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Kleine Luegen erhalten die Liebe

Kleine Luegen erhalten die Liebe

Titel: Kleine Luegen erhalten die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katy Regan
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Beinen (in ihrem Fall wohl eher blassen, mit einem großen blauen Fleck an der Seite, wo sie immer gegen den Couchtisch stößt, aber das macht nichts), und Daddy, gut aussehend und mit nacktem Oberkörper, der mit seinem Sohn spielt, während der Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee die Wohnung durchzieht.
    Plötzlich klingelt ihr Handy auf dem Sofa, und sie fährt fast aus der Haut.
    »Warte, ich geh schon dran!«, ruft sie fröhlich und versucht, es so aussehen zu lassen, als wäre sie soeben erst an der Tür erschienen, statt davorzustehen und zu spionieren.
    »Hallo?«
    Eduardo spielt noch mit den Tieren – vielleicht sogar noch begeisterter jetzt, da er weiß, dass er beobachtet wird, und Billy hat angefangen zu kichern.
    »Mia, ich bin’s, Fraser.«
    »Fraser!«, sagt sie. Eduardo dreht sich um und sieht sie an, und sie weiß nicht, warum, aber sie lächelt und winkt ihm zu. »Wie geht’s dir? Gut? Eigentlich klingst du gar nicht gut.«
    »Nein, es ging mir schon mal besser. Ich habe gestern Abend einen Fausthieb ins Gesicht gekriegt.«
    »Was? Warum?« Mia geht zum Telefonieren in die Küche.
    »Ach Gott, das ist eine lange Geschichte, die mit Exfreunden, Salsa-Stunden und Karen zusammenhängt.«
    »Mein Gott, es war doch wohl nicht Karen, die dich geschlagen hat?«
    »Nein, nein, du liebe Güte, nein …«
    »Oh.« Sie sollte wirklich versuchen, weniger enttäuscht zu klingen, wenn sie erfährt, dass es nicht seine neue Freundin war, die ihn geschlagen hat.
    »Es war ihr Exfreund.«
    »Wirklich? Du lieber Himmel! Dann scheinst du ja eine ziemliche Gefahr für ihn zu sein.« Mia schüttelt den Kopf. Warum hat sie das gesagt?
    Schweigen.
    Mia dreht sich um und blickt aus ihrem Küchenfenster. »Frase, ist alles in Ordnung mit dir?«
    »Ja, ich bin okay. Im Moment sehe ich bloß ein bisschen wie ein alter Alki aus, mit dicker, roter Nase …«
    Mia schließt die Augen. Der arme Frase!
    ♥
    Am anderen Ende der Leitung betrachtet Fraser sein Gesicht in Karens Badezimmerspiegel. Sein Nasenbein ist so geschwollen, dass es ihm die Augen zudrückt und sie wie Pinkellöcher im Schnee aussehen, und er hat auch eine dicke Oberlippe.
    Karen ist hinuntergegangen, um Milch und noch mehr Tiefkühlerbsen zu holen. Sie hat Gefallen an ihrer Rolle als Florence Nightingale gefunden und ihn mehrmals in der Nacht geweckt, um sich zu vergewissern, dass er keine Gehirnerschütterung hat, und das geronnene Blut aus seinen Nasenhöhlen zu entfernen. Deswegen ist er jetzt nicht nur verletzt, sondern auch total erschöpft und übernächtigt.
    »Ich vermute doch, dass Karen sich um dich kümmert?«, sagt Mia.
    »Oh ja, in dieser Hinsicht fehlt es mir an nichts. Sie hegt und pflegt mich.«
    »Na, das ist doch gut, oder? Sehr gut. Wie war übrigens die Salsa-Stunde?«
    »Gar nicht schlecht. Ich habe mich zwar total zum Narren gemacht, doch das ist okay, weil es für Liv war.«
    Mia lacht. »Und Olivia würde es gar nicht anders wollen, wie wir wissen. Sie wäre sogar enttäuscht, wenn du dich nicht zum Narren gemacht hättest. Also erzähl schon, was passiert ist!«
    »Nun, abgesehen davon, dass ich nach alldem noch mächtig eins auf die Nase bekommen habe, war ich ein grauenhafter Tänzer, so schlecht, dass es schon nicht mehr lustig war.«
    »Oh, ich wette, das war es doch.«
    »Und ich versichere dir, dass es das nicht war. Zu allem Überfluss trug ich noch völlig unpassendes Schuhwerk, meine ausgelatschten, schmutzigen Laufschuhe, die überall Dreckhäufchen auf dem makellosen Tanzboden hinterließen.«
    Mia bedeckt mit der Hand ihre Augen und lächelt. »Oh Gott, Fraser, das bringst auch nur du zustande!«
    »Zu allem Übel erwies sich Karen als hervorragende Tänzerin – wie sich herausstellte, war sie als Kind schon fast so etwas wie ein Profi.«
    »Ach, komm, so gut war sie sicher auch nicht.«
    Eine lange Pause folgt.
    »Hör mal«, sagt Mia, bevor sie es verhindern kann. »Hast du Karen gesagt, dass die Salsa-Stunde eine deiner Aufgaben auf Livs Liste ist? Dass du eigentlich nur Liv zuliebe hingegangen bist?«
    Fraser wendet sich vom Spiegel ab. »Nein, natürlich habe ich ihr das nicht gesagt.«
    »Aber findest du nicht, dass du das tun solltest? Allein schon aus Höflichkeit? Ich meine, irgendwann findet sie es sowieso heraus, Fraser, und dann wird sie sehr verletzt sein und sich böse ausgenutzt fühlen.«
    Fraser runzelt die Stirn und denkt eine Minute lang darüber nach. Mia mag ja recht haben – aber warum

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