Klueger werden und Demenz vermeiden
entscheidend zurück. Die später noch empfohlenen Maßnahmen zur Vermeidung von Demenz und zur Steigerung der Gehirnleistung werden von diesem Umstand reichlich Gebrauch machen.
4 Vom Segen der Unregelmäßigkeit
Stellen Sie sich vor, Sie sind Rambo, haben gerade ein halbes Dutzend Kriegsgefangene aus einem gegnerischen Lager befreit und treiben die geschwächten und gefolterten Soldaten nun durch die Wildnis zu einem entfernt liegenden vereinbarten Treffpunkt voran, hinter Ihnen schwer bewaffnete feindliche Soldaten, die nur eins im Sinn haben, nämlich Ihnen an die Gurgel zu gehen.
Plötzlich klingelt in Ihrer Jackentasche ein kleiner, von Ihrem Arzt zur Verfügung gestellter Timer, der Sie daran erinnern soll: Es sind zwei Stunden seit Ihrer letzten Nahrungsaufnahme vergangen. Damit Sie nicht wieder einen Ihrer schrecklichen Migräne- oder Epilepsieanfälle bekommen, wird es jetzt dringend Zeit, innezuhalten und zum Beispiel einen Marsriegel oder eine Lila Pause zu verzehren.
Vielleicht können Sie sich aber auch schon bald nicht mehr angemessen konzentrieren, sodass Sie gefährliche Stellen im Gelände übersehen oder gar die Orientierung verlieren. Oder Sie müssen vor lauter Erschöpfung ständig Pausen einlegen.
Was läuft da bei Ihnen schief? Warum haben Sie so etwas nötig, während der Original-Rambo offenkundig stundenlang unter schwersten Strapazen, bei großer Hitze und in Lebensgefahr weiter rennen konnte? Warum hört man immer wieder von Menschen, die trotz fehlender Nahrung unter extremsten Witterungsbedingungen tage- bis wochenlang sehr große körperliche Leistungen vollbracht haben? Was unterscheidet diese Menschen von Ihnen? Genetische Faktoren? Dass Sie ein Weichei sind und solche Menschen eben nicht?
Seitdem der Mensch die Natur bezwungen hat, besteht beim täglichen Weg ins Büro keine Gefahr mehr, von einem Löwen angegriffen zu werden oder über einen längeren Zeitraum ohne Nahrung zu bleiben. Nahrung findet man überall, notfalls sogar um 03:00 Uhr in der Frühe an der nächsten Tankstelle.
Solche Verhältnisse mögen zwar angenehm sein, doch dafür wurde der Stoffwechsel des Menschen nicht entwickelt, oder wie man heute eher sagen würde: Er wurde dafür von der Evolution nicht ausreichend getestet.
Der Stoffwechsel des Menschen soll ein Überleben unter widrigsten natürlichen Bedingungen – selbst wenn einmal tage- bis wochenlang keine Nahrung gefunden werden kann – ermöglichen. Dafür besitzt er entsprechende Speichermechanismen, im Wesentlichen in Form von Körperfett.
Das Problem dabei ist: Von diesen Einrichtungen macht heutzutage kaum noch jemand Gebrauch. Das moderne Verständnis des Menschen und der Medizin ist eher, dass wir keine innere Energiebatterie benötigen, da wir stattdessen gewissermaßen permanent an der Steckdose hängen können: Wenn es einmal drei Stunden lang keine Nahrung gibt, dann wird es fast schon als selbstverständlich angesehen, dass Kinder nervös und aggressiv werden oder regelrecht in sich zusammenfallen und Migräne oder einen epileptischen Anfall bekommen. Denn glücklicherweise gibt es mittlerweile überall „Steckdosen“, die die verbrauchten Energien sofort wieder zurückbringen können, sei es der Supermarkt an der Ecke oder der Automat in der U-Bahn-Haltestelle.
Heute gilt es zwar als modern, sportlich und fit zu sein, und deshalb widmen viele Menschen auch einen Großteil ihrer Freizeit sportlichen Betätigungen, bei denen sie das isotonische Sportgetränk mit den leicht resorbierbaren Kohlenhydraten stets in greifbarer Nähe haben. Dass zur Fitness jedoch auch die Fähigkeit gehört, einmal längere Zeit ganz ohne Nahrung und speziell ohne Zucker zu bleiben, wird meist nicht gesehen und folglich auch nicht trainiert.
Wie bereits erwähnt wurde, nimmt man in der Medizin und den Ernährungswissenschaften mehrheitlich an, dass es sich bei der heute üblichen kohlenhydratreichen („ausgewogenen“) Ernährungsweise um die natürliche und artgerechte Ernährung des Menschen handelt. Aus Sicht des Gehirns ist sie das aber auf gar keinen Fall, denn bei langjähriger Anwendung trennt sie das Gehirn vom Fettstoffwechsel ab und zwingt es stattdessen in den eher schwächlichen Kohlenhydratstoffwechsel, der kaum körperliche Energiereserven besitzt. Dies soll anhand eines Beispiels aus der Technik verdeutlicht werden.
Ganz ähnlich wie bei einem Mobiltelefon verfügt der Mensch über zwei unterschiedliche Stoffwechselarten:
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