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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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unsicher ist, wo er in unserer Beziehung steht und das macht ihn nervös. Normalerweise ist er der Starke von uns beiden und selbst nach Davids Unfall, wo wir ihn fast mit Gewalt aus dem Krankenhaus schaffen mussten, stand außer Frage, dass er den Ton angibt.
    Die letzte Zeit habe ich allerdings den Ton angegeben, was Adrian nicht kümmerte, weil er mit den Nerven fertig war. Jetzt kommt er langsam zur Normalität zurück und er will seinen Platz wieder haben. Er traut sich nur nicht, ihn einzufordern. Doch wenn er seinen Platz wirklich haben will, wird er ihn fordern müssen, denn solange er das nicht tut, gebe ich ihn nicht zurück.
    Ich schweige, als Adrian neben mich tritt, und sehe in den Himmel, aus dem dicke Flocken fallen.
    „Danke.“
    „Wofür?“, will ich wissen.
    Adrian lacht leise, bevor er nach meiner Hand greift und unsere Finger miteinander verschränkt. „Das weißt du ganz genau, Nicky.“
    Natürlich weiß ich es. Er hat die Familie und ein großes Weihnachtsfest gebraucht, deshalb habe ich dafür gesorgt, dass er beides bekommt. „Gern geschehen.“
    „Du kannst aufhören, auf mich aufzupassen.“
    Ich horche auf. „Kann ich das?“
    „Ja, kannst du.“
    Hat er etwa das vor, worauf ich hoffe? „Und woher weiß ich das?“
    Anstatt zu antworten, lässt er meine Hand los und legt seine in meinen Nacken, worauf ich zu ihm sehe. Fragend, was Adrian zu diesem wissenden Grinsen verleitet, für das ich ihn gelegentlich gern schlagen würde. Heute ist es das, was ich von ihm sehen wollte. Seine bereits seit Wochen verschwundene Selbstsicherheit ist wieder da. Na endlich. Ich schüttle den Kopf, als er den Mund öffnet, weil mir klar ist, was er sagen will.
    „Ich habe sie schon gefragt. Sie haben ja gesagt.“
    „Na dann...“, murmelt Adrian und überwindet den Rest Abstand zwischen uns, um mich zu küssen.
    Erst vorsichtig und zärtlich, aber dann, als er bemerkt, dass mir das nicht reicht, wird er fordernder, nimmt sich, was er will, wie ich es von Adrian kenne. Früher hätte diese Art von Kuss zu heftigem Sex zwischen uns geführt. Heute bringt er mich dazu, meine Hände unter Adrians Sachen zu schieben, um sie auf seine warme Haut zu legen, weil ich den engen Kontakt zu ihm brauche und gleichzeitig weiß, dass wir nicht weiter gehen werden.
    Trotzdem kann ich mir das sehnsüchtige Seufzen nicht verkneifen, als Adrians Hände sich einen Weg über meine Rippen bahnen, während seine Zunge mir sehr eindeutig klarmacht, wer in unserer Beziehung der Boss ist.
    „Kannst du das zeichnen?“
    Tristans Frage reißt mich aus unserem Kuss und ich sehe überrascht zur Haustür, in der mein Mann und David stehen. Beide grinsen sich an.
    „Klar“, antwortet David und zwinkert mir belustigt zu, als ich mich verlegen räuspere. Die Erlaubnis zu haben, Adrian zu küssen, ist eine Sache. Dabei von Tristan und David beobachtet zu werden, eine ganze andere.
    „Ich hätte gern eine Kopie.“
    Davids Grinsen wird breiter. „Kriegst du. Ich hänge das Bild ins Spielzimmer.“
    „Trey...“, murmelt Adrian und als ich zu ihm sehe, bin ich mir nicht sicher, ob die Röte auf seinen Wangen nur von der Kälte kommt.
    David und Tristan kichern wie zwei kleine Jungs, bevor sie wieder ins Haus verschwinden, was mich seufzend mit dem Kopf schütteln lässt. Die beiden sind manchmal echt unmöglich und irgendwie komme ich mir gerade blöd vor, dabei gibt es dafür überhaupt keinen Grund.
    Mal abgesehen davon, dass meine Hände immer noch auf Adrians Rücken liegen, während seine gerade neckend in meinen Bauchnabel stubsen, was mich ausweichen und gleichzeitig lachen lässt.
    „Manche Dinge ändern sich nie“, sagt Adrian amüsiert, löst sich von mir und zieht meine Kleidung gerade. „Sag' mal, weiß Tristan eigentlich, wie kitzlig du da bist?“
    Ich seufze tief auf. „Ja, leider.“
    Adrian gluckst und stützt sich mit beiden Händen auf dem Verandageländer ab. „Nick? Hast du eigentlich schon mal darüber nachgedacht, wie wir das zwischen uns eines Tages Isabell und euren Jungs erklären sollen?“, fragt er im nächsten Moment ungewohnt ernst und legt den Kopf in den Nacken, um seine Augen zu schließen. „Die Zwillinge werden bald begreifen, dass ich für dich mehr bin, als nur ein guter Freund.“
    Das stimmt, aber ich muss dennoch erst mal über seine Frage nachdenken, denn um ehrlich zu sein, bislang habe ich es nicht getan. Für unsere Familie ist das, was Adrian und mich verbindet, so normal wie

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