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Kleine Einblicke

Kleine Einblicke

Titel: Kleine Einblicke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mathilda Grace
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aufmerksam wurden. Allerdings schien niemand Lust zu haben, nach draußen zu gehen, um Adrian und David zu begrüßen. Stattdessen sah ihn plötzlich nicht nur Isabell bittend an.
    Kilian stöhnte. „Wieso immer ich?“
    „Weil Adrian dich liebt wie einen Sohn?“, stellte Colin grinsend eine Gegenfrage, was von allen Anderen in der Küche benickt wurde. „Du brauchst ihn nur mit deinen blauen Augen anzublinzeln und das war's dann. Er kann dir einfach nicht böse sein.“
    „Das könnte natürlich daran liegen, dass du vor ein paar Jahren bei ihnen gewohnt hast, um dein Kunststudium zu machen, und Adrian darauf bestanden hat, weil die Uni praktisch um die Ecke war. Eine so schwere Zeit für deinen Vater und mich, wir haben dich dermaßen vermisst, dass wir...“
    „Ist gut, ich gehe ja schon“, unterbrach Kilian Mikaels Monolog und stand tief seufzend auf, worauf in der Küche alle anfingen zu kichern. „Von wegen vermisst“, grollte er halbherzig und sah seine Väter finster an. „Ihr wart froh, als ich weg war. Endlich Sex im ganzen Haus.“
    Kilian wich dem von Colin und Mikael prompt geworfenen Essen aus und flüchtete lachend aus seiner Küche, um kurz darauf mit Schwung die Haustür aufzureißen, an die Adrian gerade klopfen wollte, denn er hatte die Hand noch erhoben. Kilian grinste und Adrian ließ die Hand wieder sinken. Seine blonden Haare waren zwar mittlerweile grau, aber in Adrians graublauen Augen stand noch immer dieselbe Lebhaftigkeit, mit der Kilian ihn vor nunmehr über fünfzehn Jahren kennengelernt hatte. Trotz seiner mittlerweile einundsechzig Jahre, sah Adrian Quinlan immer noch verdammt gut aus.
    „Wir sind in der Überzahl“, erklärte er, weil Adrian schwieg und sah zu David, der schmunzelnd den Kopf schüttelte. „Sieben gegen dich, David lasse ich jetzt mal außen vor, das wäre parteiisch.“
    „In dem Fall bin ich gern parteiisch“, neckte David seinen Mann und trat dann nach vorn. „Hallo Kilian.“
    Kilian ließ sich gern umarmen und er umarmte auch zurück, bis er merkte, dass David unruhig war. „In der Küche“, sagte er schlicht, worauf David dankbar nickte und an ihm vorbei ins Haus verschwand. Als Adrian ihm schweigend folgen wollte, stellte sich Kilian mit einem Seufzen mitten in die Tür. „Du nicht.“
    „Kilian, du brauchst mir nicht die Leviten zu lesen, das hat Trey schon erledigt.“
    „Und ich wette, er hat es richtig gut gemacht, aber ich habe dir trotzdem noch etwas zu sagen“, konterte Kilian, worauf Adrian das Gesicht verzog, was ihn innerlich grinsen ließ. Sein Onkel wusste genau, dass er jetzt Ärger bekam. „Du bist ein Vollidiot“, sagte er dann und Adrian stöhnte auf, woraufhin Kilian einen Schritt aus der Tür trat und Adrian mit dem Finger gegen die Brust tippte. „Da kannst du stöhnen, soviel du willst, es ist so.“ Kilian senkte die Stimme. „Hast du noch alle Tassen im Schrank, Isa zu überwachen? Das ist selbst für dich ganz schön harter Tobak, Onkel Adrian.“
    „Ich wollte doch nur...“
    „Ihr Bestes, ja, ich weiß“, unterbrach er Adrian rigoros und zog ihn am Kragen ins Haus, um die Tür hinter ihnen zuzuwerfen. „Dabei vergisst du nur leider, dass sie längst alt genug ist, um Dinge in ihrem Leben ganz allein zu entscheiden.“ Kilian machte eine wegwerfende Handbewegung, als Adrian widersprechen wollte. „Ich habe Recht und du weißt das. Punkt. Jetzt hör' auf wie eine beleidigte Leberwurst auszusehen. Da drin wartet deine Tochter auf dich, also lächle und sei lieb zu ihr.“
    Adrian grinste schief. „Weißt du, früher, als du noch klein und niedlich warst, mochte ich dich mehr.“
    „Wieso? Weil ich dich da zu sehr angebetet habe, um dir auch nur im Traum zu widersprechen?“
    Adrian seufzte. „Gerade mal dreißig Jahre alt und denkt bereits, er hätte die Weisheit mit Löffeln gefressen. Was haben Colin und Mikael bei deiner Erziehung nur falsch gemacht?“
    „Das fragen sie sich auch ständig“, stichelte Kilian und lachte, als Adrian erneut seufzte. „Schön, dich zu sehen, Onkel Adrian.“
    „Ach, komm' schon her, du Frechdachs“, erklärte Adrian gespielt drohend und zog ihn an sich.
    Kilian lächelte und erwiderte Adrians Umarmung, bevor sie zu den Anderen aufschlossen. Seine Küche glich mit der großen Anzahl von Leuten jetzt zwar eher einer Abstellkammer, aber mit etwas Stühle rücken und Isabell und Julien, die sich zu ihm auf die Küchentheke setzten, fand jeder einen Platz. Und dann

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