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Kleine Suenden zum Dessert

Kleine Suenden zum Dessert

Titel: Kleine Suenden zum Dessert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clare Dowling
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nie eine private Krankenversicherung gehabt. JJ war überhaupt nicht weitblickend gewesen, was Geld anging. Wenn du etwas hast, gib es aus, lautete sein Motto, und danach handelten sie, bis nichts mehr da war. »
    Wenn die gesetzliche Krankenversicherung für JJ gut genug war, dann ist sie es auch für mich«, erklärte sie loyal.
    »Aber er ist gestorben«, sagte Gillian.
    »Gillian!« Michael war entsetzt.
    »Was? Ich konstatiere nur eine Tatsache ...«
    »Lass das! Du regst Mammy auf.«
    Gillian lachte gereizt. »Ob ihr es glaubt oder nicht - der Mann war sterblich!«
    »Gillian!« Er wandte sich Julia zu. »Ich muss mich für Gillians Taktlosigkeit entschuldigen, Mammy. Es tut mir sehr Leid.«
    Gillian wurde rot und sagte hölzern: »Ja, das war wirklich taktlos von mir. Entschuldige, Julia.« Von gegenüber, aus Ivys Bett, kam ein lauter Furz. Er verstärkte die Dampfkochtopfatmosphäre noch.
    Michael beugte sich auf seinem Stuhl vor, räusperte sich und sprudelte heraus: »Wir haben arrangiert, dass dich jemand besucht, Mammy.«
    »Wer?«
    »Eine Art Sozialarbeiter.« Gillian lächelte, was ihr jedoch sichtlich Mühe machte.
    Julias Neugier erwachte. »Aber kein richtiger Sozialarbeiter?«
    »Nein«, antwortete Michael. »Er ist eher ein ... nun ja, eine Art...«
    »Eine Art?«
    »Psychiater.«
    »Ein Seelenklempner?«
    Gillian stieß ein nervöses Lachen aus. »Heutzutage nennt man sie nicht mehr Seelenklempner, Julia. Sie sind mehr so etwas wie Freunde. Dr. Brady ist ein Freund. Er ist mein Psychiater.«
    »Dann muss er in der Lage sein, Wahnsinn zu erkennen, wenn er ihm begegnet«, meinte Julia trocken. Gillians Augen wurden kalt.
    »Hört mal, ich bin nicht irre«, setzte Julia hinzu. »Also vergesst die Idee ganz schnell wieder, mich in eine Anstalt zu sperren.«
    Michael sah sie geschockt an. »Mammy! Was um Himmels willen redest du denn da?«
    »Ich habe euch gestern gehört. Ihr wolltet euch ›etwas überlegen‹. Ich lasse mich nicht wegsperren.«
    »Dich in eine Anstalt zu bringen wäre das Letzte, was wir wollten! Stimmt‘s, Gillan?«
    »Ja«, bestätigte sie, doch es schwang deutlicher Zweifel in ihrer Stimme mit.
    »Was Dr. Brady betrifft, Mammy«, fuhr Michael fort, »so möchten wir nur, dass du dich mit ihm unterhältst. Vielleicht gibt es ein paar Dinge, die du in dich hineingefressen hast und dir gern von der Seele reden willst.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht gibt es Unbewältigtes im Zusammenhang mit Dads Tod ...«
    »Es gibt nichts Unbewältigtes im Zusammenhang mit JJs Tod.« Jetzt war sie wütend. »Ist es mir nicht gestattet zu trauern?«
    »Natürlich ist es das.«
    »Ist Trauern nicht angebracht?«
    »Selbstverständlich. Ich dachte ja nur ...«
    »Michael!«, bremste Gillian ihren Mann und sagte dann in ernstem Ton zu Julia: »Du hast Probleme mit der Polizei. Es ist sehr ernst. Du hast jemanden mit einem Gewehr bedroht, für das du keinen Waffenschein besitzt.«
    »Ach, um Himmels willen. Das war doch nur Frank. An den würde ich niemals eine Kugel verschwenden.«
    »Die Geschichte ist nicht zum Lachen. Michael hat heute früh mit der Garda gesprochen. Er hofft, erreicht zu haben, dass keine Anklage erhoben wird - weil er versicherte, dass wir dir Hilfe besorgen werden. Psychiatrische Hilfe.«
    »Psychiatrische Hilfe!«
    »Ja. Das klingt vielleicht nicht sehr hübsch, aber ich bin sicher, dass es dir lieber ist, dich mit einem Psychiater zu unterhalten als mit einem Richter.« Gillian mochte aussehen, als könne ein Windstoß sie forttragen, aber sie wusste genau, wo sie hinschlagen musste, damit es richtig wehtat.
    »Ich gebe mich geschlagen«, sagte Julia, doch sie tat es mit Würde.
    Sandy hatte ein neues Foto von sich geschickt. Es war heute früh eingescannt und an Franks Computer gemailt worden, und er hatte auf der Stelle fünf Kopien davon ausgedruckt.
    »Was ist das da auf ihrer Brust?«, fragte Grace. Frank beugte sich vor, um nachzusehen. »Oh - das ist ein Fehler von meinem Drucker. Ich nehme an, sie gehört unten hin.«
    Es war eine verwischte Textzeile. Für Frank. Mit all meiner Liebe - Kätzchen.
    »Das ist ein Kosename«, erklärte er jungenhaft-verlegen. »Sie hat auch einen für mich, aber den sollte ich Ihnen, glaube ich, nicht verraten. Er ist ein bisschen ... drastisch.«
    »In dem Fall lieber nicht«, stimmte Grace ihm hastig zu. Das Frühstück lag ihr schon schwer genug im Magen. Sie betrachtete das Foto. Sandy sah wieder hinreißend

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