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Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
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und Ewan anrufen.
    »Ich kann Ihnen gar nicht genug danken, dass Sie das Buch mitgebracht haben«, strahlte sie Frank an.
    »Sandy hat es mir geschickt.«
    Grace las den Titel:
    Medizinischer Ratgeber für alle Arten von Krankheiten.
    »Wie lieb von ihr«, sagte sie.
    »Damit möchte sie mir die Möglichkeit geben, mich über ihren Zustand zu informieren. Es ist ihr lieber, dass ich es nachlese - wenn ich ihr Fragen stelle, wird sie jedes Mal verlegen, als wäre es ihr peinlich, darüber zu sprechen.«
    »Aber sie hat doch nur ein kleines Nierenproblem, Frank keine Problem mit Geschlechtshormonen.«
    Er starrte sie schockiert an. »Sandy ist in diesem Punkt sehr eigen, okay? Für sie ist ihr Körper ein Tempel, und alles, was damit zusammenhängt, geht nur sie und ihren Schöpfer etwas an.«
    Wie bequem, dachte Grace, doch dann bekam sie Gewissensbisse. Die Frau war möglicherweise ernstlich krank.
    »Wie geht es ihr denn überhaupt?«
    Frank blätterte eifrig zu einer mit einem Eselsohr gekennzeichneten Seite. »Hier sind alle Symptome aufgeführt. Sie hat ihre markiert.«
    Mindestens zwanzig waren mit einem giftrosa Neonmarker hervorgehoben.
    »Trockene Haare«, las Grace. »Fahle Haut, Müdigkeit ... Das haben wir doch alle irgendwann. Die Krankheit heißt Älterwerden.«
    »Das sind ja nur die leichten Symptome«, sagte Frank düster. »Lesen Sie weiter.«
    Sie tat es. Übermäßiger Durst war in Pink hervorgehoben, chronische Erschöpfung und gefährlich niedriger Blutdruck. Die daneben stehende Fotografie war ziemlich alarmierend: Sie zeigte eine Frau in einem Krankenhausbett, die an eine ganze Batterie von Apparaten angeschlossen war und so bleich, dass sie genauso gut tot wie lebendig sein konnte. Bei diesem Anblick bekäme es jeder mit der Angst. »Will sie Ihnen auf diese Weise vielleicht sagen, dass es schlimm um sie steht, Frank?«
    Sein Gesicht legte sich in Kummerfalten. »Sie sagte, sie hätte es nicht übers Herz gebracht, es mir geradeheraus zu sagen. Nicht, dass sie etwas am Herzen hätte«, fügte er hinzu. »Aber die Ärzte sagen, dass sie auf die übliche Behandlung mit Antibiotika nicht anspricht, und sie haben ihre Diagnose auf ›schwere Nierenfunktionsstörung‹ korrigiert.«
    »O Frank!«
    »Nun ja - es sind immer die Besten, denen die schlimmsten Dinge passieren.« Es war nicht klar, ob dieser Satz von Sandy selbst stammte oder von ihm.
    »Und was wird jetzt?«, erkundigte sich Grace.
    »Sie versucht es mit alternativen Methoden - Teebaumöl und so was.«
    »Ich glaube nicht, dass Teebaumöl bei einer schweren Nierenfunktionsstörung viel ausrichten kann, Frank.«
    »Man muss wohl einfach daran glauben. Sandy betet viel, und sie meditiert zweimal am Tag und sagt fünfmal hintereinander: ›Meine Nieren arbeiten tadellos! ‹ Das ist ein Mantra, wenn ich das richtig verstanden habe. Man darf seine Zuversicht nicht verlieren, sagt sie.«
    »Und die Arzte? Meditieren die auch oder tun sie ihre Arbeit?«
    »Natürlich tun sie ihre Arbeit.«
    »In welcher Form? Geben sie ihr andere Medikamente? Erwägen sie eine Operation?«
    »Sie haben noch keine Entscheidung getroffen. Aber eines ist sicher - Sandy muss sofort zur Dialyse.« Er schluckte, als kämpfe er gegen aufsteigende Tränen an. »Ich fühle mich so hilflos. Sie ist da drüben schwach und allein und verängstigt wie noch nie in ihrem Leben - und ich bin hier!«
    »Dann fliegen Sie doch hin«, sagte Grace.
    »Was?«
    »Steigen Sie ins Flugzeug. Sie ist Ihre Verlobte, Frank.«
    »Denken Sie, ich hätte ihr das nicht vorgeschlagen? Ich habe ihr erst heute Morgen gesagt, dass sie mich diesmal nicht wieder umstimmen könnte. Aber sie sagte, wenn ich käme, würde sie sich Vorwürfe machen, weil der Hausverkauf sich verzögerte, wenn ich nicht da wäre. Und außerdem scheint sie auf einer Isolierstation zu liegen.«
    »Ich wusste nicht, dass Nierenprobleme ansteckend sind.«
    »Sie haben sie nur vorsichtshalber dort untergebracht, bis sie genau wissen, was ihr fehlt.«
    »Ich bin sicher, dass man Sie zu ihr lassen würde. Sie sind doch verlobt.«
    Er zauderte noch immer. »Ich will nicht, dass sie sich Sorgen macht.«
    »Dann sagen Sie ihr nichts«, riet Grace ihm. »Fliegen Sie einfach rüber. Ich verspreche Ihnen, dass ich mich um den Verkauf Ihres Hauses kümmere.«
    Jetzt konnte Frank vor Aufregung kaum noch still sitzen. »Wenn Sie meinen ... Dann gehe ich jetzt und buche sofort einen Flug. Stellen Sie sich ihr Gesicht vor, wenn ich mit

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