Kloster Northanger
Louisa. Die geheimnisvollen Stimmen im Schloss Renaud stellen sich, wie es sich gehört, als menschliche Warnungen heraus.
Lawrence Flammenberg (Pseudonym für Karl Friedrich Kahler),
The Necromanter or The Tale of the Black Forest
, founded on Facts from the German by Peter Teuthold (1794; Titel der deutschen Originalausgabe:
Der Geisterbanner. Eine Wundergeschichte
, aus mündlichen und schriftlichen Traditionen gesammelt): Als sich die Jugendfreunde Heilfried und Hermann nach vielen Jahren wiedersehen, erzählen sie sich ihre Erfahrungen mit Geistererscheinungen. Hermann hinterlässt die Fortsetzung seiner begonnenen Erzählung als Manuskript: Aufzeichnungen von Baron R. und Leutnant B., zweier weiterer, in die geheimnisvollen Ereignisse um eine alte Burg im Schwarzwald verwickelter Personen, die zwanzig Jahre nach den Ereignissen in Hermanns Hände gelangt sind und in die wieder Berichte mehrerer anderer Gestalten eingeflochten sind. Im Laufe dieser verwickelten Geschichten um Räuber und Geisterbeschwörungen schält sich langsam heraus, dass die verschiedenen Geistererscheinungen auf einen großen Betrüger mit mehreren Verkleidungen – Volkert, Pater Francis, der alte Bettler Peter – zurückgehen, den Anführer einer Räuberbande, die mehr oder minder den ganzen Schwarzwald beherrscht. Er erzählt kurz vor dem Ende des Romans seine Lebensgeschichte.
Francis Lathom,
The Midnight Bell. A German Story. Founded on Incidents in Real Life
(1798; nur dieser Roman ist nicht bei der Minerva Press erschienen, sondern bei H. D. Symonds): Mit 17 wird der junge Graf Alphonsus Cohenburg aus Sachsen von seiner Mutter, deren Beziehung zu ihrem Schwager undurchschaubar ist, beschworen, nie wieder auf das Familienschloss zurückzukommen. Er wird Soldat, Bergmann, Diener, Pförtner im Nonnenkloster und Fischer. Er heiratet und verliert vorübergehend seine schöne junge Frau Lauretta, die bei ihrer Entführung und grauenhaften Gefangenschaft unter den Banditen ihren Vater Graf Byroff wiederfindet, dessen Frau mit Alphonsus’ Onkel ein Verhältnis hatte. So erfährt er ihre Identität. Das Geheimnis der gespenstischen Mitternachtsglocke auf Schloss Cohenburg und der Verbannung durch seine Mutter erfährt Alphonsus nach den langen Lebensgeschichten eines Eremiten und des Grafen Byroff erst am Ende des Romans: Seine Mutter hat aus Versehen seinen Vater getötet, büßt ihr Leben in Einsamkeit und lässt die Glocke täglich von den Mönchen läuten. Dem Happy-End von Alphonsus und Lauretta steht nichts mehr im Wege.
Eleanor Sleath,
The Orphan of the Rhine. A Romance
(1798): Der Marchese von Montferrat hat seine Frau Julie de Rubine und seinen Sohn Enrico als unrechtmäßig verstoßen. 1605 erhält die in ländlicher Einsamkeit Lebende von ihrem Mann den Auftrag, eine angebliche Waise aufzuziehen, der sie den Namen Lauretta gibt. Mit beiden Kindern siedelt sie unter Aufsicht des treuen Dieners des Marchese, des finsteren Paoli, nach Burg Elfinbach in Süddeutschland über (der ganze Roman spielt im französisch-schweizerisch-deutschen Alpengebiet), wo sie unter dem Namen Madame Chamont leben soll. Auf dem Weg trifft sie einen alten, kranken Mann namens La Roque, den sie später aus einem Burgverlies befreit und der in Wirklichkeit Conte della Croisse heißt, vom Marchese zum Mord an seiner eigenen Frau verführt, um sein Erbe betrogen worden ist und verfolgt wird. Julies Jugend unter der Obhut ihrer leichtsinnigen Tante und ihre trügerische Ehe werden eingeblendet (es ist ein hübscher Anachronismus, dass sie dabei »a small volume of Metastasio« [1698–1782] liest), und überhaupt wird im folgenden die Handlung so oft von den Lebensberichten der verschiedenen Personen unterbrochen, dass sie sich zeitweise kaum fortbewegt. Das Erwartete geschieht: Enrico, der als junger Soldat die Burg verlässt, und Lauretta verlieben sich ineinander. Madame Chamont verschwindet auf geheimnisvolle Weise, und Lauretta, getröstet nur von Pater Benedicta, wird nach Burg Lunenburg transportiert, wohin Montferrat kommt, um sich unter Drohungen um sie zu bewerben. Sie wird nach ihrer Weigerung in einem Verlies gefangengesetzt, dort aber von Enrico entdeckt. Auch Julie, von Paoli beiseite geschafft, taucht wieder auf. Sterbend erkennt der Marchese ihre Ehe an und gibt Lauretta, der Tochter des Conte della Caro, ihr Erbe zurück, um das er sie betrogen hat, als er ihren Vater umbrachte. Ein geheimnisvoller Mönch, der durch den ganzen Roman
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