Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Klotz, Der Tod Und Das Absurde

Titel: Klotz, Der Tod Und Das Absurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Klier
Vom Netzwerk:
Erklären Sie uns das!
    F: Ein Freundschaftsdienst.
    E: Womit hat dich Bogendorfer erpresst? Raus mit der Sprache!
    F: Ich will meinen Anwalt sprechen.
    E: Gut. Hier, das Telefon.
    K: Und hier die Gelben Seiten.
    F  (blättert in den Gelben Seiten, wählt, telefoniert).
    K: Kein Mensch hat etwas dagegen einzuwenden, dass Sie in Ihrer
prekären Situation einen Anwalt zurate ziehen. Ich an Ihrer Stelle würde nicht
anders handeln. Bis Ihr Anwalt eintrifft, würde ich mich aber gerne noch ein
wenig mit Ihnen unterhalten.
    F: Herr Klotz, könnte Ihr Kollege vielleicht …?
    K: Peter?
    E  (verlässt den Raum).
    K: Also, ich kann mich daran erinnern, dass Sie mir versprochen
hatten, bei uns vorbeizuschauen, um ein Phantombild und eine Täterbeschreibung
abzuliefern. Schließlich haben Sie behauptet, dass der mutmaßliche Täter bei
Ihnen in der Woche vor Weihnachten erschienen sei und ein Grabmal in Auftrag
gegeben habe. Warum sind Sie am Mittwochmorgen hier eigentlich nicht
erschienen? Das hätte Sie doch entlastet.
    F: Ich hab einfach die Nerven verloren. Irgendwie war mir klar, dass
ich unter Mordverdacht geraten war, und da wollte ich …
    K: Okay. Ich verstehe Sie, und ich möchte Ihnen ein Angebot machen.
    F: ?
    K: Sie bleiben dabei: Ein dubioser Unbekannter, vermutlich der
Mörder, ist wenige Tage vor Weihnachten bei Ihnen aufgetaucht?
    F: Ja.
    K: Dann können Sie also ein Phantombild und eine Beschreibung
liefern?
    F: Ja, natürlich.
    K: Also, dann schlage ich vor, dass ich Sie jetzt zu unseren Kollegen
von der Technik begleite und Sie Ihr Versäumnis nachholen. Was sagen Sie dazu?
    F: Einverstanden.
    Nachdem er Fröhling zu den Technikern begleitet hatte, war Klotz in
sein Büro gegangen. Er warf einen Blick auf das Faxgerät. Immer noch kein
Phantombild aus Würzburg. Entweder war das Gerät kaputt, oder sie hatten das
Fax ins Sekretariat geschickt. Er verließ das Büro und ging wieder raus auf den
Gang. Gerade als er die Klinke des Sekretärinnenzimmers drücken wollte, kam
Lackner um die Ecke, winkte ihm zu und sah ihn aufgeregt an.
    »Ron, was gibt’s so Dringendes?«
    Klotz glaubte, auf Lackners Arztkittelkragen so etwas wie
Lippenstift erkannt zu haben. Oder war es Blut?
    »Das Ergebnis des DNA -Abgleichs.«
    Der Rechtsmediziner drückte Klotz einen braunen Umschlag in die
Hand.
    »Was ist damit?«
    Lackner runzelte die Stirn. Sein Gesichtsausdruck hatte plötzlich etwas
Beleidigtes an sich.
    »Willst du mich verarschen? Ich glaub, du hast der Zangenberg zu
tief in den Ausschnitt geschaut!«
    Und wo schaust du den ganzen Tag hin? In den Hals einer leeren
Flasche! Klotz hatte mal gelesen, dass sich
die Denkleistung unter Stress messbar vermindert. Das fiel ihm jetzt gerade
wieder ein, als Lackner sich wütend umdrehte und ging.
    Der Hauptkommissar wandte sich wieder der Tür von Zangenbergs Zimmer
zu. Bevor er die Klinke drückte, konzentrierte er sich noch einmal. Nein, er
würde ihr nicht auf die Titten glotzen. Auf keinen Fall!
    »Ach! Guten Morgen, Herr Klotz! Schon lange nicht mehr gesehen.«
    »Morgen Leonie. Ich wollte …«
    Ich wollte dich zu deinem blendenden Aussehen beglückwünschen und
fragen, ob ich vielleicht mal deine frischen, prallen … .
    »… ich wollte Sie nur fragen, ob da vielleicht ein Fax von den
Kollegen aus Würzburg reingekommen ist. Es handelt sich um ein Phantombild.«
    »Hier, bitte«, antwortete die Sekretärin und reichte Klotz das Fax.
    »Und noch was.«
    »Ja?«
    »Ich habe natürlich längst bemerkt, dass ihr alle bemerkt habt, dass
ich …«
    »Machen Sie sich da mal keine Gedanken, Leonie.«
    Klotz bemerkte, dass er langsam rot wurde.
    »Also, wenn Sie sie sehen wollen, kein Problem, Herr
Hauptkommissar.«
    Hatte er sich da gerade verhört? Klotz wusste nicht, was er sagen
sollte. Man rechnete ja mit vielem, aber so etwas …
    »Ich … ich habe einen wichtigen Termin beim Polizeipräsidenten«,
entschuldigte er sich stotternd, »ein andermal vielleicht. Bis dann.«
    »Ade.«
    Die Idee war so simpel wie einfach gewesen. Klotz sah sich noch
einmal das Phantombild der Böhners an, dann fiel sein Blick auf jenes, das
Fröhling angefertigt hatte. Ein Unterschied wie Tag und Nacht. Und der Beweis
dafür, dass Fröhling gelogen hatte. Abgesehen von der Tatsache, dass die beiden
Skizzen ein menschliches Gesicht abbildeten, war beim besten Willen keine
Gemeinsamkeit festzustellen.
    Klotz steckte die Phantombilder in eine Schublade. Eigentlich

Weitere Kostenlose Bücher