Klappohrkatze kommt nach Hause: Meine Abenteuer mit Norton (German Edition)
Anfangsbuchstaben von The Cat Who Went To Paris , den amerikanischen Originaltitel von Klappohrkatze .
Der Stein steht immer noch dort und wird dort stehen, solange das Haus mir gehört. Wenn ich in Sag Harbor bin, gehe ich nicht jeden Tag hin und schaue ihn mir an, nur ab und an einmal. Meist verweile ich nur einen Augenblick lang dort. Stehe davor oder sitze für einen Moment auf der Holzbank, die daneben auf dem Rasen steht.
Meistens habe ich, wenn ich das Grab sehe, Tränen in den Augen.
Immer wenn ich das Grab sehe, lächele ich.
Nachwort
M an sollte denken, ich hätte es mittlerweile gelernt. Aber da ich ein Mensch bin, habe ich das natürlich nicht. Ich bin immer noch verblüfft und erstaunt und sprachlos, dass mir meine geliebte Scottish Fold auch noch mehrere Jahre nach ihrem Tod wertvolle Lektionen über Leben, Tod und so ziemlich alles dazwischen erteilt.
Die Hardcover-Ausgabe von Klappohrkatze kommt nach Hause erschien in den USA am 7. September 2001. Ich war ziemlich stolz auf dieses Buch und fand, es sei das beste, das ich je geschrieben habe. Es war auch das schwerste , das ich je geschrieben habe. Als ich zum Ende hatte kommen müssen, war ich nach Sag Harbor gefahren, allein, blieb dort drei Wochen und schrieb Tag und Nacht, um den Abgabetermin zu halten. Ich arbeite nicht nur generell besser in Abgeschiedenheit, ich spürte auch, dass ich in dieser Zeit das letzte Mal derart intensiv mit Norton Zeit verbringen würde. Ich wusste, dass es das Letzte sein würde, das ich je über ihn schreiben würde, zumindest in dieser Ausführlichkeit, und diese Art des letzten engen Kontakts mit dem süßesten aller Geschöpfe, mit dem ich sechzehn Jahre lang eine enge Beziehung aufgebaut hatte, entsprach mir auch mehr als etwa der Besuch einer dieser Fernsehshows, bei denen man mit den Toten versucht, vor laufender Kamera zu kommunizieren. Als ich endlich den allerletzten Satz des Buches in meinen Computer getippt hatte – und das Folgende wird diejenigen wohl kaum überraschen, die das Ganze tatsächlich gelesen und nicht nur überflogen oder bloß einen Blick auf das Schlusskapitel geworfen haben –, saß ich am Schreibtisch mit Blick auf den Garten und Nortons Grab und schluchzte gut zwanzig Minuten lang. Dann nahm ich mich zusammen, riss mich aus diesem letzten Ausbruch emotionaler Weinerlichkeit heraus, entschied, dass ich alles unter Kontrolle hatte und über das Stadium hinaus war, in dem mich der bloße Gedanke an Norton in Tränen ausbrechen ließ, und rief Janis an, um ihr zu sagen, dass ich endlich fertig war. Das Telefon klingelte, sie ging ran, ich sagte: »Ich bin …« – und kam nicht einmal bis zu dem Wort »fertig«, denn ich fing sofort wieder zu schluchzen an und schluchzte rund zwanzig Minuten weiter. Ich sagte, ich riefe später wieder an, wozu ich gut drei Stunden später noch immer mit nur einer Spur Hysterie in der Stimme imstande war.
Im Lauf der nächsten Monate lasen diverse Leute das Manuskript. Meine Agentin, Esther, war die erste, die hineinschaute (und sie weinte beim Lesen des Buches sogar noch heftiger als ich beim Schreiben. Als sie mit der letzten Seite fertig war, rief sie mich gegen elf Uhr am Abend an. Ich hörte ein ersticktes Seufzen und Schnauben und Schnüffeln, dann murmelte sie »Ich hasse dich« und legte auf). Lektor und Verleger und diverse Menschen aus der Marketing- und Publicity-Abteilung waren die nächsten, die die Seiten durchgingen. Es schien allen zu gefallen, und die Erwartungen waren ziemlich hoch gesteckt. Die ersten Kritiken waren gut, und am 7. September trat ich in der Today Show zusammen mit der Journalistin Soledad O’Brien auf (für die ich heftig zu schwärmen begann). Die größte Angst meines Lebens war, im US -Fernsehen in Tränen auszubrechen, wenn ich über meine Katze sprach – und damit ein für allemal allen Macho-Fantasien ein Ende zu setzen, dass man mich als nächsten James Bond verpflichten könnte, aber ich schaffte es, meinen Auftritt mit halbwegs intakter Würde zu absolvieren.
Am 10. September, einem Montag, rief mich Stephen Rubin, der Verleger von Doubleday/Broadway, zu Hause an. Als Resultat meines Flirts mit Soledad (halten Sie mich ruhig für verrückt, aber ich glaube, sie schwärmte auch ein bisschen für mich) stand The Cat Who’ll Live Forever (Klappohrkatze kommt nach Hause) auf Platz 20 der Bestsellerliste von amazon.com, und die New York Times hatte angerufen, um das Buch auch auf ihre Liste zu setzen.
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