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Klebstoff

Klebstoff

Titel: Klebstoff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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war doch voll scheiße, dachte Terry, da kam man extra runter nach Leith, um keinen Bekannten über den Weg zu laufen, und dann war man von denen glatt umzingelt.
    Kathryn freute sich, ihr Autogramm geben und dann mit den Drinks zurück zu Terry und den Jungs verschwinden zu können. Terry hatte beschlossen sie zu fragen, was Atombusen-Paula über ihn gesagt hatte, war aber in einen Streit mit Rab Birrell geraten, der zunehmend feindseliger wurde. – Fotzen, die so was tun, sollte man allemachen. Das is meine Meinung, fauchte Terry Rab herausfordernd an.
    – Aber das ist doch bloß blödes Gewäsch, Terry, argumentierte Rab, – so was nennt man ne moderne Wandersage. Die Hools würden das nie tun.
    – Diese Hooligan-Fotzen sind verdammte Knalltüten, stellte Terry fest. – Rasierklingen in den Wasserrutschen? Was soll der Scheiß? Sag du’s mir.
    – Ich hab die Story auch gehört, stimmte Catarrh zu. In Wirklichkeit hatte er grad zum ersten Mal davon gehört. Catarrh war vor Jahren bei den Fußballhooligans mitgelaufen, hatte sich aber abgeseilt, als ihm die Sache zu heftig wurde. Dennoch unternahm er alles, was in seiner Macht stand, um deren schlechten Ruf zu festigen, und damit auch den Ruhm, der durch die Verbindung zu ihnen auf ihn selbst abfärbte.
    Das regte Rab Birrell auf. Er war gern Hooligan gewesen, auch wenn das für ihn lange vorbei war. Heutzutage mit dem ganzen Überwachungsscheiß war ihm das viel zu heftig geworden, aber er hatte es geliebt. Tolle Typen, tolle Zeiten, toller Spaß. Warum verzapfte Johnny jetzt so nen Scheiß? Rab Birrell hasste das, wenn Leute völlig hanebüchenen Unsinn so bereitwillig glaubten. Seiner Meinung nach hielt das andere bloß in einem Zustand permanenter Angst und diente als Mechanismus sozialer Kontrolle. Er verabscheute, verstand aber auch, dass Teile der Polizei und der Medien solchen Unsinn aufbauschten, schließlich lag das in ihrem Interesse. Aber was fiel Johnny ein, solchen Schwachsinn zu bekräftigen? – Aber mehr ist es auch nicht, nur ne bescheuerte Geschichte … ham sich irgendwelche Hirnis ausgedacht … ich mein, warum sollten sie wohl so was tun? Warum sollten so genannte Hooligans, obwohl es die eigentlich gar nicht mehr gibt, Rasierklingen in die Rutschen des städtischen Schwimmbads stecken? argumentierte Rab Birrell und sah Kathryn fragend an.
    – Weil sie sie nich mehr alle haben, sagte Juice Terry.
    – Hör mal, Terry, du gehst ja nicht mal ins Schwimmbad. Rab Birrell wandte sich wieder Kathryn zu. – Er kann ja nich mal schwimmen, verdammte Scheiße.
    – Du kannst nicht schwimmen! sagte Kathryn anklagend, und musste bei der Vorstellung kichern, wie Terrys Rettungsring über den Rand einer engen Badehose quoll.
    – Das hat damit überhaupt nichts zu tun. Es geht um die Einstellung von Fotzen, die Rasierklingen in die Rutschen nes öffentlichen Schwimmbads stecken, das kleine Kinder benutzen, was sagst du dazu? nahm er sie ins Kreuzverhör.
    Kathryn sann darüber nach. Das war das Werk von Perversen. Sie dachte, solche Sachen würden nur in Amerika passieren. – Ich vermute, das ist ziemlich ungeheuerlich.
    – Da gibt’s nix zu vermuten, schimpfte Terry und kam wieder zu Rab Birrell zurück, – das ist abartig.
    Rab schüttelte den Kopf. – Da stimm ich dir zu. Ich sag ja auch, dass es abartig ist, so was zu tun, aber das waren keine Hooligans, Terry. Niemals. Klingt das für dich nach denen? Oh, aye, wir ham uns zusammengetan, um uns beim Fußball zu kloppen, und jetzt gehen wir alle mal ins städtische Schwimmbad und stecken n paar Rasierklingen in die Rutschen. Quatsch mit Soße. Ich kenn jede Menge von den Jungs, das ist einfach nicht ihr Stil. Abgesehen davon gibt’s heut überhaupt keine echten Hooligans mehr. Du lebst in der Vergangenheit.
    – Die hamse nich alle, sagte Juice Terry pampig. Er musste zwar zugeben, dass das, was Rab Birrell gesagt hatte, logisch und höchstwahrscheinlich zutreffend war, aber er hasste es, einen Streit zu verlieren, und wurde dann eher noch angriffslustiger. Selbst wenn es nicht die Hooligans gewesen waren, die das gemacht hatten, sollte Birrell genug Anstand besitzen, zuzugeben, dass sie Knalltüten waren. Aber nee, nicht die neunmalkluge Collegefotze Birrell. Das bestätigte Terry noch was anderes: Gebt nem Prolo aus der Siedlung nie ne teure Ausbildung. Kaum sitzt Birrell zehn Minuten in irgendnem versifften Stevenson-Seminar, schon hält er sich für nen Scheiß-Chomsky.
    – Ich hab das

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