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Knecht – Die Schattenherren II

Knecht – Die Schattenherren II

Titel: Knecht – Die Schattenherren II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Corvus
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Wunden zu reißen, statt sie schnell aus einem Körper lösen und den nächsten Feind stellen zu können.
    »Ich …«
    Die drei waren nicht geschwätzig. Sie gingen sofort zum Angriff über. Einer von ihnen vollführte dabei einen waghalsigen Sprung, bei dem er gegen die Decke prallte, sodass er eher abstürzte als landete.
    Bren wusste diesen Vorteil zu nutzen. Entschlossen trat er dem Gegner die noch zitternden Beine weg und stampfte auf das Gelenk der Hand, die den Spieß hielt. Er hätte es dabei belassen und versucht, die Situation gütlich zu regeln, wenn die anderen beiden nicht auf ihn zugestürmt wären. So zerschmetterte sein Morgenstern den Insektenschädel.
    Er drehte sich zur Seite, um den Spießen auszuweichen. Es gelang ihm nur unvollkommen. Eine der Waffen hakte unter die Schuppen seines Panzers und riss einige davon heraus. Er spürte das Brennen an seiner Seite.
    Dennoch führte er seine Drehung weiter, nutzte ihren Schwung für den Morgenstern, legte seine ganze Kraft in einen waagerechten Schlag. Er traf einen Chaque mit der Kette an einem Arm. Die Kugel schwang herum und bohrte die Stacheln in den Hautpanzer über dem Bauch. Sofort riss er seine Waffe zurück. Mit einem Knacken löste sich ein Teil des Panzers, gelbe Flüssigkeit spritzte heraus.
    Aber der letzte Chaque säumte nicht. Während Bren noch mit dem zweiten Gegner beschäftigt war, stieß er zu. Mit einem Schild hätte Bren den Angriff abfangen können, so musste er ihn ablenken. Seine Linke fuhr herab. Er bekam den Spieß zu fassen, griff aber in die letzten Zacken vor dem Schaft. Er verdrängte den Schmerz, drückte die Waffe zur Seite, damit sie seinen Unterleib verfehlte.
    Der Gegner prallte gegen ihn. Taumelnd zwang er Bren rückwärts. Die Kieferzangen verbissen sich im Schuppenpanzer.
    Bren führte von oben herab einen Hieb mit dem Stab des Morgensterns. Das Facettenauge war nicht zu verfehlen und bot ihm kaum Widerstand. Der Schmerz musste mörderisch sein, auch für ein solch fremdartiges Wesen, aber davon ließ sich der Chaque nicht ablenken. Bren hatte Sorge, dass die Kiefer früher oder später den Weg durch den Schuppenpanzer finden könnten.
    Er nahm den Stab in die schmerzende Linke und fasste mit der Rechten die Kette, um den Radius der Kugel auf den nahen Gegner anzupassen. Dann ließ er sie einen engen Bogen beschreiben und schmetterte sie gegen die Flügel des Chaque. Auf diese Weise hatte der Morgenstern weniger Wucht als gewöhnlich. Bren brauchte mehrere Schläge.
    Zudem hatte der zweite Gegner noch nicht aufgegeben, obwohl so viel von der gelben Suppe aus seinem Körper lief, dass er in einem kleinen See stand. Schwankend richtete er seinen Spieß aus und stach nach Bren.
    Der Stoß vermochte seinen Schuppenpanzer nicht zu durchdringen, ließ Bren aber wanken.
    Endlich gab der Panzer des Gegners nach, der Bren umklammert hielt. Mit zwei weiteren Schlägen erweiterte Bren die Öffnung. Der Griff wurde schwächer, gab aber noch nicht nach.
    Ein weiterer Lanzenstoß war auf Brens Kopf gezielt. Er tauchte zur Seite weg, soweit ihm das trotz der Umklammerung möglich war. Wütend schlug er mit dem Morgenstern nach dem entfernteren Gegner. Er traf gut, unter dem oberen rechten Arm. Die Stacheln drangen tief ein. Die Wucht warf den Chaque um und riss Bren die Waffe aus der Faust.
    Er knirschte mit den Zähnen. Bren stieß die Rechte in die Wunde, die er seinem Gegner in den Rücken geschlagen hatte. Die dickflüssige Masse darin war kälter als Blut. Er ertastete ein Organ, umfasste es und riss es aus dem Körper.
    Endlich brach der Chaque zusammen.
    Inzwischen hatten sich mehrere kleine Angehörige des Insektenvolks eingefunden. Sie schienen nicht kämpfen zu wollen. Stattdessen trugen sie die Kiste mit den abgeschlagenen Köpfen fort.
    Heftig atmend nahm Bren den Morgenstern auf. Angewidert betrachtete er den gelben Schleim, der seine rechte Hand und den Unterarm bis fast zum Ellbogen überzog. Immerhin lagen jetzt beide gegnerische Krieger reglos.
    Er überlegte noch, wie er sich reinigen könnte, ohne den Schleim in die Schnittwunde an der linken Hand zu bekommen, als Lisanne in der Tür auftauchte, durch die auch er den Raum betreten hatte. Hätte er sie nicht an ihrer Schönheit erkannt, hätte die Reaktion seines Körpers ihm verraten, wer ihm gegenüberstand. Bevor er es recht begriff, war er schon auf den Knien.
    »In manchen Dingen sind sie empfindsam«, drang die Stimme an sein Ohr, gegen die selbst der

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