    Er riss die Augen auf und sagte:
    »Sie haben Ihre Katze zum Interview mitgebracht????«
    Ziemlich entgeistert zuckte ich mit den Schultern und sagte:
    »Na ja. Er geht überall mit mir hin.«
    »Wirklich????«, erwiderte der Typ. »Das ist unglaublich.«
    Mir schwante mittlerweile, dass der Reporter das Buch gar nicht gelesen hatte, also sagte ich:
    »Na ja, sehen Sie, das Buch heißt Klappohrkatze – Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde und handelt davon, dass ich mit der Katze durch die ganze Welt reise.«
    »Und Sie waren tatsächlich ein Katzenhasser?«, fragte der Typ nun.
    »Genau«, sagte ich schlau. »Daher der Titel.«
    »Wow«, sagte der Typ, umgehauen von dieser gewichtigen neuen Info. »Das ist unglaublich. Also … worüber wollen Sie reden?«
    Manche von denen sind schlimm, aber nicht ganz so schlimm wie er. In einer ansonsten gut gemachten Zeitungsstory, die in Boston erschien, wurde ich wiederholt als Sam Gethers bezeichnet (ich hatte mich zwei Stunden mit dem Reporter unterhalten, aber wohl keinen besonders großen Eindruck hinterlassen). Bei einem Radiointerview außerhalb von Detroit rauschte die Moderatorin Sekunden vor Interviewbeginn herein, stellte sich vor und sagte:
    »Wir haben nur eine Minute. Wie ist der Titel des Buches, wie heißen Sie, worum geht’s in dem Buch und worüber zum Teufel sollen wir sprechen?«
    Ich unterdrückte meine Panik, gab ihr ruhig den Titel, meinen Namen, das Thema des Buches und schlug ihr mehrere vernünftige Fragen vor. Dann gab man uns das Signal, dass wir auf Sendung waren, und sie begann das Interview, indem sie allen Hörern verkündete:
    »Ich habe hier heute einen Autor, Peter Gethers, der ein Buch namens Klappohrkatze geschrieben hat. Also, ich muss ganz ehrlich sein: Ich hasse

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