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Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde"

Titel: Klappohrkatze - Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde: "Wie ich vom Katzenhasser zum Dosenöffner wurde" Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bastei Lübbe
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ultimative Sünde begangen.
    »Er war ’inten in der Touristenklasse«, teilte mir der Steward mit Verachtung in der Stimme mit, »und ’at mit einem ’und geredet.«
    Ich blieb für den Rest des Fluges wach. Norton verbrachte die meiste Zeit damit, aus dem Fenster hinunter auf den Atlantik zu starren. Er schien ihn genauso faszinierend zu finden wie die Bucht von Fire Island.
    Als wir in Amsterdam landeten, nahm ich mir ein Taxi zu einem, wie sich herausstellte, wunderschönen Hotel, dem Amstel. Ich bereitete mich darauf vor, Norton entweder zu verstecken oder mich um Kopf und Kragen zu lügen und zu behaupten, dass er nicht über Nacht bleiben würde und ich ihn nur schnell zu einem holländischen Freund brächte. Aber diese sonst gewohnte Geheimniskrämerei war gar nicht nötig. Die Frau am Empfang lächelte die Katze herzlich an, erklärte mir, dass ich Norton aus seiner Tasche holen sollte, und beobachtete dann mit amüsiertem Blick, wie Norton sich auf den Tresen plumpsen ließ und es sich bequem machte. Der Hotelmanager kam sofort und tätschelte Norton freundlich den Kopf; genauso wie zwei der Hotelpagen. Die Frau am Empfang fragte, ob Norton tatsächlich über Nacht bleiben würde, und als ich zögernd nickte, erkundigte sie sich sofort, ob er eine kleine Fischplatte essen wollte. Ich spürte, dass Nortons Ohren, was davon übrig war, sich bei dem Wort »Fisch« ein wenig aufstellten, also erklärte ich ihr, dass das sehr nett wäre.
    Im Zimmer stellte ich Nortons erstes internationales Katzenklo auf, wartete, bis der Fisch kam, und rief dann Roman an. Nach einem kurzen Nickerchen war ich bereit aufzubrechen.
    Norton war zufrieden, seine erste Nacht in Europa in unserem Daunenbett zu schlafen, während ich in einem spektakulären indonesischen Restaurant auf Kosten einiger holländischer Journalisten ausgiebig aß und trank. (Okay, eigentlich hatten sie nur Roman dazu eingeladen – aber ich durfte schließlich mitkommen, oder? Dann galt das auch für mich!) Der nächste Tag war ein bisschen aufregender, jedenfalls für meinen grauen Begleiter.
    Ich wusste vor unserer Ankunft nicht wirklich, was wir in Amsterdam tun würden. Aber ich fand es bald heraus. Wir sollten gegen Mittag aus dem Hotel auschecken, uns eine Vorführung von Romans letztem Film ansehen, der allen wichtigen holländischen Vertrieben gezeigt wurde, dann zu der Aufzeichnung einer holländischen Quizshow fahren, in der Roman zu Gast sein würde, um Werbung für seinen Film zu machen, dann mit den Leuten vom Fernsehen und einigen der Vertriebsleiter essen gehen und dann mit einer späten Maschine nach Paris fliegen.
    Das klang alles großartig, abgesehen von einer kleinen Komplikation. Was in aller Welt sollte ich von mittags bis zehn Uhr abends mit Norton machen?
    Da ich wirklich keine andere Wahl hatte, nahm ich ihn einfach mit.
    Der erste Höhepunkt des Tages war, dass man uns den Vertriebsleitern vorstellte. Wir kamen in einen großen Vorführraum und wurden an ein Podium vorne im Raum gesetzt. Der PR -Mann des Filmstudios, das Roman begleitete, hielt eine kleine Rede und erklärte allen, dass sie sich sicher schon darauf freuten, den neuen Polanski-Film in den Kinos zu zeigen. Er ging die lange Liste von Romans Erfolgen in Holland durch – von seinen Das Messer im Wasser -Tagen über Chinatown bis hin zu Tess . »Und jetzt«, verkündete er der Menge, »möchte ich Ihnen einige besondere Gäste vorstellen. Zu meiner Rechten sitzt ein Mann, den ich Ihnen nicht vorstellen muss. Einen der größten Regisseure unserer Zeit, Roman Polanski.«
    Begeisterter Applaus folgte.
    »Zu Mr. Polanskis Rechten sitzt der Autor von Mr. Polanskis neuem Film, den die beiden zusammen in Paris schreiben werden – Peter Gethers.«
    Ich bekam höflichen Applaus, obwohl niemand je von mir gehört hatte und wahrscheinlich auch nie wieder von mir hören würde. Und dann kam die beste Ankündigung, denn der PR -Mann merkte, dass er noch jemanden vorstellen musste.
    »Und zu Mr. Gethers Rechten sitzt … seine Katze ???«
    Ich habe selten jemanden so verwirrt gesehen. Und ich war selten so stolz auf meine Katze. Norton verbeugte sich zwar nicht bei der Nennung seines Namens, aber er setzte sich so gerade auf, wie er konnte, als er den sehr verwirrt klingenden Applaus hörte.
    Den Rest des Tages verbrachten wir bei der Aufzeichnung der Unterhaltungsshow
    »Wetten, dass …?«, eine der beliebtesten TV -Sendungen in Holland (auch in Deutschland und Belgien). Ich

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