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Klappohrkatze auf Reisen

Klappohrkatze auf Reisen

Titel: Klappohrkatze auf Reisen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Gethers
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Sekunden nach ihrem letzten Sturz hatte sie die Skier abgeschnallt, saß im warmen Restaurant und versuchte zu entscheiden, was sie mehr hasste, Skilaufen oder mich.
    Selbst Norton ließ mich bei dieser Gelegenheit im Stich. Er war einfach nicht in der Stimmung, im Schnee zu spielen, also leistete er Janis bei einer Katzenversion von Grog Gesellschaft.
    Als ich mit dem Skilaufen fertig war, waren meine Freundin und Katze zu meinem Glück durchgewärmt und entspannt. Das Raclette-Essen, zu dem ich sie ausführte, gefiel ihnen entschieden besser als der Kampf gegen die Natur.
    Ein Raclette ist ein ganz spezielles Alpenerlebnis. Raclette-Käse wird in großen Blöcken verkauft. Oben im Gebirge legt man den Käse auf einen speziellen Raclette-Grill, der sehr heiß wird und den Käse Schicht um Schicht zum Schmelzen bringt. Wenn er geschmolzen ist, tunken die Leute am Tisch alles Mögliche von Brot über eingelegte Zwiebeln und Cornichons bis zu winzigen Schmorkartoffeln in den mittlerweile klebrigen Käse und verzehren es. Dazu ein gutes Bier oder eine Flasche gekühlter Weißwein gepaart mit einem umwerfenden Blick auf die schneebedeckten Alpen, und man hat ein unvergessliches Esserlebnis.
    Norton war ziemlich zufrieden mit seiner ersten Raclette-Erfahrung. Ebenso zufrieden war er mit dem Inhaber des Restaurants, der Norton ständig winkte und ihn durch die Schwingtür in die Küche lockte. Alle paar Minuten hörten wir ein »Psssttt«, drehten uns um und sahen durch das kleine Bullauge in der Küchentür den Wirt, der die Katze zu sich winkte. Norton sprang dann von seinem Stuhl, verschwand ein paar Augenblicke und kehrte glücklich und lippenleckend zurück.
    ***
    Als unser Auslandsjahr sich dem Ende zuneigte, begann Klappohrkatze in diversen Ländern in aller Welt zu erscheinen. Mehrere dieser Länder wollten Norton gerne auf einer Werbetour sehen.
    England war das einzige Land, das Norton nicht besuchen konnte, denn dort gab es immer noch diese grauenvolle sechsmonatige Quarantäne für alle Tiere. Aber die Briten verstanden zumindest die Sprache und die meisten Anspielungen im Buch. Die japanische Übersetzerin hatte damit einige Probleme. Während wir in Goult waren, schrieb sie mir folgenden Brief:
Lieber Mr. Gethers,
es war mir ein großes Vergnügen, Ihr Buch zu übersetzen. Ich kann nicht glauben, dass es eine so erstaunliche Katze wie Norton gibt. Ich bin seit meiner Kindheit Hundeliebhaberin und habe Angst vor Katzen, aber durch die Übersetzung dieses Buches habe ich mich sehr verändert. Nun kann ich auf eine Katze zugehen, Hallo sagen und sie (oder ihn) unter dem Kinn kraulen. Ich bin überrascht zu sehen, wie schön und elegant die Katzen sind.
Als ich Nortons Geschichte ins Japanische übersetzte, stieß ich auf viele Anspielungen und Eigennamen, die ich nicht verstehen konnte. Ich wäre sehr froh, wenn Sie mir die folgenden Fragen beantworten könnten.
    Dann listete sie alles auf, was sie nicht verstehen konnte. Bis ich mich zum Ende der Liste vorgearbeitet hatte, war ich nicht nur verblüfft, dass es ihr gefiel, sondern geschockt, dass sie überhaupt eine Ahnung hatte, wovon es handelte. Und als ich mir ansah, zu welchen Anspielungen sie Fragen hatte, begann ich an meinem eigenen Verstand zu zweifeln.
    Ihre erste Frage lautete: »Ist Eric Ihr älterer oder jüngerer Bruder? Das muss ich wissen, denn im Japanischen verwenden wir dafür unterschiedliche Ausdrücke.« (Da war ich nun doch froh, dass ich nur Französisch lernte und nicht Japanisch.) Ihre nächste Frage war: »Tarte tatin. Was ist das? Wie spricht man diese Wörter aus?« (Auch hier war ich froh, in Frankreich zu leben und nicht in Japan.) Die Liste ging weiter: »S. 20. Willie Davis, Willie Wilson, Willie Mays. Wer ist das? Bitte um Erklärung.« (Baseballspieler) »Grand High Exalted Wizard. Was ist das?« »Was ist Kibble? Katzenfutter?« (Ja.) »Was sind die Rams? Und warum stinken sie? Bitte erklären.« »Was für ein Geschäft ist Victoria’s Secret?«
    Es ging noch weiter, aber Sie verstehen schon. Vor allem fragte ich mich, ob jemals zuvor ein Buch veröffentlicht worden war, das Anspielungen auf Willie Mays, Kibble und Victoria’s Secret enthielt. Wahrscheinlich nicht. Ist wahrscheinlich auch besser so.
    Die Holländer hatten ebenfalls ein paar Probleme. Sie verstanden die Anspielung auf den Grand High Exalted Wizard auch nicht, die natürlich aus The Honeymooners stammt, jener Comedy-Serie der 1950er-Jahre, nach der Norton

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