Kleine Frivolitäten
Orgasmus erlebte, glaubte sie, dass sie einen dritten nicht mehr überleben würde. Aber Regine schaffte es tatsächlich, sie noch einmal so zärtlich zu liebkosen, dass Selina sogar zwei Orgasmen kurz hintereinander erlebte. Danach schlief sie allerdings vollkommen erschöpft in den Armen ihrer Geliebten ein.
*
Ein dicker Mond grinste durchs Schlafzimmerfenster als Selina wieder erwachte. Einen Moment blieb sie ruhig liegen, dann fiel ihr auf, wie und vor allem mit wem sie die vergangenen Stunden verbracht hatte und fuhr mit einem Ruck aus den Kissen.
"Psst", machte Regine neben ihr. Ein warmer Zeigefinger legte sich auf Selinas Lippen und streichelte sie sanft. "Schlaf weiter, meine Süße. Ich schleiche mich jetzt ganz vorsichtig aus dem Haus."
"Musst du wirklich schon gehen?", fragte Selina traurig.
Regine nickte.
"Ja." Sie lauschte kurz nach draußen. "Die Party ist so gut wie vorbei. Ich denke, es ist besser, wenn ich jetzt verschwinde."
"Warte!" Selina hielt sie fest, bevor Regine aus dem Bett steigen konnte. "Sehe ich dich wieder?"
"Auf jeden Fall." Regine kicherte. "Ich wohne direkt nebenan."
Hitze stieg in Selinas Innerstem auf. Von ganz unten, ungefähr dort, wo der Nabel sitzt bis hinauf in ihren Kopf.
"Wo genau?", fragte sie mit heiserer Stimme.
"Na, rechts von dir." Regine kicherte erneut. "Mir gehört dieser langweilige Spießer, den du heute bald um sein bisschen Verstand gebracht hast." Sie gab Selina einen Kuss und sprang aus dem Bett, bevor die Freundin sie erneut zurückhalten konnte. "Danke dafür. Hans-Peter ist echt die wandelnde Frauenenttäuschung."
Damit eilte sie zur Tür. Dort blieb sie noch einmal stehen, warf Selina eine Kusshand zu, dann verschwand sie.
Mit einem Seufzer ließ Selina sich in die Kissen zurückfallen und begann zu lachen.
Liebling, bitte, bitte bestrafe mich
Zweifelnd blickte Cora auf die ausgestellten Dessous. Sie sahen toll aus, aber ob sich die Ausgabe dafür wirklich lohnte? Ihr Schrank vor vollgestopft mit diesen reizvollen Nichts aus Seide und Spitzen, aber bei Detlef halfen sie nicht sonderlich. Ach was, revidierte sie ihre Gedanken, meistens halfen sie überhaupt nicht. Er brachte trotz aller Bemühungen ihrerseits keine anständige Erektion hin und diese halbgaren Ständer, die Cora mit viel Hand- und Zungengeschick hinzauberte, fielen meistens zusammen, wenn er in sie eindrang.
Zwar beteuerte Detlef ihr jedes Mal, dass er sie von Herzen liebte und supersexy fand. Aber was nutzte ihr das, wenn im Bett tote Hose herrschte?
Sie hatte versucht, ihm andere Praktiken schmackhaft zu machen, aber Detlef hatte entschieden abgelehnt. Er wollte weder, dass sie ihn ritt, noch, dass sie ihn oral befriedigte. Angeblich törnte ihn die Missionarsstellung am meisten an, aber den Beweis dafür war er Cora bisher schuldig geblieben.
Mit einem Seufzer hängte sie den hauchzarten Body wieder auf den Ständer zurück und verließ die Boutique. Eigentlich arbeitete Cora um diese Zeit, aber in den vergangenen Monaten hatte sie so viele Überstunden angehäuft, dass ihr ihre Chefin den heutigen Nachmittag freigegeben hatte. Cora hatte das Angebot natürlich gerne angenommen und sich gleich mal einen Bummel durch die weihnachtlich geschmückte Stadt gegönnt. Doch nun beschloss sie, den restlichen Nachmittag gemeinsam mit Detlef zu verbringen. Im Bett war der zwar die absolute Niete, aber ansonsten war er sehr angenehm und vor allem ein Superkoch, der Cora gerne mit den tollsten Leckerbissen verwöhnte.
Auch er bummelte Überstunden ab, hatte deshalb drei Tage hintereinander frei. Da würde er sich freuen, wenn Cora früher nach Hause kam und sie gemeinsam noch etwas unternehmen konnten.
Auf dem Weg zum Parkhaus kaufte Lisa eine Flasche Sekt, dann fuhr sie nach Hause. Detlef und sie wohnten seit einem Jahr in dem kleinen Häuschen, das Cora von ihrer Großmutter geerbt hatte. Als sie jetzt ihren Wagen aufs Grundstück fuhr, wunderte sie sich über den kleinen Flitzer, der vor der Garage parkte. Komisch, Detlef hatte gar nichts davon erzählt, dass er Besuch erwartete.
Nachdenklich betrat Cora die Diele und ging ins Wohnzimmer, aber Detlef saß mit dem Gast weder dort, noch im Wintergarten.
Voll unguter Ahnungen ging sie zum Schlafzimmer. Gerade als sie die Hand nach der Klinke ausstreckte, ertönte hinter der Tür ein langgezogenes Stöhnen. Oh Schreck, Detlef war krank!
Hastig stieß Cora die Tür auf, bereit, ihrem Liebsten zu Hilfe zu eilen, doch dann blieb sie
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