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Knastpralinen: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Knastpralinen: Ein Hamburg-Krimi (German Edition)

Titel: Knastpralinen: Ein Hamburg-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Buchholz
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macht. Hab ich zumindest immer das Gefühl. Sie sagt so oft, dass sie mich beneidet und dass es so schön ist in meinem Café, und so gemütlich. Und falls ich mal eine Köchin brauche, soll ich Bescheid sagen. Sie würde das auch umsonst machen. Dann lacht sie natürlich immer und tut so, als wäre das alles nur Spaß, aber das ist kein Spaß. Die meint das ernst. Das weiß ich genau. Und wo du jetzt erzählst, dass das in ihrem Laden so schlimm ist, verstehe ich sie ein bisschen besser. Wobei man sich natürlich fragt, warum die das alles macht, wenn sie es so wenig leiden kann.«
    »Kann ich bitte meinen pappsüßen Kaffee haben?«
    »Oh«, sagt sie, »klar. Bitte schön.«
    Sie legt mir noch eines von den dicken portugiesischen Eierhörnchen dazu. Das wird meine Kopfschmerzen im Zaum halten, das weiß ich.
    »Und das Essen war wirklich so gut?«, fragt Carla.
    »Wahnsinnig gut«, sage ich, »da gibt’s keine zwei Meinungen. Die Frau kann kochen wie ’ne Eins.«
    »Vielleicht sollte ich ihr Angebot annehmen und sie hier für lau in der Küche schuften lassen«, sagt Carla.
    Sie huscht nach draußen, da sind neue Gäste gekommen.
    Ich nehme das Hörnchen, ziehe es in der Mitte auseinander, stippe das weichgoldene Ding in meinen Kaffee und schiebe es mir in den Mund. Es hilft sofort.
    »Warum warst du eigentlich mit diesem Anwalt aus?«
    Carla stellt ein Tablett mit schmutzigen Tassen und Aschenbechern hinter der Theke ab. Ich beiße noch mal in mein Hörnchen.
    »Weil er mich gefragt hat«, sage ich und schlucke.
    »Du gehst nie mit Männern aus, die dich fragen, ob du mit ihnen ausgehst.«
    »Ich mochte den Anwalt schon immer gern«, sage ich.
    Carla sieht mich verständnislos an, hebt die Hände und zieht die Schultern hoch. »Ja und?«
    Ich nehme einen großen Schluck Kaffee und sage:
    »Klatsche hat mich mit einem Mädchen beschissen.«
    »Hat er nicht«, sagt sie.
    »Ich hab’s gesehen«, sage ich.
    »Was hast du gesehen?«
    »Ein Mädchen, bei ihm zu Hause, neulich abends.«
    »Da war nichts«, sagt Carla.
    »Woher willst du das wissen?«, frage ich.
    »Er hat’s mir gesagt.«
    »Ach so«, sage ich. »Ihr zwei seid ja so dicke im Moment, das hatte ich schon fast vergessen. Und da redet man natürlich auch über die neue Liebschaft, ist klar.«
    »Boah«, sagt sie, »was ist das denn? Du bist ja echt zickig. Und ich dachte, Klatsche ist nur empfindlich.«
    Vielleicht sollte ich einfach aufstehen und gehen.
    Carla kommt hinterm Tresen vor und legt mir ihre Hand auf die Schulter.
    »Jetzt hör mir mal zu. Klatsche geht’s nicht gut. Der hat das nicht leicht mit dir. Der liebt dich.«
    Ich zucke ein Stück zurück.
    »Das musst du jetzt auch mal aushalten, das ist so«, sagt sie. »Aber du bist immer so verdammt sperrig. An dich kommt man nur durch Zufall ran. Das weißt du. Und Klatsche kann echt viel einstecken, aber manchmal macht den das auch verrückt, dass du so bist, wie du bist. Der denkt nämlich, dass du bald abhaust. Dass du genug hast von ihm. Der weiß einfach gerade überhaupt nicht, was er machen soll.«
    »Ich weiß auch nicht, was ich machen soll«, sage ich leise.
    »Du musst gar nichts machen, Chas. Wehr dich einfach nicht andauernd dagegen, dass du ihn magst.«
    Ich nehme einen großen Schluck Kaffee.
    »Oder wehr dich wenigstens nicht dagegen, dass er dich mag«, sagt sie. »Dass er dich liebt, du blöde Kuh.«
    Liebe. Ich weiß nicht.
    »Was ist jetzt mit diesem Mädchen?«, frage ich.
    »Das ist eine kleine Kellnerin aus einer Rollschuh-Disco in Horn«, sagt Carla. »Die himmelt ihn an. Die stand plötzlich vor seiner Tür. Er wollte nett sein und hat was mit ihr getrunken. Dann hat er sie nach Hause gefahren.«
    Ich atme tief durch. Ist ja eigentlich egal, ob ich das jetzt glaube oder nicht.
    »Und wir haben darüber geredet, weil ich mit ihm über Rocco geredet hab«, sagt Carla.
    »Wieso über Rocco?«, frage ich. Themawechsel. Sehr gut.
    »Ich freu mich, dass er wieder da ist«, sagt sie.
    »Ich freu mich auch, dass er wieder da ist«, sage ich.
    »Ich freu mich aber noch ein bisschen mehr«, sagt sie.
    »Oh«, sage ich. »Wirklich?«
    »Ich glaub schon«, sagt sie, »aber es fühlt sich komisch an.«
    »Du weißt schon noch, was du hinter dir hast, oder? Da ist es doch kein Wunder, dass du dich komisch fühlst.«
    Sie nickt.
    »Aber siehst du«, sagt sie, »das ist der Unterschied zwischen uns beiden. Ich will Rocco trotzdem näher ranlassen, denn ich kann nicht leben ohne große

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