Klebstoff
fragt Gally. Der Kleine hat eine Mega-Verarsche vor.
– Das ist doch wohl scheißegal, ob ich die hab oder nicht hab. Spricht so ein Mann über seinen Freund?
Gally verzieht keine Miene. Wenn er gut drauf ist, ist er so ziemlich der Einzige, der Terry beim Verarschen das Wasser reichen kann, durch reine Hartnäckigkeit.
– Hör zu, Alter, erklärt er, – wir ham jahrelang zusammen Fußball gespielt. Ich habe deine Vorhaut tausendmal gesehn. Und bevor du mich beschuldigst, ich würd dir auf den Schwanz gucken: Du stellst ihn ja nicht gerade unter n Scheffel.
– Müsste aber auch n großer Scheffel sein, um seine Vorhaut zu verdecken, lachte Billy.
– Hä? machte Terry.
Gally sieht Terry an, dann mich und Billy und dann wieder Terry. – Pass mal auf, du hast dir früher Kippen unter die Vorhaut gesteckt und so getan, als würdest du sie rauchen. Das war dein Partygag, weißte noch? Du hast ausprobiert, wie viele du druntergekriegt hast. Jeder von uns hat die Schwänze der anderen gesehen. Das könnt ihr nich abstreiten. Ich sag nur, dass du ne ziemlich lange Vorhaut hast, so gegen andere Vorhäute, und ich könnte mir vorstellen, dass du in Bezug auf Körperhygiene n kleines bisschen sorgfältiger sein musst als alle anderen, mehr nich. Ich hab nur prinzipiell was zu dem Juckreiz gesagt, erklärt Gally und dreht sich wieder zu mir um, als ich anfang zu kichern, und dann prusten wir alle los.
Alle bis auf Terry, genau gesagt. Aber man weiß bei Terry nie genau, ob er wirklich sauer ist oder nur so tut, damit wir noch mehr lachen müssen. – Du bist ne abartige Sau. Du hast es dir also zum Prinzip gemacht, die Schwänze von andern Kerlen zu studieren?
– Von studieren kann keine Rede sein, Terry. Es ist ne beiläufige Beobachtung, erklärt ihm Gally. – Ich guck andern Kerlen nich auf n Schwanz. Ich hab deinen bloß im Lauf der Jahre mal gesehen, in der Schule, beim Fußball oder so. Ich mach keine große Sache draus …
– Groß genug ist sie ja schon, zwinkert Billy, – die Vorhaut, mein ich.
– … also gibt’s keinen Grund, so verdammt eingeschnappt zu sein, fügt Gally hinzu.
Terry starrt ihn kalt an. Er setzt sich kerzengrade auf. – Und du denkst also, das wär in Ordnung? Er nickt zu den alten Knaben rüber, – der ganzen Welt von meinem Schwanz zu erzählen?
– Nee … so ist das ja nich … ich erzähl nicht der ganzen Welt davon, ich … ach, Scheiße … okay, okay, tut mir Leid. Vergessen wir’s einfach, meint Gally, während Billy und ich uns kaputtlachen.
Terry legt los, als würd er sich vor Gericht verteidigen. Da hat der diebische Bastard allerdings auch reichlich Erfahrung drin.
– Also gibst du zu, dass das was ist, worüber Kerle nich reden sollten, Kerle, die Freunde sind und keine Schwuchteln ?
– Nur wenn du zugibst, dass du ne ziemlich lange Vorhaut hast, entgegnet Gally.
– Von wegen, keine Bedingungen! Wenn ich das zugeben würd, würd ich zugeben, dass du n Recht hast, was über meinen Schwanz zu sagen, wozu ich nich bereit bin. Kapiert?
Ich lass mir das durch den Kopf gehen. Gally auch und so, es wird kräftig am Ohrring gedreht. Ich weiß nicht, was mit Terry los ist, dass er sich wegen seiner Scheißvorhaut so anstellt. Der zeigt doch dauernd seinen Schwanz rum. Er hat den größten Scheißschwanz von uns. Darum weiß ich wirklich nicht, was er hat, aber Terry scheint richtig sauer zu sein, als wär das alles n bisschen außer Kontrolle geraten, aber Gally ist schlau genug, das zu merken. – Da sagst du was Wahres, Kumpel. Eins zu null für Leichtfuß Lawson. Ich geb mich geschlagen, und damit streckt er die Hand aus. Terry starrt sie nen Moment an und schüttelt sie dann.
– Aber Tatsache ist, fängt Gally an und nickt zu den alten deutschen Knaben rüber, – dass du bei den Fotzen mit deiner langen Vorhaut gut angekommen wärst.
– He! Terry ist wieder auf hundert. Ich und Billy bepissen uns vor Lachen. Terry scheint es sich verkneifen zu wollen, aber dann prustet er auch los und so.
– Ein Typ wie ich wär aufm Weg nach Dachau gewesen. Ich mit meiner Beschneidung.
Ich erinnere mich an Gallys Beschneidung. Ich weiß noch, wie er sie uns im Klo vom Fanbus zeigte, als noch die Fäden drin waren. – Warum biste eigentlich beschnitten worden? fragt Billy.
– War zu eng. Es ist passiert, als ich mit einer von den Brook-Zwillingen gebumst hab, erklärt Gally.
– Die Brook-Schwestern, sag ich liebevoll, und auch Billy lächelt. Selbst Terry
Weitere Kostenlose Bücher