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Kleines Herz in Not

Titel: Kleines Herz in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Allan
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die Zeilen.
Suche Frau. Muss krauses blondes - nicht gefärbtes - Haar und blaue Augen haben. Zimmer 301, St. Christopher Hotel, Aspen.
Suche Frau. Muss sich überall einmischen und eine Antwort auf alle Fragen haben. Sag Ja. Zimmer 301, St. Christopher Hotel, Aspen.
    Cheyenne schlug die Zeitung zu und ging zur Tür.
    „Willst du dir nicht etwas Anständiges anziehen?" rief Allie ihr hinterher.
    Cheyenne blieb stehen, sah an sich herunter und stellte zu ihrem Entsetzen fest, dass sie nach wie vor ihren Schlafanzug trug. So konnte sie Thomas Steele wohl kaum entgegentreten. Er würde sich noch einen Augenblick gedulden müssen, bis sie ihm den Hals umdrehte.
    Gleich darauf hatte sie sich umgezogen und kampfeslustig auf den Weg zum Hotel gemacht. Aber kaum hatte sie die Straße be­ treten, da merkte sie auch schon, dass anscheinend die ganze Einwohnerschaft von Aspen die Anzeigen gelesen und sofort messerscharf geschlossen hatte, wer das Ziel von Thomas Steeles Attacken gewesen war. Die Röte stieg ihr ins Gesicht, als sie verlegen Nachbarn und Freunde grüßte, die allesamt ihre Belustigung kaum verbergen konnten.
    Dafür würde Thomas Steele bezahlen!
    Sie hatte gerade erst einmal energisch an die Tür seiner Suite geklopft, als Thomas auch schon öffnete. Er packte Cheyenne am Arm und zog sie ohne viel Federlesens ins Wohnzimmer.
    „Wo, zur Hölle, bist du gewesen? Davy, lauf schnell zu McCall, und sag ihm, dass ich, wenn er auch nur noch ein Telefongespräch zu mir durchstellt, die Leitung herausreiße."
    „Mach ich, Onkel Thomas." Strahlend blickte Davy Cheyenne an. „Ich mag Erdbeeren. Die haben wir eben bestellt. Und auch Champagner. Ich wollte ja noch das mit dem Keksebacken in der Anzeige haben, aber Onkel Thomas hat gemeint, solange wir den Schokoladenkuchen deiner Mom essen dürfen, soll es uns egal sein, ob du Kekse backen kannst oder nicht."
    „Verschwinde!" sagte Thomas lachend.
    „Ist gut." Davy grinste Cheyenne. an und sagte beim Hinaus­ gehen: „Ich bin gleich wieder da."
    Cheyenne atmete tief durch und zwang sich zur Ruhe. Davys Verhalten hatte ihr die Augen geöffnet. Sie hatte sich geirrt. Thomas hatte nicht vorgehabt, sich an ihr zu rächen. Er hatte immer noch vor, sie zu zwingen, ihn zu heiraten, damit sie sich um Davy kümmerte. Ihre Gefühle waren ihm ganz egal. Er hatte einfach beschlossen, sie noch mehr unter Druck zu setzen. Anscheinend glaubte er, dass sie es nicht wagen würde, ihm einen Korb zu geben, wenn die ganze Stadt dabei zuschaute. Und was noch viel schlimmer war, er hatte Davy für seine Machenschaften eingespannt, weil er auf Nummer sicher gehen wollte. Falls es ihr aus irgendeinem Grund egal war, dass alle über sie lachten, hatte Thomas immer noch Davy in der Hinterhand. Er wusste genau, dass Cheyenne es nicht übers Herz bringen würde, den Jungen zu verletzen.
    „Ich werde dich nicht heiraten", sagte sie mühsam beherrscht. „Und ich erwarte, dass du eine Entschuldigung in die Zeitung setzt."
    „Wieso hat es eigentlich so lange gedauert, bis du die Zeitung gelesen hast und in der Lage warst, hierher zu kommen? Ich habe immer gedacht, dass ihr Lassiters mit den Hühnern aufsteht. Hast du eigentlich eine Ahnung, wie viele Frauen sich auf diese Anzeigen hin gemeldet haben? Das Telefon klingelt seit halb sieben ununterbrochen, und der Strom der Frauen, die vor meiner Tür stehen und behaupten, krause Haare und blaue Augen zu haben, reißt nicht ab."
    Cheyenne hörte die Empörung in seiner Stimme und konnte es einfach nicht fassen. Wenn einer das Recht hatte, wütend zu sein, war sie es! Sie schlug mit der Zeitung nach ihm.
    Thomas duckte sich und nahm ihr die Zeitung aus der Hand. „Was ist los, Cheyenne? Bist du böse auf mich?"
    Ihr versagte die Stimme. Starr blickte sie ihn an.
    „Es tut mir Leid. Das alles ist ein bisschen außer Kontrolle geraten. So hatte ich es eigentlich nicht geplant." Er zeigte an sich herunter. „Ich habe mich nicht rasiert, und ich weiß, dass du meine Knubbelknie nicht magst. Was die Beine angeht, da kann ich leider nichts dran ändern."
    Erst jetzt bemerkte Cheyenne, dass ihm das Haar zu Berge stand und dass er den gleichen Morgenmantel trug wie an dem Tag, an dem sie sich kennen gelernt hatten. Und mit dem unrasierten Gesicht sieht er doppelt so attraktiv aus wie sonst, dachte sie. Aber sie traute seinem zaghaften Lächeln nicht. Thomas Steele kannte das Wort „unsicher" nicht. Das war wahrscheinlich wieder einer seiner Tricks, um

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