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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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Geburtstagsparty Wind bekommen und wollte sich einschmeicheln, damit er mehr Geschenke bekam.
    Und das Schlimmste war, dass Davys Plan aufgegangen war. Thomas hatte alles auf der Liste gekauft; die Cheyenne ihm heute Morgen gefaxt hatte. Und sogar noch mehr. Was wusste diese Frau denn von kleinen Jungen? Wenn er schon an dieser lächerlichen Party teilnahm, würde er es auf seine Art tun. Diesen einen Tag konnte er verschmerzen. Morgen waren Cheyenne und Davy dann auf sich allein gestellt.
    „Die Mädchen ziehen herrenlose Hunde an wie ein Honigtopf die Bienen." Diese Worte kamen von einer älteren Dame, die in einem der grünen Sessel in der Halle saß.
    „Wie bitte?"
    „Sie haben mich genau verstanden. Wenn Sie so alt sind wie ich, können Sie sich taub stellen. Aber nicht eher. Ich bin Olivia Kent. Sie können sich sicher nicht mehr an mich erinnern."
    Aber natürlich konnte er sich an den alten Drachen erinnern. Vor fünfzehn Jahren hatte er an der Rezeption eines Steele-Hotels in Chicago gearbeitet, und Mrs. Kent hatte ihn vor allen Leuten zur Schnecke gemacht, weil er sich nicht sofort um sie gekümmert, sondern lieber mit einem hübschen Mädchen, das auch im Hotel arbeitete, geflirtet hatte. „Ich frage mich noch heute, warum Sie es nicht meiner Großmutter erzählt haben."
    „Sie hatten Ihre Lektion gelernt. Ich habe Ihren Aufstieg genau verfolgt. Ihre Großmutter Virginia wäre stolz auf Sie gewesen. Jeder weiß, dass Ihr Vater zwar der Vorstandsvorsitzende der Firma ist, Sie aber derjenige sind, der die Zügel in der Hand hat. Von Ihrem Vater habe ich noch nie viel gehalten, und die Zeit hat mir Recht gegeben. Und als er Ihre Mutter geheiratet hatte, war sowieso alles vorbei. Sie war Gift für ihn. Wenigstens ist aus Ihnen etwas geworden. Das haben Sie aber nicht Ihrer Mutter zu verdanken. Wie ich höre, feiern wir heute den Geburtstag eines Jungen aus der neuen Steele-Generation."
    „Ja. Er heißt Davy und ist mein Neffe." Diese Frau steckte ihre Nase wirklich in Dinge, die sie nichts angingen. Was für eine Nervensäge! Wenn Thomas sich nicht irrte, hatte ihr Mann in den fünfziger Jahren im Erdölgeschäft ein Vermögen gemacht. Zu Thomas großer Erleichterung gab ihm der Portier ein Handzeichen. „Cheyenne und Davy sind gerade gekommen. Kann ich Ihnen zum Wagen helfen?" Am liebsten hätte er die alte Hexe in die Abstellkammer gesperrt, aber das Glück war ihm nicht vergönnt. Zähneknirschend bot er ihr den Arm.
    Cheyenne stand vor dem Hotel und unterhielt sich mit dem Portier. Ihre Jeans waren hauteng und betonten besonders die langen Beine und den festen Po. Sie sah einfach hinreißend aus. Thomas bemühte sich, sie nicht allzu sehr anzustarren.
    Davy trug verwaschene Jeans und einen zerfledderten Cowboyhut. „Guck mal, Onkel Thomas, ich bin ein Cowboy!"
    „Wo habt ihr denn die Sachen her? Aus der Altkleidersammlung?" fragte Thomas ungehalten.
    „Nein, aus einem Secondhandshop. Cheyenne meinte, dass neue Jeans zu hart seien und mir die Haut aufreiben würden. Ich will nämlich reiten. Können wir jetzt los?"
    „Wir fahren, wenn ich es sage, junger Mann." Davy zuckte erschrocken zusammen und blickte ihn ängstlich an.
    Cheyenne warf ihm einen Blick zu, der jemand anders hätte in den Boden versinken lassen, und wandte sich dann der alten Frau zu. „Olivia, dieser kleine Wirbelwind hier ist Thomas' Neffe Davy. Ich nehme an, dass Sie schon das Vergnügen hatten, Thomas Steele kennen zu lernen." Ihrer Stimme war deutlich anzuhören, dass es ihrer Meinung nach wohl eher ein zweifelhaftes Vergnügen gewesen war.
    Olivia Kent nickte und begann ungefragt, die Plätze im Auto zu verteilen. „Ich sitze vorn. Davy, bitte pack meine Gehhilfe in den Kofferraum."
    Thomas setzte sich hinter Cheyenne und beobachtete sie im Spiegel. Er wusste genau, dass sein prüfender Blick sie nur noch mehr irritierte. Aber das beruhte auf Gegenseitigkeit. Er fand es gar nicht witzig, als unsympathisch und egoistisch bezeichnet zu werden.
    „Du hast überhaupt keine Ähnlichkeit mit deiner Schwester. Sie ist ein wirklich heißer Feger."
    Cheyenne warf ihm im Spiegel einen kühlen Blick zu. „Das kannst du sicher besser beurteilen."
    „Ich finde, sie besitzt genau die richtige Mischung aus Eleganz und Sex-Appeal. Sie hat gesagt, dass du älter bist."
    „Ein Jahr."
    „Nur? Vielleicht liegt es an ihren Haaren. Echt sexy."
    „Zu meiner Zeit liebten die Männer es, wenn die Frauen lange Haare hatten", sagte Olivia

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