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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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enttäuscht. Der Nachmittag verlief überhaupt nicht so, wie sie es geplant hatte. Die Idee an sich war gut gewesen. Sie hatte Ellen Steele zeigen wollen, dass sie sich, was ihre Familie betraf, im Irrtum befand. Cheyenne hatte gehofft, dass sie sich dann Thomas gegenüber etwas liebevoller benehmen und er endlich einsehen würde, dass die Steeles doch zu Liebe fähig waren.
    Aber da hatte Cheyenne die Rechnung ohne Thomas' Mutter gemacht. Ellen Steele war so von sich überzeugt, dass sie der Meinung war, keine andere Frau könnte neben ihr bestehen. Also musste Cheyenne ihre Hoffnung schnell begraben, dass Mrs. Steele von Mary Lassiter irgendetwas über Mutterliebe lernen konnte oder wollte.
    Ganz im Gegenteil, Ellen Steele hielt sich einfach für die Größte. Und sie nutzte jede Chance, Thomas' in den Augen der anderen schlecht zu machen.
    „Thomas' Charakter ähnelt dem meiner Schwiegermutter", sagte sie verächtlich, und ihre durchdringende Stimme tat Cheyenne in den Ohren weh. „Sie hatte nur die Hotels im Kopf. Menschen haben sie nicht interessiert. David war da ganz anders. Er kam nach mir und war mehr der künstlerische, an allem interessierte Typ."
    Cheyenne meinte förmlich zu spüren, wie Thomas sich neben ihr versteifte. Sie hatte alles nur noch schlimmer gemacht. Hoffentlich war das Essen bald zu Ende!
    Mary Lassiter schenkte Thomas ein herzliches Lächeln und sagte dann zu Ellen Steele: „Ich habe gehört, dass Sie die Familiensuite im St. Christopher Hotel selbst dekoriert haben."
    „Sie können sich gar nicht vorstellen, wie lästig das alles war. Es hat eine Ewigkeit gedauert, bis ich damit fertig war. Aber so ist das immer, alles bleibt an mir hängen! Es ist einfach furchtbar. Aber ich tue meine Pflicht, egal, was kommt. Und wenn ich es mir jetzt so überlege, hätte ich eigentlich die Renovierung des ganzen Hauses überwachen müssen. Ich habe Thomas so oft gesagt, dass die Handwerker nicht wissen, was sie da tun. All diese hässlichen dunklen Farben ... "
    „Sie sind gedämpft", erwiderte Thomas ruhig.
    „Natürlich, ich habe ja nie Recht. Thomas ist immer anderer Meinung. Ich weiß gar nicht, wieso ich eigentlich überhaupt noch etwas sage."
    „Cheyenne hat erzählt, dass Ihre Verhandlungen in New York gut verlaufen sind, Thomas", sagte Worth.
    „Das findet sein Vater nun überhaupt nicht." Ellen Steele riss sofort die Unterhaltung wieder an sich. „Ein völlig unzureichender Geschäftsabschluss. Was uns das alles wieder kosten wird!"
    „Wo wir gerade von Geld sprechen", sagte Allie schnell, „meine Wohltätigkeitsveranstaltung neulich Abend hat wesentlich mehr eingebracht, als ich erwartet habe. Ich würde gern einen Ausgabenplan aufstellen und auch einige kurz- und langfristige Ziele festlegen. Bei Ihrer Erfahrung wäre es sehr schön, Thomas, wenn Sie mir dabei behilflich sein könnten."
    „Thomas hält nichts von guten Werken. Ich habe ihn noch nie dazu überreden können, etwas zu spenden, egal, zu welchem Zweck."
    Diese Frau war wirklich unmöglich. Cheyenne wusste genau, dass Thomas seine Hotelmanager angewiesen hatte, Leute in Not einzustellen, und auch ein Programm ins Leben gerufen hatte, mit dem bei Bedarf das College für die Kinder seiner Angestellten finanziert wurde. Aber sie hielt den Mund. Es war sinnlos, dieser Frau zu widersprechen.
    Greeley sprang schließlich in die Bresche und erzählte sehr anschaulich, wie grün vor Neid einige ihrer Freunde gewesen seien, als sie ihnen berichtet hatte, die Bekanntschaft von Thomas Steele, dem berühmten Hotelier, gemacht zu haben. Damit hatte sie die Lacher auf ihrer Seite, aber Cheyenne wusste genau, dass Greeleys Geschichte glattweg erfunden war.
    Es folgten noch mehr Lobeshymnen auf Thomas. Cheyenne hätte ihrer Familie natürlich sagen können, dass sie ihn nicht zu verteidigen brauchten, aber sie ließ es zu, dass sie ihn über den grünen Klee lobten und seine großartigen Fähigkeiten und Qualitäten immer wieder hervorhoben.
    „Ich finde, Thomas ist der klügste Mann, den ich je getroffen habe", sagte Allie schließlich. „Meinst du nicht auch, Cheyenne?"
    Aber bevor sie noch antworten konnte, mischte sich Davy ein. „Cheyenne findet, dass er dumm ist."
    „Das hast du bestimmt falsch verstanden", entgegnete Mary Lassiter schnell.
    Cheyenne nahm den kleinen Jungen liebevoll in den Arm. „Nein, das hat er nicht. Thomas kann manchmal wirklich dumm sein."
    Ein lautes Klopfen an der Tür ließ Cheyenne erschrocken

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